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Verrückte Zeit

Verrückte Zeit

Titel: Verrückte Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kate Wilhelm
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auf die Caldwell Corporation. Ihre Gedanken schweiften ab, und sie wußte, daß sie einschlafen würde, wenn sie noch länger bliebe. Nach einigen Minuten gähnte sie, stand auf und verkündete, daß sie jetzt nach Hause ginge. Peters Augen funkelten; Warren sah sie voller Besorgnis an, und Rich nickte, als ob er sich insgeheim seine Ansicht bestätigte. Sie war betrunken, dachte er, einem Vollrausch nahe.
    »Ich werde die Schwindler-Latham-Tests zu Hause ausarbeiten«, sagte sie, während sie ihren Mantel anzog und ihre Handtasche nahm. »Wenn ich damit fertig bin, werde ich mich melden.«
    »Peter!« kreischte Rich. »Ich meine … ähm … einfach so zu gehen, das ist …«
    »Ist sie nicht wundervoll?« fragte Peter besänftigend. »Ich wußte, daß nach dem Aufbrechen der Larve etwas ganz Unglaubliches zum Vorschein kommen würde, etwas Großartiges und Schönes und Tapferes. Sie schreitet dahin im Glanze …«
    Sie ging durch den Vorraum und mußte im Flur davor stehenbleiben, weil sie wieder ein Kichern überkam. Große Mädchen kichern nicht, ermahnte sie sich streng, und wischte sich die Tränen aus den Augen, wobei sie in noch heftigeres Lachen ausbrach.
     
    Während des Essens war Drissac eine Liste der Leute, die sich Trigger Happy als Mitarbeiter ausgesucht hatte, durchgegangen und hatte ein Zeichen hinter die Namen der Männer gemacht, für die er sich verbürgen konnte, entweder weil er selbst mit den Leuten schon mal zusammengearbeitet hatte, oder er vertrauenswürdige Mittelsmänner kannte, die mit ihnen gearbeitet hatten. Die Zahl der Infragekommenden war gering; Morris Pitts gehörte dazu.
    Jetzt saßen sechs Männer in Trigger Happys Empfangszimmer, von denen sich die meisten schon kannten. Es waren Morris Pitts, der Drissac und Sergeant Carroll flüchtig zugenickt hatte; Joe Krueger, der zeitweise Lieutenant der Armee war und hie und da im Pressestab der Armee aushalf. Er sah wie ein nervöser Buchhalter aus, mit einer übergroßen Brille und einem leichten Gesichtszucken. Außerdem Stan Harlow, der ebenso wie Morris Pitts für Spezialaufträge des FBI zuständig war und Musselman zur Verfügung stand. Harlow war in den Fünfzigern und sah sanft, allzu blaß und müde aus. Doch Drissac hatte mit einem kurzen Nicken zu verstehen gegeben, daß er viel von ihm hielt. »Ich möchte ihn die ganze Zeit über zur Seite haben«, hatte er gesagt. Das war ausreichend für Trigger Happy.
    Er hatte Whiskey besorgt, Cognac und sogar Erdnüsse, und jetzt saßen sie alle gemütlich herum und warteten, daß er anfangen würde.
    Er gab ihnen einen Überblick, um was es ging, und kam mit den Worten zum Ende: »Ein Nest von ihnen befindet sich direkt hier in der Stadt, Männer. Und wir können keinen von ihnen zu Gesicht bekommen!«
    »Das ist die Erklärung«, sagte Morris Pitts leise. »Beim Essen war sie gerade im Begriff auszupacken, als alles mögliche plötzlich umfiel. Ich wußte überhaupt nicht, wie mir geschah. Das ist die Erklärung!« sagte er mit Nachdruck.
    Sergeant Carroll und Captain Drissac tauschten Blicke aus und nickten. Der Sergeant beugte sich vor und dämpfte die Stimme. »Wie können wir wissen, daß er jetzt nicht auch hier ist?«
    »Ich habe diese Räumlichkeiten seit heute morgen nicht verlassen«, sagte Trigger Happy. »Und ich habe verdammt genau aufgepaßt, wer hereinkam.«
    Drissac faßte die Fakten für sie alle zusammen, sehr kühl, sehr klar. »Lassen Sie mich noch einmal umreißen, um was es bei unserer Arbeit geht, meine Herren. Wir besitzen bis jetzt noch nicht genügend Kenntnisse, um genau zu wissen, in welchem Szenarium wir uns bewegen, und wir werden es erst erfahren, wenn wir diesen Corcoran geschnappt haben. Doch wir können uns ein Bild aus den Einzelstücken, die uns bis jetzt bekannt sind, zusammenlegen. Dieser Corcoran besitzt die Fähigkeit, sich irgendwie unsichtbar zu machen. Unter Anwendung dieser Fähigkeit war es ihm möglich, bei der CaCo einzudringen und den Sabotageakt am Laser vorzunehmen. Wir bezweifeln, daß er die Absicht hatte, an diesem Tag, an dem die Tests stattfinden sollten, wirklich die Stadt zu verlassen. Wahrscheinlicher ist, daß er auf jeden Fall einen Vorwand gefunden hätte, um auf irgendeine Weise in dieses Restaurant zu gelangen, um mit der Steele Kontakt aufzunehmen. Dann hörte er die Meldungen über den Nebel; nicht etwa, daß er im Nebel steckengeblieben wäre, meine Herren, sondern nur, daß sich einige Flüge verzögerten. Wie Sie

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