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verrueckt nach mehr

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Titel: verrueckt nach mehr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Janket
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Kerzen auspusten kon n te, aber sein kleiner Bruder klatschte nur in die Hände und starrte in die Flammen.
    »Okay, dann pusten wir jetzt alle gemeinsam«, sagte Se r gio und im Nullkommanix waren alle Kerzen ausgeblasen, gefolgt von kurzem Beifall.
    Sergio stellte den Kuchen wieder in die Mitte des Tisches und reichte seiner Mutter ein Messer, als wolle er sich zurüc k nehmen und ihr die Ehre des Anschneidens überlassen.
    Wir aßen uns alle pappsatt, lachten viel und redeten durc h einander. Es wurde mit Sekt auf Yvos Wohl angestoßen, und ich stieß ohne zu zögern mit an. Sergio und ich tauschten hin und wieder intensive Blicke aus und ab und zu wurden serb i sche Lieder angesungen, bei denen er peinlich berührt die A u gen verdrehte.
    Yvo saß die ganze Zeit mit uns am Tisch, auch wenn er für nichts und niemandem Interesse zeigte, außer für seinen g e liebten Chewbacca, der abwechselnd irgendwelche Laute von sich gab.
    Die Feier endete am Nachmittag in ausgelassener Sti m mung und einem umgänglichen kleinen Yvo, der mit Schok o lade verschmiertem Mund und einem Wookiee im Arm vor seiner Staffelei stand und malte.
     
    Als mich Sergio heimfuhr, sagte ich zu ihm, dass er sich glücklich schätzen könne, eine so tolle Familie zu haben und dass der kleine Yvo mir ans Herz gewachsen sei. Diesmal ließ ich die Tränen, die spontan kamen, einfach laufen. Ich hatte keine Ahnung, was mit mir los war, ich war einfach tief b e wegt.
    Sergio blieb eine Weile bei mir, nahm mich in den Arm, und ich erzählte ihm, was mir durch den Kopf ging. Er meinte, es sei egal, wie groß oder klein eine Familie ist, und es sei auch egal, ob sie lustig oder nervig oder sonst wie ist. En t scheidend sei, was sie für dich tut, wenn du den Boden unter den Füßen verlierst ... wenn du nicht mehr weiter weißt ...
    »Oder, wenn du deinen eigenen Weg gehen willst. Dann erst weißt du, ob du eine ‚große‘ oder eine ‚kleine‘ Familie hast«, sagte er.
    Wir saßen auf meinem Bett.
    Mein Kopf lag auf seiner Schulter und sein Arm hatte sich schützend um meine Schultern gelegt. Ich schmiegte mich fester an ihn und seufzte mit einem Schmunzeln. »Als ich dich das erste Mal sah ... umringt von halbnackten Tussis ... hätte ich dir so viel Tiefsinn nie zugetraut.«
    »Sehr nett ...«, lachte er. »Tja, wenn du so ehrlich zugibst, dass du mich für eine Hohlfigur gehalten hast, verrate ich dir hiermit, dass ich es in deinen Augen gesehen hab, an ð ele moj! Sie haben mich so verächtlich gemustert, dass ich dachte, der zeig ich ...«
    »... wo der Hammer hängt?«, vervollständigte ich seinen Satz neckisch.
    »Das auch ...«
    Ich sah ihn voller Liebe an. Wie erwartet, amüsierte ihn meine Bemerkung so sehr, dass er verschmitzt grinsen musste und aus dem Konzept kam. Ein paar Momente später war er wieder ernster und sagte: »Die Wahrheit ist, dein Blick hat mein Ego angekratzt.«
    »Was, wirklich?«, fragte ich ungläubig.
    »Ja, wirklich ... Ich wollte nicht, dass du schlecht über mich denkst ... irgendwie war‘s mir einfach nicht egal.«
    »Ich war ein böses Mädchen ...«, sagte ich theatralisch stöhnend. »Ich hab vorschnell geurteilt.«
    »Das hast du, Lexi ... ich sollte dir den Hintern dafür ve r sohlen!«
    Ich sah ihn mit gespielter Empörung an, bekam aber übe r raschend heiße Wangen. »Das hättest du wohl gerne?«
    Sergio kaute auf seiner Unterlippe, während er unaufhö r lich grinste. »Entweder ich oder der Weihnachtsmann ... mit seiner Rute ...«
    »Du redest wieder Quatsch, Sergio.«
    Er hob die Augenbrauen und schwieg genüsslich.
    »Apropos Weihnachtsmann ...«, warf ich ein.
    »Was ist mit ihm?«
    »Feiert ihr Weihnachten im Dezember oder im Januar? Ich hab gehört, dass die meisten Serben im Januar feiern.«
    »Das stimmt. Die sind orthodoxe Christen. Meine Familie ist aber katholisch«, sagte er.
    »Ach ja, jetzt fällt‘s mir wieder ein, wie dein Opa gefragt hatte, ob ich auch katholisch sei.«
    »Lexi, ich muss dazu sagen, dass die meisten in meiner Familie nicht viel auf ihren Glauben geben. Ich meine, ich kenne es nicht anders, bin nur so aufgewachsen. Weihnachten ist für uns einfach nur ein Fest, wo gegessen und getrunken wird und Geschenke ausgepackt werden und jeder sich fragt, warum er den Zirkus jedes Jahr mitmacht.«
    »Na ja ...«, wandte ich ein. »Meine Mom und ich kaufen immer einen Christbaum und schmücken ihn gemeinsam. Am Heiligabend essen wir Kartoffelsalat mit Würstchen und ta u schen

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