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Verrueckt nach Liebe

Verrueckt nach Liebe

Titel: Verrueckt nach Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Gibson
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begaben und er sie unverhohlen musterte.
    Sie hätte etwas Geistreiches oder Schlagfertiges erwidern sollen, doch wie immer konnte sie in seiner Gegenwart nicht klar denken. Sein Testosteron störte das Gleichgewicht im Haus. Brachte auch sie aus dem Gleichgewicht. »Hält das Koffein Sie nicht wach?«
    Er hob den Blick zu ihrem Gesicht und ließ ihn einen Herzschlag lang auf ihren Lippen ruhen, bevor er ihr in die Augen sah. »Ich hab heute und morgen frei.«
    Du lieber Himmel, seine Energie löste ein seltsames Gefühl in ihrem Bauch aus. Eines, das sie lange Zeit nicht zugelassen hatte. Sie trat an die Kaffeemaschine und löffelte eine italienische Röstung in den Filter. Bei Tucker war es keine Frage des Zulassens. Sie war dagegen machtlos. »Ich hab heute auch frei. Aber vor der Sonderaktion im Schönheitssalon am Samstag sind noch tausend Dinge zu erledigen.« Das sollte kein Wink mit dem Zaunpfahl sein, dass er gehen sollte. Noch nicht. In ein paar Minuten würde sie ihn rauswerfen. Es hatte in ihrem Leben eine Zeit gegeben, in der sie gern mit dem Feuer gespielt hatte, doch jetzt war sie die unbescholtene Mutter eines zehnjährigen Jungen. Es ging nicht mehr nur um sie.
    »Sie arbeiten in einem Schönheitssalon?«
    Nach einer Tasse würde sie ihn vor die Tür setzen. Lily warf ihm einen Blick zu, als er an den kleinen Küchentisch trat und seinen Mantel über eine Stuhllehne hängte. Von seinen Schultern bis zu seinem Hosenbund verliefen doppelte Linien, die wie zwei Pfeile auf seinen hübschen runden Hintern in der grässlichen Hose deuteten.
    »Ich hab meinen eigenen Salon in Amarillo.« Sie konzentrierte sich auf die Kaffeemaschine, füllte Wasser in die Kanne und goss es in das Gerät. Nicht jeder Typ konnte solch eine Hose tragen und trotzdem gut aussehen. Sie drückte auf den Anschaltknopf und drehte sich wieder zu ihm. »Er heißt Lily Belle.« Er nahm eine Einladung von dem übrig gebliebenen kleinen Stapel, der noch auf dem Tisch lag. »Am Samstag veranstalte ich eine große Sonderaktion. Sie sollten vorbeikommen, vielleicht gewinnen Sie ja eine Gesichtsbehandlung«, scherzte sie.
    »Ich weiß nicht mal genau, was das ist.« Er legte die Einladung zurück auf den Tisch. »Ist Belle Ihr zweiter Vorname?«
    »Ja.«
    »Gefällt mir gut.«
    Die Kaffeemaschine erwachte fauchend zum Leben und erfüllte die Luft mit Kaffeeduft, während Tucker vor ihr die Küche durchquerte. Von den dunkelbraunen Epauletten auf seinen breiten Schultern verliefen zwei Bügelfalten unter seinem Goldstern, dem Namensschild und seinen Brusttaschen hindurch. Ihr Blick folgte den dünnen Linien über seinen flachen Bauch und weiter nach unten. »Wo ist Ihre« – sie deutete auf ihre Taille und dann auf seine – »Polizeiausrüstung?«
    »Mein Polizeigürtel?«
    »Ja.« Sie hob den Blick wieder. »Ihre Waffen und Ihre Handschellen?«
    »Gesichert in meinem Truck.« Er sah ihr tief in die Augen und machte sich nicht einmal die Mühe, sein Interesse an ihr zu verbergen. Es machte sie ganz heiß, wie er sie so intensiv musterte. Sie fühlte es am ganzen Körper. »Seit wann haben Sie den Salon?«
    »Seit drei Jahren.« Sie wandte sich nach links, um seinem Blick zu entgehen, und öffnete den Schrank. Darin stand eine bunte Sammlung aus Bechern, von denen sie sich zwei schnappte. »Wollen Sie Milch oder Zucker?« Eine Tasse. Nur eine. Als sie sich wieder umdrehte, stieß sie fast mit dem rosa »Deeanns Klamottenladen«-Glitzerbecher an seine Brust.
    »Beides.« Er nahm ihr die Becher ab und stellte sie auf die Theke. »Aber nicht in meinem Kaffee.« Er nahm ihre Hände in seine und legte ihre Handflächen auf seine Brust. »Fass mich an«, sagte er, und seine tiefe Stimme vibrierte unter ihrer Hand.
    Sie sah ihm in die Augen und konnte plötzlich weder schlucken noch atmen. Er war gefährlich, und sie entzog ihm ihre erhitzten Hände und ballte sie zu Fäusten.
    »Bitte, Lily.« Das leise Verlangen in seiner Stimme appellierte an die Sehnsucht, die in ihrer Seele schlummerte. Er senkte das Gesicht zu ihr.
    »Was machst du?«, murmelte sie, während sein warmer Atem über ihren Kiefer strich. »Ich denke nicht, dass das eine gute Idee ist.«
    »Dann denk lieber nicht.« Sein warmer Atem breitete sich über ihre Haut aus. »Mir jedenfalls fällt in deiner Nähe das Denken schwer.« Er küsste sie direkt unters Ohr.
    »Sag das nicht.«
    »Warum?«
    »Du kennst mich nicht.«
    »Das lässt sich ändern.« Er öffnete den Mund an ihrer

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