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verrueckt nach mehr

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Titel: verrueckt nach mehr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Janket
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arbeitete sich mit geröteten Wangen und vor Aufregung aufgeklapptem Mund durch die ineinandergesteckten Pappschachteln. Sie flogen nur so durch die Küche und trugen zur allgemeinen Erheiterung bei. Jedes Mal spähte er erwartungsvoll in eine Schachtel hinein und zog anstelle eines Geschenks eine etwas kleinere Pappschachtel hervor. Und wie Sergio gesagt hatte, gluckste und japste er dabei, als könnte er diese Laute einfach nicht zurückhalten.
    Am Tisch wurde unter den Männern spekuliert, was Sergio wohl besorgt haben könnte. Angelo tippte auf Lego, während Bojan an »irgendetwas Elektronisches« glaubte. Jelena und Sanja begannen, Gläser und Tassen mit Getränken zu füllen. Und Luka stibitzte von den Serviertellern, um seine Backen zu füllen. Dabei handelte er sich von Adriana prompt einen Kla t scher auf seine Pranke ein.
    Plötzlich schrie Yvo auf: »Gut, gut, gut, gut ... das ist guu-uut.« Er drehte sich einmal im Kreis und hielt einen etwa 20 Zentimeter langen, sehr zotteligen Chewbacca in die Luft.
    »Tschukka ...«, kreischte Yvo und rannte mit seinem G e schenk aus der Küche.
    »Was ist das, Sergio, um Himmels willen?«, brach es aus der ratlosen Sanja hervor und Bojan rief: »Geil ... ich will auch so einen!«
    »Der kann grunzen, kreischen, schreien und seufzen«, ließ Sergio uns wissen. »Bin dafür bis nach Potsdam rausgefahren und hab‘s einem durchgeknallten Sammler abgekauft.« Sergio lächelte höchst zufrieden übers ganze Gesicht.
    »Wie viel hast du bezahlt?«, fragte Jelena vorsichtig.
    »Das, was es wert ist«, lächelte Sergio.
    »Wie viel? Sag‘s doch einfach!«, drängte sein Onkel A n gelo.
    Sergio setzte sich wieder auf seinen Platz und meinte da r aufhin: »Okay ... hab‘s für 250 gekriegt ... runtergehandelt von 300 Euro! Ich find, das war ein echtes Schnäppchen!«
    »Du bist ganz schön irre, Sergio ...«, lachte Sanja. »Hol bitte mal Yvo zurück, damit wir endlich die Torte anschneiden können.«
    »Das Geschenk ist wirklich toll«, sagte Jelena anerke n nend und lächelte zaghaft. Man sah ihr an, dass sie es ehrlich meinte, und Sergio nickte ihr zu.
    Ich fühlte mich inmitten dieser Familie so wohl, dass ich auf einmal - völlig unerwartet - sentimental wurde. Ein Kloß setzte sich in meinem Hals fest, gefolgt von einem Gefühl der Verzweiflung: Meine Mutter und ich waren nur zwei Persö n chen! ... Schon so lang ganz allein und auf uns gestellt ... Me i ne Großeltern beiderseits waren längst verstorben und mein Vater kreiste in einem anderen Universum um seine eigene Achse. Wieso war meine Familie so klein, so klitzeklein? ... Wieso hatte ich keine Geschwister? Wenigstens eins? Keine Tanten und Onkel? Keine Cousins! Das war doch unfair!
    Ich spürte plötzlich Sergios besorgten Blick auf meinem Gesicht und versuchte zu lächeln. Mein Lächeln missglückte, da war ich mir sicher, und zu allem Übel wurden auch noch meine Augen feucht. Plötzlich hatte ich Panik, meine Tränen könnten unkontrolliert aus mir herausfließen und mich blo ß stellen. Ich sprang von meinem Platz auf und lief aus der K ü che. Hastig stürzte ich ins Badezimmer und schloss hinter mir ab. Dann lehnte ich gegen die Tür und atmete mehrmals krä f tig durch, wischte mir mit einem Kosmetiktuch die Augen trocken und überprüfte anschließend mein Spiegelbild.
    »Lexi ... lass mich rein!« Sergio klopfte leise an die Tür. »An ð ele moj, ist was mit dir? Bitte mach auf ...«
    Ich putzte mir rasch noch die Nase und öffnete zuckersüß lächelnd die Tür. »Alles okay, Mir geht‘s gut. Ich musste nur ... äh ... schnell mal auf die Toilette. Hab`s zu lang zurüc k gehalten und da musste ich ganz dringend, verstehst du?!«
    Er sah mich stirnrunzelnd an und schien zu überlegen, ob das, was ich sagte, mit dem, was er sah, in Einklang gebracht werden konnte. Dann lächelte er schief und sagte: »Komm, wir holen Yvo ...«
    Yvo schien schwer damit beschäftigt seinen Chewbacca aus allen Winkeln zu betrachten, als würde er ihn studieren. Er saß mitten in seinem Zimmer im Schneidersitz und sah nicht auf, als Sergio ihn ansprach.
    »Yvo ... der Schokokuchen ist dran, Kumpel, alle warten auf dich ... Auf die Schultern?«
    Yvo nickte.
    Sergio griff dem Kleinen unter die Arme und schwang ihn samt Chewbacca auf seine breiten Schultern.
    »Auf geht‘s in die Schlacht ...«, sagte er und schritt los.
    In der Küche setzte er Yvo auf dessen Platz, und dann hielt er ihm den Kuchen hin, damit Yvo die

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