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verrueckt nach mehr

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Titel: verrueckt nach mehr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Janket
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auf Sergios Schoß - wegen des Nieselregens musste das Verdeck geschlossen bleiben - und konnte nicht aufhören, ihn abz u knutschen und mich an ihn zu schmiegen. Er roch so frisch und so typisch nach sich selbst, dass ich einfach nicht genug bekam. Die Blessuren in seinem Gesicht waren am Abheilen, Kinn und Schläfe offensichtlich nicht mehr allzu schmerzhaft, da er nicht mehr »Autsch« rief, wenn ich ihn berührte.
    Er kam mir für seine Verhältnisse ein wenig blass vor, wirkte aber dennoch erholt.
    Ich drückte meine Stirn gegen seine. »Du hast mir g e fehlt«, flüsterte ich. Meine Finger wühlten sich durch seine Haare, die immer länger wurden.
    Er sah mich leicht gequält und mit einem schiefen Halbl ä cheln an. »Lexi, du ... du musst jetzt dringend runter von mir«, sagte er. »Ich ... ähm ... du kannst sicher spüren, wie sehr ich mich über dich freue, ljubavi moja , also bitte ...«
    Ich hielt amüsiert inne. Er hatte recht, ich konnte ihn sehr deutlich unter mir spüren und schmunzelte.
    Dann rutschte ich kichernd auf den Beifahrersitz zurück. »Weiß dein Opa, dass wir kommen?«
    »Ja. Es sei denn, niemand hat es ihm ausgerichtet.«
    Sergio fuhr los. Wir kamen zügig durch den Stadtverkehr.
    Ich fragte ihn nach Adriana und erfuhr, dass sie noch nicht zuhause sei und ihr Handy ausgeschaltet habe. Offensichtlich wollte sie nicht gestört werden, was ein gutes Zeichen war, wie ich fand.
    »Heute Abend sollte sie aber schon aufkreuzen, morgen ist Schule«, sagte Sergio streng, und ich grinste nur und machte »Oooh«.
    Nach einer Weile poppte es aus mir heraus: »Ich hab mich gestern mit meiner Mom gestritten.«
    Stirnrunzelnd warf er mir einen knappen Seitenblick zu und sah wieder geradeaus. »Wegen mir?«
    Ich nickte. »Mmh.«
    »Ach, scheiße ...« Mit einem tiefen Seufzer meinte er dann: »Ich hatte so eine Ahnung, dass das noch kommt ... Darf ich raten? Sie denkt, ich bin dein direkter Weg ins Verderben, richtig?«
    Ich schwieg einen Moment und dachte nach. Es hörte sich übertrieben an, aber traf den Nagel auf den Kopf. »So in etwa ... ja.«
    »Und ich hab mir eingebildet, sie würde mich mögen.«
    »Eigentlich tat sie das auch ... aber jetzt hält sie dich für undurchsichtig ! ... Ich glaube, sie sieht mich schon als Gang s terbraut oder so ...«
    »Gangsterbraut?« Sergio musste lachen. »Sie braucht nur ‚Gangster‘ streichen, dann liegt sie richtig.«
    Ich lächelte verlegen. Mein Blick wanderte zu seinen Händen, die das Lenkrad fest umklammert hielten, und da fiel mir auf, dass der Ring an seinem Finger fehlte. Schnell übe r legte ich, ob er ihn nach dem Kampf noch gehabt hatte, konnte mich aber nicht entsinnen.
    Er bemerkte, wie ich auf seine Hand starrte.
    »Ich muss den Ring in der Klinik verloren haben, Lexi«, sagte er. »Die haben ihn mir abgenommen, bevor sie mich in die Röhre geschoben haben. Ich kann mich nicht erinnern, ob ich ihn anschließend wiederbekommen habe, und falls doch, weiß ich nicht, was ich mit ihm gemacht habe.«
    »Hm.«
    »Tja, echt blöd, ich weiß ... Und was ist mit deinem? Nicht wieder aufgetaucht?«
    »Es ist wie verhext«, sagte ich. »Ich bräuchte so ein M e tallsuchgerät, damit ich ihn endlich aufspüre.«
    Sergio griff nach meiner Hand und führte sie an seine Li p pen. »Irgendwann, wenn du mich immer noch willst, b e kommst du einen neuen, an ð ele moj.«
    »Sergio«, sagte ich und sah ihn an, mein Herz klopfte schneller. »Ich liebe dich, weißt du!?«
    Er schwieg einen Moment nachdenklich, dann sagte er. »Ich werde deiner Mutter beweisen, dass ich nicht irgendein Idiot bin, Lexi.«
    »Du musst meiner Mutter gar nichts beweisen«, entgegn e te ich. »Wenn sie es nicht selbst erkennen kann, hat sie eben Pech gehabt!«
    »Wow, seit wann bist du so knallhart?« Er zuckte mit den Brauen. »Das ist echt sexy.«
    »Ich lass mir nicht mehr reinreden, Sergio, und schon gar nicht, wenn es um uns beide geht.«
    »Das will ich auch hoffen.«
    Wir fuhren auf den umzäunten Parkplatz des Pflegeheims, auf dem heute lediglich ein Motorrad und ein alter Transporter standen.
    »Zu blöd mit dem Wetter.« Sergio zog den Kopf in den Kragen seiner Jacke ein, als wir Hand in Hand in das graue Gebäude rannten. »Spritztour mit offenem Dach is‘ nicht.«
     
    »Er sitzt im Aufenthaltsraum«, erfuhren wir von einem muskelbepackten Pfleger hinter der Empfangstheke. »Gang geradeaus, durch die Glastür nach rechts und weiter bis zur letzten Tür mit dem Schild,

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