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Verrückt nach einer Vampirin

Verrückt nach einer Vampirin

Titel: Verrückt nach einer Vampirin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Monajem
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Constantine schüttelte den Kopf. »Er arbeitet abends und schläft bis nachmittags, wenn Ophelia längst zu Hause ist. An den Abenden, an denen er nicht arbeitet, hängt er im
Blood and Velvet
rum.«
    »Ich muss ihn trotzdem befragen.«
    Constantine seufzte auf. »Du willst ihn abchecken, herausfinden, ob er eine Bedrohung für deine Kleine ist.«
    »Das habe ich auch vor«, antwortete Gideon betont freundlich.
    Einen Block vom
Blood and Velvet
entfernt nickte Constantine mit dem Kinn nach rechts. »Park am besten hinten. Vielleicht sollten wir lieber mal schauen, ob deine Kleine nicht eine Bedrohung für
dich
darstellt.«
    Gideon verdrehte die Augen und bog hinter dem Club ein. Constantine wies ihn an, auf der gegenüberliegenden Seite der Gasse neben einer zweieinhalb Meter hohen Mauer, die ein altes, viktorianisches Gebäude mit lilafarbenem Anstrich umgab, zu parken – vermutlich Violets Haus. Gretchen machte es sich auf der Rückbank gemütlich, so als wüsste sie instinktiv, dass sie wieder eine Weile alleine sein würde.
    Nachdem Constantine ein Tor aufgeschlossen hatte, führte er Gideon in einen kleinen Garten. Die Außenbeleuchtung sprang an und enthüllte eine höher gelegene Terrasse, die mit Pflanzen vollgestellt war. Gideon tippte auf Ophelias Vorräte, die hier vorübergehend untergebracht waren. Im Schatten des Tores stand eine Frauenstatue aus Stein.
    Constantine ging mit Gideon zu der Terrasse. »Ophelia hat ihr nicht erlaubt, sie im
Blood and Velvet
aufzustellen. Nach wochenlangem Hin und Her hat Violet dann eingelenkt und sie hier hingestellt. Er griff unter die Holzdielen der Terrasse und legte einen Schalter um. Mit der freien Hand zeigte er auf die Statue. Es war Ophelias Ebenbild, kunstvoll in Stein gehauen. Sie schwang eine Peitsche und trug ein flatterndes Cape, das lediglich ihre Brustwarzen und ihren Schritt bedeckte. Doch das wirklich Besondere waren die Reißzähne, die im grellen Licht leuchteten – lang, scharf und tödlich.
    »Ach du Scheiße.«
    »Sicher, dass du es damit aufnehmen willst?«, fragte Constantine mit rauher Stimme.
    Gideon durchquerte den Innenhof, lief einen von Azaleen gesäumten Pfad entlang, der zu der Statue führte. Sie war genau so plaziert, dass die Gartenmauer sie vor neugierigen Blicken schützte. »Ich will die lebende, atmende Version aus Fleisch und Blut. Wozu dient die Statue? Als Werbung für den Club?«
    Constantine trat hinter ihn. »Als Ophelia hergezogen ist, rechnete Violet damit, dass sie in die Leitung des Clubs einsteigen würde. Ophelia hat es zwar eine Weile versucht, aber sie mag es lieber, in aller Herrgottsfrühe im Dreck zu wühlen, als sich die Nächte mit grölenden und angetrunkenen Clubbesuchern um die Ohren zu schlagen. Sie haben ein paar Vampirfotos gemacht, und Vi hat ohne Ophelias Wissen einen Bildhauer beauftragt, die Statue anzufertigen. Es gab einen Riesenstreit um das Ding. Vi und Ophelia sind beide solche Dickköpfe. Irgendwann haben sie sich wieder vertragen, seitdem geht jede ihren eigenen Weg. Vi hat die Hoffnung nicht aufgegeben, dass Ophelia doch noch ihre Meinung ändert.« Er machte eine kurze Pause. »Aber das ist nicht sehr realistisch. Ophelia hat von ihrem alten Herrn den Trailer zusammen mit einigen Hektar am Fluss geerbt. Das Grundstück, auf dem Plato lebt, gehört ihr auch.«
    »Sie ist Platos Vermieterin?« Gideons Blicke tasteten jeden Zentimeter der Statue ab, blieben aber immer wieder an dem ganz besonderen Detail hängen.
    »Ja«, antwortete Constantine mit einem schiefen Grinsen. »Sieht aus, als könntest du den Reißzähnen nicht viel abgewinnen, Alter.«
    »Die sind vollkommen lächerlich.« Gideon wandte sich ab.
    Constantine streckte die Hand nach dem Schalter aus. »Nicht sexy? Nicht beängstigend? Sie sind ein wenig zu groß geraten, aber der Bildhauer wollte nicht auf sie verzichten.«
    »Die erinnern mich an das Draculagebiss, das sie heute Abend im
Chamber
gekauft hat. So ein Schwachsinn.«
    Constantine überließ Ophelias Ebenbild wieder der kühlen, versöhnlichen Dunkelheit. Fünf Minuten später liefen sie durch den von Kerzen beleuchteten Vorraum des
Blood and Velvet.
    Ein Barkeeper begrüßte Constantine, während seine Augen auf Gideon ruhten. »Was darf’s denn sein? Ein Blood’n’Tonic?« Wie aus dem Nichts zauberte er ein Messer hervor und hielt es sich an die Pulsadern. »Das Blut ist ziemlich frisch.« Er warf den Kopf in den Nacken, entblößte seine angespitzten Reißzähne

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