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Verrückt nach Emma

Verrückt nach Emma

Titel: Verrückt nach Emma Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maja von Vogel
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Ob Bastian endlich meinen Brief gelesen hatte? Bestimmt war er hergekommen, um sich mit mir zu versöhnen. Gleich würde er wie selbstverständlich zu unserem Stand herüberschlendern, mir vor allen Leuten einen Kuss auf die Nase drücken und mich auf einen Eisbecher ins
Venezia
einladen. Dann wäre endlich alles wieder gut …
    Ich wollte ihm gerade zuwinken, da erstarrte Bastian mitten in der Bewegung. Sein Blick wanderte von mir zu Daniel. Er ließ den Arm langsam sinken, und das Lächeln erlosch. Dann drehte er sich auf dem Absatz um und verschwand in der Menge. Mir blieb das Lachen im Hals stecken. Ich starrte wie hypnotisiert auf die Stelle, an der Bastian gerade noch gestanden hatte, und versuchte, die Enttäuschung hinunterzuschlucken.
    »War das dahinten nicht gerade Bastian?«, fragte Lea.
    »Was?«, murmelte ich abwesend.
    Warum war Bastian bloß so ein Dickschädel? Wieso reagierte er nicht auf meinen Brief? Und weshalb war er immer noch eifersüchtig auf Daniel? Er hatte es doch schwarz auf weiß, dass Daniel und ich nur gute Freunde waren. Manchmal kapierte ich einfach nicht, was in seinem Kopf vorging …
    »Dahinten«, wiederholte Lea. »Das war doch eben Bastian, oder?«
    Ich zuckte mit den Schultern. »Kann schon sein.«
    »Willst du nicht zu ihm gehen?« Lea stieß mir mit dem Ellbogen in die Seite. »Na los, mach schon!«
    »Nö, keine Lust.« Ich tat so, als wäre ich wahnsinnig damit beschäftigt, das Geld in unserer Kasse zu zählen. »Außerdem hab ich zu tun.«
    »Alles in Ordnung, Emma?«, fragte Daniel. »Du bist ganz blass.«
    »Alles paletti.« Ich wollte Daniel zulächeln, aber das klappte nicht so richtig. »Mir geht’s bestens.«
    Daniel sah mich zweifelnd an. »Wenn du meinst … Sag mal, hast du Lust, nachher noch ein Eis im
Venezia
zu essen? Ich lad dich ein.«
    Ich schüttelte den Kopf. »Danke, das ist total nett. Aber ich muss gleich nach Hause, wenn wir hier fertig sind … Hab die Hausaufgaben für Montag noch nicht gemacht. Ein andermal, okay?«
    »Klar, kein Problem. Dann noch viel Erfolg beim Verkaufen.« Daniel ließ die Porzellanente in seiner Jackentasche verschwinden und ging weiter. Ich sah ihm nach und seufzte. Warum war bei mir eigentlich immer alles so kompliziert? Wieso konnte mich nicht einfach mal der richtige Junge zum Eisessen einladen? Meine gute Laune war wie weggeblasen. Dabei wusste ich zu diesem Zeitpunkt noch gar nicht, dass zu Hause bereits ein weiterer Tiefschlag auf mich wartete.
     
    »Sag mal, hast du zufällig mein Tagebuch gesehen?« Mona wühlte in ihrem Bücherregal.
    Ich hockte auf meinem Bett und zählte zum dritten Mal die Flohmarkt-Einnahmen. »Das gibt’s doch gar nicht!« Ich starrte auf den Haufen aus Münzen und Scheinen. »Wir haben heute tatsächlich siebenundsiebzig Euro und zweiundfünfzig Cent verdient. Ist das nicht irre? Wenn Lea und ich halbe-halbe machen, bleiben für jeden … äh … Moment mal …« Ich runzelte die Stirn und begann zu rechnen. Aber Kopfrechnen ist nicht unbedingt meine Stärke.Ich hockte auf meinem Bett und zählte zum dritten Mal die Flohmarkt-Einnahmen. »Das gibt’s doch gar nicht!« Ich starrte auf den Haufen aus Münzen und Scheinen. »Wir haben heute tatsächlich siebenundsiebzig Euro und zweiundfünfzig Cent verdient. Ist das nicht irre? Wenn Lea und ich halbe-halbe machen, bleiben für jeden … äh … Moment mal …« Ich runzelte die Stirn und begann zu rechnen. Aber Kopfrechnen ist nicht unbedingt meine Stärke.
    »Achtunddreißig Euro und sechsundsiebzig Cent«, sagte Mona wie aus der Pistole geschossen.
    »Genau. Nicht schlecht, oder?« Wenn das so weiterging, hatte ich das Geld für den Schulausflug bald zusammen.
    »Ja, prima.« Mona lächelte mir zu, doch sie schien irgendwie nicht richtig bei der Sache zu sein. »Um noch mal auf mein Tagebuch zurückzukommen …«
    »Als Nächstes könnte ich in der Nachbarschaft Hunde ausführen«, überlegte ich laut. »Oder babysitten. Damit verdient man bestimmt auch nicht schlecht. Wenn ich fünf Euro pro Stunde nehme, wären das an einem Nachmittag …«
    »Jetzt hör mir doch endlich mal zu!«, rief Mona.
    »Was ist denn los?«, fragte ich verdutzt.
    »Mein Tagebuch ist weg.«
    »Bist du sicher?«, fragte ich. »Vielleicht hast du es nur verlegt.«
    »Auf keinen Fall.« Mona schüttelte energisch den Kopf. »Ich verstecke es immer an derselben Stelle. Jemand muss es geklaut haben.«
    »Unsinn. Wer sollte denn so was tun?«
    Mona ließ

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