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Verrückt nach Emma

Verrückt nach Emma

Titel: Verrückt nach Emma Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maja von Vogel
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versuchte zu lächeln. »Wie geht’s denn so?«
    »Prima.« Simone warf schwungvoll ihren Rucksack auf den Tisch und packte ihre Mathesachen aus. »Wisst ihr schon das Neueste?« Sie sah uns gespannt an. »Das ist der absolute Hammer! Da kommt ihr nie im Leben drauf …«
    Ich hielt die Luft an. Jetzt war es so weit. Der Moment der Wahrheit war gekommen.
    »Erzähl schon«, sagte Lea. »Was gibt’s?«
    »Also …« Simone machte eine kurze Kunstpause, ehe sie weitersprach. Dann platzte sie heraus: »Frau Meisner hat einen Freund.«
    Im ersten Moment kapierte ich überhaupt nicht, wovon Simone redete. Was hatte denn Frau Meisner mit Mona zu tun? Und wieso stand in Monas Tagebuch etwas über den neuen Freund unserer Klassenlehrerin?
    »Aha.« Lea schien die Neuigkeit nicht gerade vom Hocker zu reißen. »Schön für sie.«
    Simone wedelte aufgeregt mit den Händen. »Ich hab die beiden gestern auf dem Flohmarkt gesehen, Arm in Arm. Und stellt euch vor – sie haben sich doch tatsächlich geküsst! Vor allen Leuten!«
    Lea zuckte mit den Schultern. »Na und? Warum soll Frau Meisner denn keinen Freund haben? Sie sieht doch gar nicht schlecht aus – für ihr Alter, meine ich.«
    Langsam dämmerte mir, dass Simones große Neuigkeit nicht die Bohne mit Monas Tagebuch zu tun hatte. Ich atmete erleichtert aus.
    »Sag mal … wie haben dir eigentlich die
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-Romane gefallen?«, fragte ich so beiläufig wie möglich. »Du wolltest sie doch gestern gleich lesen, oder?«
    Simone nickte. »Stimmt. Leider bin ich nicht dazu gekommen. Nachmittags war meine Oma zum Kaffeetrinken da, und abends hab ich
Liebe unter Palmen
geguckt. Kennt ihr die Serie? Mann, das ist so romantisch!« Simone verdrehte schwärmerisch die Augen. »Also, da geht es um diesen Arzt in der Karibik …«
    »Ja, ja, klingt echt toll«, unterbrach ich sie. Diese alberne Fernsehserie war mir völlig schnuppe. »Heißt das, du hast dir die Hefte noch gar nicht angeschaut?«
    Simone schüttelte den Kopf. »Nö. Aber heute Nachmittag geht’s los. Wieso? Willst du sie etwa zurückhaben? Das kannst du vergessen – bezahlt ist bezahlt!«
    »Schon gut, keine Panik.« In meinem Kopf fuhren die Gedanken Karussell. Irgendwie musste ich Monas Tagebuch zurückbekommen, bevor Simone es sich unter den Nagel riss. »Ich dachte nur … wir könnten uns heute Nachmittag vielleicht mal treffen«, sagte ich. »Was hältst du davon, wenn ich bei dir vorbeischaue?«
    Simone sah mich überrascht an. »Du willst mich besuchen kommen?«
    Lea machte ebenfalls ein verdutztes Gesicht.
    »Klar, warum nicht?« Ich tat so, als wäre es das Normalste von der Welt. »Am besten gleich nach der Schule. Dann müsste ich allerdings kurz zu Hause anrufen und Bescheid sagen.«
    »Okay, von mir aus.« Simone guckte etwas verunsichert. Sie schien nicht so richtig zu wissen, was sie von meinem Vorschlag halten sollte. Zum Glück ist Simone nicht der Typ, der lange über etwas nachgrübelt. Stattdessen plapperte sie sofort weiter: »Dann zeig ich dir meine Pferdepostkarten-Sammlung. Du interessierst dich doch für Pferde, oder?«
    »Und wie.« Ich lächelte etwas gequält. Das konnte ja heiter werden …
     
    Um es kurz zu machen: Das wurde der längste Nachmittag meines Lebens. Simone plapperte ohne Punkt und Komma. Und leider fast nur völlig uninteressantes Zeug. Keine Ahnung, wie Lea es ständig mit ihr aushielt. Ich fühlte mich schon nach einer halben Stunde ganz schwach.
    »… und das ist Flicka.« Simone zeigte auf eins der zahlreichen Pferdefotos an der Wand. »Flicka ist mein Pflegepferd. Ist sie nicht süß?«
    »Total süß.« Ich gähnte. Von der Tapete in Simones Zimmer war kaum noch etwas zu sehen, weil überall Pferdebilder klebten. Pferdeposter, Pferdefotos, selbst gemalte Pferdebilder, große Pferde, kleine Pferde, schwarze Pferde, weiße Pferde … Mir schwirrte schon der Kopf vor lauter Pferden.
    »Und jetzt zeige ich dir meine Postkartensammlung. Ich sammle schon seit fünf Jahren Pferdepostkarten, kannst du dir das vorstellen?« Simone zog einen großen Schuhkarton unter ihrem Bett hervor, der randvoll mit Postkarten war. Allein bei dem Anblick bekam ich vor Langeweile Kopfschmerzen. Ich sammle auch Postkarten, aber nicht von Pferden, sondern von den schönsten Orten auf der ganzen Welt.
    »Ehrlich gesagt kann ich mir das nicht vorstellen«, gab ich zu. Ich musste so schnell wie möglich das Thema wechseln, sonst würde mich Simone endlos mit ihrem Pferdequatsch

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