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verrueckt nach mehr

verrueckt nach mehr

Titel: verrueckt nach mehr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Janket
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zu.
    Es gab keine Klingelschilder und weit und breit keine ei n zige Klingel. Die mit Graffiti besprühte Eingangstür ließ sich allerdings mit wenig Kraftaufwand aufschieben und wir g e langten in eine Unterführung.
    »Wir müssen über den Hinterhof«, sagte Sergio und griff nach meiner Hand. »Bin gespannt, wo wir hier gelandet sind ... sieht ganz schön schäbig aus, die Gegend.«
    Nachdenklich stülpte ich die Unterlippe vor. »Ist das nicht irgendwie typisch für Großstadt-Sportvereine?«
    »Sagt wer?«
    »Ist nur so `ne Vermutung ...«
    »Könnt schon stimmen. Trotzdem hatte ich mit was nobl e rem als diese Gegend gerechnet. Hier stinkt‘s an jeder Ecke nach Pisse, riechst du‘s nicht?«
    Ich nickte naserümpfend.
    »Der Typ hat angegeben wie Oskar mit seinem Club und jetzt das.«
    »Da hinten ist ein Schild mit Boxhandschuhen, schau mal.« Ich deutete mit dem Zeigefinger in eine Richtung.
    »Dann sind wir hier auf jeden Fall richtig.«
    Diesmal fanden wir eine Klingel, wenn auch ohne Namen. Ein bulliger Typ im T-Shirt, einer Menge dunklem Brusthaar und einem weißen Handtuch über der Schulter machte uns die Tür auf.
    »Sergio Lovic?«, brummte er mit ausdrucksloser Miene.
    Sergio warf mir einen kurzen Seitenblick zu, sah dann wieder zu dem »Schrank« von Mann vor uns. Mit tiefer Stimme sagte er: »Höchstpersönlich.«
    » Okay, komm rein.« Der Typ winkte ihn herein, ohne mich in irgendeiner Form zu beachten. Dann lief er los, und wir folgten ihm über einen kurzen dunklen Flur bis zu einer Eisentür. Mit beiden Händen riss der Mann die schwere Tür auf, und wir blickten in eine riesige, hell erleuchtete Tra i ningshalle, in der es hoch herging: In der Mitte gab es einen richtigen Boxring, in dem zwei Männer gegeneinander die Fäuste fliegen ließen und ein dritter sie anschrie oder Anwe i sungen gab. Um den Ring herum waren jede Menge Fitnes s geräte und Boxsäcke, von denen manche von der Decke hi n gen und manche Standgeräte waren. Es gab Klimmzugstangen mit und ohne Boxbirnen, und überall trainierten junge Mä n ner, emsig und verschwitzt, machten ihre Übungen, sprangen Seil oder nickten, wenn der Trainer auf sie einredete. Die Wände waren an zwei gegenüberliegenden Seiten verspiegelt und ließen die Halle noch größer erscheinen. Was mich übe r raschte, war die Tatsache, dass im Hintergrund Hip-Hop spie l te. Mit Musik hatte ich nicht gerechnet.
    »Wartet hier ...«, sagte der Mann, und Sergio und ich bli e ben stehen.
    Langsam wurde unsere Anwesenheit bemerkt. Amüsierte Blicke huschten zu mir rüber und musterten mich, wanderten dann zu Sergio und blieben an ihm haften.
    Sergio drückte den Rücken durch und machte eine ernste Miene. Ich spürte, wie seine Finger sich fester um meine Hand schlossen und er mich dichter zu sich heranzog.
    Dann hörten wir eine laute Stimme. »Aaah! Sergio!«
    Der Visitenkarten-Mann - sein Name war Max - tauchte aus einer Ecke auf und eilte auf uns zu. »Willkommen in der Blut- und Schweißhölle! Oh, hallo ...« Er gab zuerst mir und dann Sergio die Hand.
    »Meine Freundin, Alexa«, sagte Sergio. Noch nie zuvor hatte er mich mit meinem richtigen Namen vorgestellt. Es konnte nur bedeuten, dass er auf zu viel Vertrautheit mit Max keine Lust hatte.
    »Sehr schön, du hast deine Freundin mitgebracht. Alexa, freut mich dich kennenzulernen ... Freue mich, dass du g e kommen bist, Sergio! Na, jetzt gibt‘s kein Zurück mehr, oder? Wie gefällt dir der Club?«
    »Is‘ cool«, antwortete Sergio etwas knapp.
    »Nur cool? Na, hör mal, hier werden Champions gemacht. Drei der Berliner Jugendmeister haben hier trainiert. Ich stelle dir jetzt mal Ramon vor ...« Er sah sich suchend um und brül l te in eine Richtung: » Ramon, komm doch mal her! Er ist da!«
    Wieder zu Sergio gewandt sagte er: »Er ist der beste C o ach, den ich kenne. Und ich kenne einige, das kannst du mir glauben!«
    Kurz darauf stand ein drahtiger, älterer Mann mit jeder Menge Tattoos auf den Armen vor uns und schüttelte Sergio die Hand, während er mich in einem Sekundenbruchteil von oben bis unten auscheckte. Er trug ein geripptes Unterhemd und eine glänzende Jogginghose. Seine grauen Haare waren kurz und strohig und standen etwas ab.
    So langsam kam ich mir wie das fünfte Rad am Wagen vor, oder wie ein Anhängsel, dass Sergio dummerweise nicht losgeworden war. Aber die Männer ließen sich nichts anme r ken.
    »Hab viel über dich gehört. Du sollst einer der besten Fighter im

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