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Verrückt nach einer Vampirin

Verrückt nach einer Vampirin

Titel: Verrückt nach einer Vampirin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Monajem
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Abstand gehalten hast.«
    »Donnie, du bist ja schlimmer als alte Frauen, die den ganzen Tag nichts Besseres zu tun haben, als am Fenster zu hängen und die Nachbarn zu beobachten.«
    »Was soll ich denn sonst mit meiner Zeit tun? Meinst du, du bist ihn endlich losgeworden? Das ist echt ein hartnäckiger Kerl. Er hat sich nämlich keinen Millimeter bewegt, als du auf ihn geschossen hast.«
    Ophelia zuckte mit den Achseln, als wäre es nicht weiter von Bedeutung. »Er meinte, er würde nicht zurückkommen. Er weiß, dass ich kein Interesse an ihm habe.«
    »Warum hat er dir dann den Hund gegeben?«
    Sie verdrehte die Augen. »Ich will ihm die Hündin vielleicht abkaufen«, schwindelte sie. »Ein großartiges Tier. So, jetzt muss ich aber los.«
Bevor mein Plan endgültig in die Hose geht.
    »Was? Diese heiße Ische hat auf einen
Bullen
geschossen?« Die laszive Stimme des schmierigen Typen folgte ihr bis zur Ladentür. »Hey, Baby, ich lass dich gerne mal an mein Gewehr.«
     
    Am Nachmittag im Kunstraum der Schule von Bayou Gavotte schlich Joanna Wyler zu dem Tisch, an dem Zelda gerade Bilder aus Illustrierten ausschnitt. Sie flüsterte: »Shawanda ist nicht da, deshalb kann ich heute neben dir sitzen.«
    »Du kannst dich auch neben mich setzen, wenn Shawanda da ist.« Zelda rutschte mit ihrem Stuhl zur Seite. »Hier ist locker Platz für drei.«
    »Danke«, murmelte Joanna, »aber ich finde Shawanda ziemlich gruselig. Sie macht mir irgendwie Angst.« Sie legte einen Stapel Zeitschriften vor sich ab.
    »Wenn du wirklich mit mir abhängen willst, darfst du nicht als Weichei durch die Weltgeschichte schleichen«, antwortete Zelda. »Vorausgesetzt, du willst überhaupt meine Freundin sein.« Ihre Schere schnitt gerade kreuz und quer durch eine Gartenzeitschrift, bis es nach und nach kleine Rosenbilder auf den Tisch regnete. Mit einem herausfordernden Blick auf ihre Vielleicht-Freundin fragte sie: »Was ist los?«
    Joanna blätterte nervös durch das oberste Magazin des Stapels. »Ich brauche Hilfe.«
    »Von mir?« Zelda grinste verschlagen. »Erstens, keine Polohemden von irgendwelchen Schickimicki-Marken.« Joanna wurde rot und blickte so hundeelend drein, dass sie Zelda leidtat. »War nur ein Scherz. Was du anziehst, ist deine Sache. Oder genauer gesagt, die deiner Mutter. Aber wobei kann ich dir denn helfen?« Sie reichte Joanna eine Schere. »Wir sollten so tun, als ob wir arbeiten. Schneid einfach irgendwas aus.«
    Wahllos schnitt Joanna drauflos und sagte leise: »Ich brauche deinen Rat. Es geht um Sex.«
    Zelda konnte nur mit Mühe ihre Wut im Zaum halten. Es war ihr zwar egal, ob sie ein Vampir werden würde oder nicht, aber sie wollte um alles in der Welt nicht das Temperament ihrer Mutter erben. Angesichts Joannas weit aufgerissener Augen war es ihr wohl eher schlecht als recht gelungen, ihre Gefühle rechtzeitig zu bändigen.
    »Warte bis morgen«, flüsterte sie um einen ruhigen Ton bemüht. »Shawanda weiß mehr als ich darüber. Sie ist älter und hat es schon getan.«
    »Tut mir leid.« Mit zitternden Händen schnitt Joanna eine Gabel aus. »Deine Mom hat einen Club, deshalb dachte ich, dass … Scheiße, was bin ich für ein Loser. Ich kann mich nicht mal richtig ausdrücken.«
    Zelda legte ihre Hand auf Joannas Finger. »Beruhig dich. Ich bin nicht sauer, und selbst wenn ich es wäre, was für einen Unterschied macht das? Ich bleibe trotzdem deine Freundin.« Sie riss eine Seite mit Gänseblümchen aus.
    »Danke.« Joannas Stimme war kaum hörbar. »Ich wollte damit nicht sagen, dass du oder deine Mutter, dass ihr Schlampen seid. Aber du bist irgendwie anders, und meine Freundinnen kannst du in dieser Beziehung vollkommen vergessen. Manche hatten zwar schon Sex, aber sie sind solche … solche …«
    »Jasager?«, half Zelda ihr auf die Sprünge, während sich die Gänseblümchen zu den Rosen gesellten.
    Joanna kicherte hysterisch und schlug sich mit der freien Hand vor den Mund. »Genau. Und Erwachsenen kann man ja sowieso nicht vertrauen.«
    »Das kommt auf den Erwachsenen an«, sagte Zelda. »Mit wem würdest du denn gerne was anfangen? Mit ihm?« Sie wedelte mit der Schere in Richtung eines gutaussehenden Achtklässlers namens Rick. Er arbeitete munter an einer kunterbunten Collage, die eine Göttin zeigen sollte. »Schau ihn dir an. Es ist vollkommen offensichtlich, dass er an nichts anderes als an Sex denkt.«
    »Nein!«, zischte Joanna, die dabei war, ein Tranchiermesser

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