Verrückt nach einer Vampirin
die kleine Schwester seines Freundes …« Ihre Stimme verlor sich. »Weißt du was?«
Na endlich.
Art beugte sich vor. »Constantine hat mich zum Höhepunkt gebracht!« Sie lief augenblicklich rot an. »Nicht das, was du jetzt denkst. Ich habe nicht mit ihm geschlafen. Er hat mich nur berührt, und peng!«
Ophelia lächelte. »Er schafft es wie kein Zweiter, die Körperenergien anderer Menschen zu beeinflussen. Er muss dich wirklich mögen.«
»Oder Mitleid mit mir haben«, erwiderte Art gleichmütig. »Er meinte, er hätte es getan, um mir zu beweisen, dass ich sexy sei. Das ergibt zwar irgendwie keinen Sinn, weil er derjenige war, der die Sache in die Hand genommen hat. Aber ich
fühle
mich heute tatsächlich ein bisschen sexy. Außerdem hat er gesagt, dass Dar die ganze Zeit über zu mir geschaut hätte, und dass die Blondine nur hübsch anzusehen, in Wirklichkeit aber eine hohle Nuss wäre.« Ein Ausdruck des Unbehagens huschte über ihr Gesicht. »Er sagte, sie wäre nicht lange in der Stadt. Ich frage mich nur, woher er das weiß. Einen Moment lang hatte ich sogar ein bisschen Angst vor ihm, aber dann war er wieder die Liebenswürdigkeit in Person und hat mich sogar dazu gebracht, ihm meine Telefonnummer zu geben.«
Verdammt. Was führte Constantine im Schilde?
»Wie auch immer, ich habe mich jedenfalls entschieden, einen letzten
Versuch
zu unternehmen, Dar für mich zu gewinnen. Ich wünschte nur, ich hätte niemals als Nacktmodell posiert. Was, wenn er davon erfährt?«
»Wenn er ein Problem damit hat«, entgegnete Ophelia, »ist er es ohnehin nicht wert, dass du auch nur eine Minute weiter über ihn nachdenkst.«
»Aber …«
»Kein aber. Ich verstehe sowieso nicht, warum du überhaupt auf die Erpressung eingegangen bist. Was ist denn mit den Zeichnungen, die die Studenten von dir angefertigt haben, und die irgendwo da draußen herumschwirren? Darüber hast du doch genauso wenig Kontrolle wie über die Fotos. Am besten, du vergisst die ganze Sache einfach.«
Art blickte unschlüssig drein. Im selben Moment tauchte Gretchen auf, die auf dem Schulhof herumgelaufen war, und schnüffelte an ihr. »Das ist doch Gideons Hund!«
»Er hat ihn mir geliehen«, erklärte Ophelia tonlos.
»Gideon hat dir
Gretchen
ausgeliehen? Seinen Lieblingshund? Er sagt immer, sie sei das einzige weibliche Wesen, mit dem er reden kann.« Art lachte. »Ich dachte, er hätte es aufgegeben, dich ins Bett zu bekommen. Er hat mir erzählt, dass du ihm eine mächtige Abfuhr erteilt hast.«
»So einfach ist das alles nicht«, gab Ophelia zurück.
* * *
Im örtlichen Fotogeschäft angekommen, konnte Ophelia sich nur mit Mühe beherrschen, dem schleimigen Verkäufer, der ein Constantine-Fanshirt trug, nicht an die Gurgel zu springen. Sie gab ihr Bestes, das unschuldige und freundliche Dummchen zu mimen. Der Laden war so klein, dass hier nicht mehr als drei oder vier Angestellte arbeiten konnten. Nachdem dieser Typ die Morgenschicht hatte, musste er auch den Nachtbriefkasten geleert haben. Die Tatsache, dass er die Treppe heruntergekommen war, die zu einem Apartment im ersten Stock führte, ließ vermuten, dass er dort oben wohnte.
Sie überreichte ihm den neuen Film und bezahlte die Abzüge, die sie vor einigen Tagen in Auftrag gegeben hatte. »Das macht sieben Dollar dreiundsechzig«, sagte die Schleimbacke und spielte mit seinem Zungenpiercing, wobei ihm eine dunkelblonde Strähne ins Gesicht rutschte. »Nette Blumenbilder. Haben Sie die gemacht?«
»Ja, ich bin Landschaftsgärtnerin, und das sind Gärten, die ich gestaltet habe«, antwortete Ophelia freundlich. Es konnte nie schaden, die Werbetrommel zu rühren, auch wenn sie von diesem Widerling bestimmt keinen Kunden vermittelt bekommen wollte. Als sie ihm eine Zehn-Dollar-Note reichte, berührten sich ihre Finger.
Igitt!
»Ich wette, Sie können richtig gut fotografieren, Ma’am«, sagte er gedehnt und mit einem anzüglichen und immer breiter werdenden Grinsen. »Sie sind ja selbst ein ziemlich hübsches Blümchen.«
»Du kannst mich mal, du Penner.« Vorbei war es mit der Freundlichkeit und Unschuldigkeit. So viel zum Thema Selbstkontrolle.
»Wenn du an deinem Leben hängst, denk nicht mal im Traum an sie.« Donnie Donaldson kam auf die Kasse zugeschlendert. »Ophelia kann ziemlich gut mit dem Gewehr umgehen.«
Mist. Warum musste er ausgerechnet jetzt auftauchen? »Hey, Donnie!«
Donaldson grinste. »Hab gestern Abend gesehen, wie du den Bullen damit auf
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