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verrueckt nach mehr

verrueckt nach mehr

Titel: verrueckt nach mehr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Janket
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schönes Z u hause bieten kann.«
    »Oha«, rief Bojan aus. »Klare Ansage ... Sergio, hast du das gehört? So bald keine Hosenscheißer in Aussicht, Ku m pel.«
    Sergio wandte sich leicht genervt ab und winkte nach e i nem Kellner.
    »Lexi hat recht«, nuschelte er.
     
    Auf der Heimfahrt konnten wir keine vernünftige Unte r haltung führen, weil Bojan jeden Song im Radio laut mitgr ö len musste. Er saß mittig auf der Rückbank, hatte sich seine Wollmütze über die Augen gezogen und war von den zwei großen Bieren, die er viel zu schnell getrunken hatte, leicht angeschickert. Nachdem wir ihn abgesetzt hatten, genossen wir die Ruhe im Wagen, spürten aber auch, dass etwas in der Luft lag.
    »Lexi, was du vorhin gesagt hast ... Ich hab‘s verstanden, falls es ein Wink mit dem Zaunpfahl war.«
    Ich sah Sergio überrascht an. »Ich hab nur ehrlich auf B o jans Frage geantwortet«, sagte ich lächelnd.
    Sein Mundwinkel zuckte nervös. »Schon okay«, seufzte er leise.
     
    Meine Mutter erzählte nicht mehr viel von Derek Bender, jedenfalls nichts, was auf ihre Gefühle für ihn schließen ließ. Oft war sie nach ihren langen Schichten ausgelaugt, duschte schnell und verschwand mit einem dicken Wälzer in ihr Zi m mer, vorausgesetzt, dass sie noch genug Energie fürs Lesen übrig hatte. Ansonsten kroch sie gleich ins Bett und schlief sich die Müdigkeit aus den Gliedern ... nicht aber die Trauri g keit, die der Herbst verstärkt zu haben schien. Gelegentlich warf sie mir Neuigkeiten über meinen Vater vor die Füße, zum Beispiel, dass er nach München gezogen sei, und ich wusste dann, dass sie telefoniert haben mussten. Meine Reaktion war jedes Mal, eine unbewegte Miene aufzusetzen und gleichgü l tiges Achselzucken. Auch wenn ich dabei ein schlechtes G e wissen verspürte, half mir mein Schweigen, nicht auszurasten. Ich fürchtete nämlich, dass mir verletzende Worte entwischen könnten, die ich schnell bereuen würde. Leider hatte ich den wachsenden Verdacht, dass sich die gefürchteten alten Muster wieder in unseren Alltag schlichen: Meine Mutter war oft lus t los und niedergeschlagen und ich zunehmend besorgt um u n sere Zukunft oder viel mehr um ihre. Es war ein vertrautes und beklemmendes Gefühl. Nur wenn ich mit Sergio zusa m men war, dachte ich nicht über diese Dinge nach und konnte abschalten. Niemand konnte mich so dermaßen schnell auf andere Gedanken bringen wie er.
    Er war so ausgelassen wie nie zuvor, machte freche Spr ü che und scheute sich nicht, bei mir zu übernachten, wann i m mer es ging. Inzwischen waren die Nächte, in denen wir nicht zusammen waren, eher die Seltenheit. In diesen Nächten seh n te ich mich nach seiner samtigen Haut, die mich wärmte wie ein Ofen, und seinem einzigartigen Duft, der mich einlullte und berauschte. Wenn wir uns liebten, konnte ich mich fallen lassen, weil ich wusste, dass er mich auffangen würde.
    Was Sergios Erfahrenheit in Sachen Sex anging, hatte ich mich früh entschlossen, keine kindischen Eifersuchtsfantasien zuzulassen und stattdessen unser Zusammensein zu genießen. Er war leidenschaftlich und dennoch immer behutsam, vor allem wenn er etwas Neues ausprobieren wollte.
    Wenn er bei uns war und zufällig auf meine Mutter traf, war er höflich und machte Smalltalk, und meine Mutter hielt sich trotz ihrer Bedenken, was seinen Einfluss auf mich betraf, zurück. Ich hoffte innigst, dass sie ihre Einstellung irgen d wann ändern würde.
     
    Dann erzählte mir Sergio, dass Yvos Geburtstag vor der Tür stünde. Am 2. Dezember würde ihr Nesthäkchen elf Jahre alt werden.
    »Wir werden die übliche kleine Familienfeier veranstalten, ohne irgendwelchen Hype«, hauchte er in mein Ohr und ich zuckte kichernd zusammen, weil sein warmer Atem mich g e kitzelt hatte.
    Wir lagen wieder einmal auf Yvos Bett und schauten uns e rem jungen Künstler beim Malen zu.
    »Er kriegt seinen Lieblings-Schokokuchen und ein G e schenk, das er aus mehreren ineinandergesteckten Kartons auspacken muss. Das findet er mega lustig und gluckst vor Aufregung. Er liebt seine Geburtstage.«
    »Und was wird er geschenkt bekommen?«
    »Was Tolles!«
     
    Einen Tag vor der Feier zog Sergio los und besorgte Yvos Geschenk. Er verriet niemandem, was es war, nicht einmal mir. Das erhöhe die Spannung, wenn Yvo es dann auspackte, meinte er.
    Jelena backte einen phänomenalen Schokoladen-Kuchen, der mehrschichtig war und mit bunten Kerzen und Gumm i bärchen verziert wurde.
    Adriana und ich schmückten

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