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Verruchte Nächte - One Night with a Spy (03 Royal-Four)

Titel: Verruchte Nächte - One Night with a Spy (03 Royal-Four) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Celeste Bradley
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so wurde ich Lady Barrowby.«
    Es war so schlimm, wie er es sich schlimmer nicht hätte ausmalen können. Die erste Regel der Royal Four war die vornehme Herkunft. Es durfte keinen sozialen Aufstieg geben, keinen Ehrgeiz, keine derartige Beeinflussung dieser mächtigen Führer. Er konnte nichts weiter tun, als ihnen die Wahrheit über sie zu erzählen - was sie den Sitz des Fuchses kosten würde.
    Und das hat nichts mit der Tatsache zu tun, dass du dann der Fuchs werden wirst?
    Marcus erkannte jetzt, was es war. Das, was seine Seele zerriss. Es war der Schmerz, der mit dem Wissen einherging, käuflich zu sein.
     
    Julia erwachte beim ersten Morgengrauen. Er war fort.
    Eine Nachricht lag auf ihrem Schreibpult. »Ich muss geschäftlich nach London. Beste Grüße, M.«
    Sie warf sich einen Morgenrock über und tappte barfüßig durch das kalte Zimmer, um aus dem Fenster zu sehen. Im fahlen, grauen Morgenlicht konnte sie nur schemenhaft die Bäume auf den Hügeln sehen.
    Nun, das … hatte sie nicht erwartet. Sie setzte sich auf ihr Bett, starrte den Zettel in ihrer Hand an. Sollte sie sich ärgern? Verletzt sein? Dankbar, dass er sie vor sich selbst gerettet hatte?
    Oder sollte sie es einfach nicht zu ernst nehmen und sich auf seine baldige Rückkehr freuen?
    Sie lächelte sanft. Natürlich würde er zurückkommen. Sie konnte sich nicht irren, was den Grad seiner Zuneigung ihr gegenüber betraf, nicht nach der letzten Nacht. Und würde er sie nicht aufziehen, wenn er in ein, zwei Tagen zurückkehrte
und herausfand, dass sie sich ihr eigenes Melodram mit ihm in der Hauptrolle ausgemalt hatte?
    Sie lachte und schüttelte die Unsicherheit von sich ab. Was war sie doch für eine Memme. Es war schließlich Marcus.
    Deshalb steckte sie den Zettel einfach in die Schublade ihres Schreibpults und zog sich an. Sie würde sich daran machen, Barrowby wieder in Schuss zu bringen. Die neuen Latrinen waren ausgehoben und die stabilen Schuppen würden selbst die Igbys aushalten. Der Brunnen war mit frischem Wasser vollgelaufen und die zusätzlichen Schausteller würden heute ankommen und gegen zukünftige Sabotage wachen. Den Pferden ging es auf der nördlichen Weide gut, solange das Wetter hielt, und Sebastian …
    Sie biss sich auf die Lippe. Sebastian war nicht zurückgekehrt, aber es hatte sich auch keiner der örtlichen Bauern beklagt, dass eines seiner Hühner zu Tode gekommen wäre. Es war möglich, dass der Löwe sich in den Wäldern, die zu Barrowby gehörten, versteckte und einen riesigen Groll gegen alles und jeden hegte. Sebastian konnte manchmal das reinste Baby sein. Aber inzwischen musste er Hunger haben …
    Sie konnte nichts weiter tun, als auf seine Rückkehr zu warten. Wenigstens war ihr Liebling nicht in den Flammen umgekommen, Marcus sei Dank.
    Sie lächelte und machte sich guten Mutes an ihr Tagwerk. Wenn Marcus zurückkam, würde sie ihn bitten, nach Sebastian zu suchen. Sie konnte sich nur allzu gut vorstellen, was für ein Gesicht er machen würde!

17. Kapitel
    E hre und Loyalität sind großartige Konzepte, aber was nützen sie, wenn man einsam ist?
     
    Julia wurde durch die Ankunft von überraschendem Besuch von ihren Pflichten gerufen.
    »Ihre Lordschaften sind zurück«, informierte Beppo sie.
    Julia zuckte zusammen, dann lächelte sie. Sie hatte während der vergangenen anderthalb Tage an kaum etwas anderes als an Marcus gedacht und das ausstehende Urteil der Drei fast vergessen.
    Sie war nicht besorgt. Sie hatte ihre Prüfungen mit Auszeichnung bestanden, und sobald sie in ihrem Amt bestätigt wäre, wollte sie ihnen die Köpfe waschen, dass sie unschuldige Dienstboten derart in Gefahr gebracht hatten. Sie nahm die Schürze ab und strich sich das Haar glatt. Schade, dass sie nicht mehr Zeit hatte. Es kräuselte sich immer so, wenn sie den Boden schrubbte. Dann schlüpfte sie in die ernsthafte Rolle der Lady Barrowby.
    Sie betrat lächelnd den Salon. »Mylords, wie nett, Euch alle so schnell wiederzusehen.«
    Wie ein Mann drehten sie sich zu ihr um, und ihr Magen gefror zu einem Eisklumpen. Ihre Mienen waren ganz und gar nicht freundlich. Der Löwe, die Kobra und der Falke starrten sie kühl an. Lord Liverpools Gesicht strahlte vor arroganter Selbstgefälligkeit.
    Der Falke trat vor. »Lady Barrowby, wir wollen keine Zeit verlieren. Uns ist zu Ohren gekommen, dass Ihr keinesfalls von edler Geburt seid. Wir haben kürzlich herausgefunden,
dass Euer richtiger Name Jilly Boots lautet und dass Ihr

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