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Verrückt nach einer Vampirin

Verrückt nach einer Vampirin

Titel: Verrückt nach einer Vampirin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Monajem
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zog ein abgewetztes Notizbuch aus der Gesäßtasche und setzte sich auf die Bank. »Hat er Sie verflucht und Ihnen Alpträume geschickt? Das ist die gängigste Beschwerde, dicht gefolgt von Sexfantasien, akuten Depressionen, die einen in den Selbstmord treiben, und …«
    Jeanie schnaubte. »Das mit den Sexfantasien kann nicht stimmen. Über so etwas beschweren sich Frauen nicht. Das müssen dann ihre spießigen Ehemänner sein.«
    »Sie machen nicht den Eindruck, als wären Sie selbstmordgefährdet.« Er spielte mit seinem Kugelschreiber. »Um was für Alpträume handelt es sich denn? Dass Sie von wilden Mustangs niedergetrampelt werden?«
    »Das gehört zu den Sexfantasien«, warf Jeanie ein. »Und zwar zu den besseren.«
    »Dass Sie an einen überlebensgroßen Traumfänger gefesselt sind?«
    »Sexfantasie.« Vermutlich war Jeanie gerade dabei, sich ihre gepflegten, kupferfarben lackierten Fingernägel zu polieren. »Harmlos. Aber wie wäre es damit, gefesselt und wehrlos mit einer Adlerfeder gekitzelt zu werden? Das hatten wir noch nicht!«
    »Nicht jetzt, Jeanie«, meinte der Chief. »Unsere Besucherin scheint es ernst zu meinen. Im Gegensatz zu dir.«
    »Er schickt mir keine Alpträume. Er hat meinen Mann getötet!«, kreischte Marissa.
    Jeanie lachte verzückt, und der Chief riss ärgerlich die Hände in die Luft. »Das ist was? Platz zwölf?«
    »Dreizehn«, korrigierte Jeanie ihn. »Das wissen Sie genau.« Murrend gab der alte Polizeichef ihr einen Zwanziger. Er blätterte einige Seiten weiter und machte sich eine Notiz. »Sie wollen also einen Mord melden, Ma’am?«
    »Ja, verflucht noch mal, genau deshalb bin ich hier.«
    »Leider nicht mein Zuständigkeitsbereich«, antwortete der Chief sichtlich erleichtert. »Gideon!«
    Gideon ließ sich alle Zeit der Welt, ehe er in den Empfangsbereich kam, wo eine vor Wut schäumende Marissa, die einen hautengen Catsuit mit Leopardenmuster trug, nervös auf und ab lief. »Das sieht mir eher nach einer Vermisstenanzeige aus«, sagte er. »Nicht mein Zuständigkeitsbereich.«
    »Sie meint aber, es handelt sich um Mord«, entgegnete der Chief kühl.
    »Ohne Leiche kein Mord«, konterte Gideon.
    »Finden Sie die Leiche, dann haben Sie Ihren Mord!« Marissa stemmte die Hände in ihre glänzenden Leopardenhüften. »Das ist der Detective, der für Morde zuständig ist? Dann will ich jemand anderen als diesen Vibrator-Mann.«
    Jeanie verkniff sich ein Kichern und blickte von Gideon zu Marissa, dann wieder zurück. »Was hat sich unser Sexgott denn jetzt schon wieder ausgedacht? Eine neue Verhörmethode?«
    »Was für ein Mann würde seiner Freundin einen Vibrator schenken?« Marissa verzog das Gesicht. »Nur ein Versager.«
    »Du hast eine neue Freundin?« Jeanie sprang auf. »Wer?
Sie
etwa?«
    »Nein, keine Freundin«, antwortete Gideon. »Es war ein Witz von ihr.« Er beugte sich über Jeanies Schulter und tippte etwas auf ihrer Tastatur. »Mrs. Parkerson, ich habe mir heute Morgen mal unsere Akten über das Verschwinden Ihres Mannes angesehen. Wir haben den Fall bereits vor zwei Jahren geschlossen.«
    Jeanie blickte auf den Bildschirm. »John Parkerson, ein Stripper aus Atlanta. Der Aussage des Apothekers in Bayou Gavotte nach hat Mr. Parkerson bei ihm ein Rezept für ein verschreibungspflichtiges Schmerzmittel eingereicht und nebenbei erwähnt, er hätte eine Anstellung in Houston gefunden. Der Apotheker ist unmittelbar danach zum Rauchen vor die Tür gegangen und konnte sich deshalb daran erinnern, dass Mr. Parkerson in einen Wagen gestiegen und auf die Interstate 10 in östlicher Richtung aufgefahren ist. Mehr haben wir nicht herausfinden können. Parkersons Fahrzeug ist weder unter seinem noch unter einem anderen Namen hier je wieder aufgetaucht, und er selbst ist seitdem auch nicht mehr in Bayou Gavotte gesichtet worden.«
    »Haben Sie es in Houston versucht, Ma’am?«, schaltete sich der Chief ein.
    »Natürlich!«, fauchte Marissa. »Ich habe es überall versucht. Nachdem er angeblich von hier fort ist, hat ihn niemand mehr gesehen. Ich wette, das liegt daran, dass er die Stadt nie verlassen hat. Wahrscheinlich, weil er noch immer in diese dämliche Ophelia Beliveau verknallt war. Aber er ist nicht im
Blood and Velvet.
Ich habe ein halbes Vermögen hingeblättert, weil ich den Laden zwei Wochen lang jeden Tag habe überwachen lassen.«
    »Im
Blood and Velvet
gibt es gar keine Stripper.« Mit langsamen und gleichmäßigen Bewegungen bestrich der Chief ein weiteres

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