Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
verrueckt nach mehr

verrueckt nach mehr

Titel: verrueckt nach mehr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Janket
Vom Netzwerk:
mehr zu. »Versuchst du mir zu sagen, dass du wi e der umziehen willst? Stimmt das alles, was Derek mir gestern erzählt hat?«
    »Er hätte damit warten sollen, Lexi. Aber er ist noch nicht mal bei diesem Punkt besonders einsichtig ...«
    »Ich bin froh, dass er mit mir geredet hat«, stieß ich aus. »Wann hättest du es denn getan, hm? ... Wenn neuer Job und Wohnung schon klargemacht gewesen wären?«
    Sie machte einen verzweifelten Gesichtsausdruck, doch er kam mir wie einstudiert vor. »Lexi, ich hab Angst um dich ... Das verstehst du vielleicht erst, wenn du selber mal Kinder hast.« Ihre Augen röteten sich. Prompt fing sie an zu weinen. Unbeeindruckt zuckte ich mit den Schultern. Als sie sich wi e der gefangen hatte, sagte sie: »Mein Gott ... Bei diesem Unfall hättest du sterben können, Lexi. Du hättest sterben können wie der kleine Junge! Jedes Mal, wenn ich daran denke, stehe ich kurz vor einem Nervenzusammenbruch ...« Sie japste nach Luft und rieb sich die Tränen aus den Augen. »Dein Freund ... Sergio ... « Meine Mutter sprach Sergios Namen mit einer dermaßen verächtlichen Betonung aus, dass es mir den Magen umdrehte. »Also, ich will ihm keine Boshaftigkeit unterstellen ...«, behauptete sie, »... wirklich nicht, aber er bedeutet G e fahr! Das war mir von der ersten Minute an klar, Alexa. Da kannst du sagen, was du willst ... Nichts, was er tut, ist ve r nünftig, und seine tollen schulischen Leistungen halte ich für ein Gerücht ... Siehst du es denn nicht ein? Er hätte dich be i nah das Leben gekostet. Vergiss das nie!«
    Mein Puls schoss in den Himmel. »Sergio war nicht schuld!«, rief ich verärgert. »Er ist vorbildlich gefahren, M a ma ... Es war ein Anderer, der den Unfall verursacht hat, weil er viel zu schnell war und wahrscheinlich auch betrunken ... Und Yvo ...« Ich musste plötzlich schluchzen. Meine Augen füllten sich von einer Sekunde auf die andere mit dicken Tr ä nen. Mit beiden Handrücken wischte ich über meine Lider. »Yvo hatte sich auf einmal abgeschnallt ... Niemand konnte etwas dafür. Kurz darauf ist es dann passiert. Es war ein U n glück!«
    Meine Mutter sah mich ungerührt an. »Dann war es ein Unglück, Lexi, aber das ist doch der Punkt. Ohne Sergio wärst du wohl kaum darin verwickelt worden.« Ihr harter Blick e r schreckte mich. Mit derselben Härte setzte sie ihre Vorwürfe fort: »Du wärst nie in einem Cabrio auf der Landstraße unte r wegs gewesen, um zu irgendwelchen Leuten zu fahren, die ich nicht mal kenne ... Und dann diese abartigen Kämpfe! Illegale Kämpfe, bei denen du anwesend warst. Oh, mein Gott! Es hört sich unwirklich an, wenn ich es ausspreche. Ich habe mir im Internet Videos angesehen, Alexa! Das sind doch keine no r malen Kerle, die sowas machen. Ich hatte gedacht, dass er damit aufhört ... Ich hab die ganze Zeit den Mund gehalten und gehofft, dass deine Schwärmerei vorübergeht. Ich weiß genau, er wird dich mindestens deinen Schulabschluss kosten ... Ich kann auf keinen Fall danebenstehen und zuschauen, wie du scheiterst, weil du dich auf jemanden eingelassen hast, der vollkommen unberechenbare Dinge tut.«
    »Du liegst total falsch!«, sagte ich scharf und rannte aus der Küche. Ich kramte meine Zeugnismappe aus meiner Schreibtischschublade hervor und kam wieder zurück. »Hier ...« Ich drückte ihr die Mappe in die Hand.
    »Sieh es dir an! Sieh dir mein Zeugnis an. Keine einzige Vier! Ein Durchschnitt von 2,7!«
    Mit einem unwilligen Stöhnen blätterte sie die Mappe durch und klappte sie wieder zu.
    Ich kniff die Augen zusammen. »Dieses Zeugnis ist vie l leicht nicht mein bestes, aber, wenn man die ganzen Umstände bedenkt ... neue Schule, neue Lehrer ... dann ist es gut genug.«
    »Lexi ... ich verstehe dei... «
    Ich schnitt ihr rigoros das Wort ab. »Sag mir endlich, wo r über wir reden, Mama, oder wir brauchen nicht weiter zu di s kutieren.« Meine eigenen Worte ließen mich erzittern. Noch vor kurzem hätte ich niemals auf diese Art mit meiner Mutter gesprochen, aber ich fühlte mich missverstanden, und ich wollte mich nicht mehr manipulieren lassen.
    Für einige Momente hüllte sie sich in Schweigen, dann sagte sie kühl und tonlos. »Wir ziehen um ... nach München. Das ist nicht ganz so groß und viel übersichtlicher als Berlin und ...«
    »Und Papa ist da ...«, sagte ich scheinbar gefasst, als hätte ich mich wieder im Griff, doch es war nur gespielt. In meinem Innersten tobte eine verzweifelte Wut auf meine

Weitere Kostenlose Bücher