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Verscharrt: Thriller (German Edition)

Verscharrt: Thriller (German Edition)

Titel: Verscharrt: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter de Jonge
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bloß ohne Nebelmaschinen.
    » Es war die Zeit der Radikalen im East Village « , fährt Fagerland fort. » Hausbesetzer und Selbstversorger. Die Leute eigneten sich einfach ein Gebäude an und setzten es instand. Das waren die ersten Mitglieder des Gartenvereins, und obwohl viele inzwischen durch die steigenden Mieten aus dem Viertel vertrieben wurden, machen sie immer noch den Stamm des Vereins aus. Der Jahresbeitrag für eine Parzelle beträgt zwölf Dollar, nur damit Sie mal eine Vorstellung bekommen. Das sind zwei Frappuccinos bei Starbucks. «
    » Mir wären die Frappuccinos lieber « , sagt Jandorek.
    » Solche Leute suchen wir « , sagt O’Hara. » Eigenbrötler, Selbstversorger, Eltern, die ihre Kinder selbst unterrichten. «
    » Da kann ich Ihnen Namen nennen « , sagt Fagerland. » Ein halbes Dutzend würden mir sicher einfallen– aber deren Kinder sind älter, längst erwachsen. Diejenigen, die jetzt kleine Kinder haben, sind Banker und Anwälte, und die schicken ihre Kinder auf Privatschulen. «
    » Was interessiert Banker und Anwälte an so einem Garten? « , fragt Jandorek.
    » Gemeinschaftsleben ist wieder angesagt. Zumindest im East Village. Vielleicht denken sie, dass sie ihre Kinder dann leichter ins College bekommen. Soweit ich weiß, liegen sie damit gar nicht so falsch. «
    O’Hara überfliegt die Liste und bleibt bei » Malmströmer « hängen. Es gibt vier: Lars, Marjetta, Inga und Christina.
    » Christina Malmströmer habe ich im Garten kennengelernt « , sagt O’Hara. » Sie hat nur ihren Vater erwähnt. «
    » Ihre Mutter Marjetta starb 1996. Brustkrebs. Das war schrecklich. Lars blieb mit zwei Mädchen im Teenageralter zurück. Inga, die Ältere, war ungefähr siebzehn und Christina vierzehn. Inga sah aus wie ein Model und fing an, nächtelang wegzubleiben, Pot zu rauchen und so weiter, und ihr alter Herr kam damit überhaupt nicht klar. Vielleicht hat er sie vor die Tür gesetzt, vielleicht ist sie selbst gegangen, auf jeden Fall hat sie seitdem, so weit ich weiß, keinen Kontakt mehr zu ihrer Familie. «
    » Und der alte Herr? « , fragt O’Hara.
    » Sehr groß, sieht gut aus, sehr skandinavisch. Kam als blutjunger Mann hierher. Ein Zimmermannslehrling, der sich hochgearbeitet hat. Ihm gehören ein Eisenwarenhandel und ein paar Gebäude auf der Sixth Street, die er mehr oder weniger umsonst bekommen hat, als sie praktisch verschenkt wurden. In einem davon wohnt er, ganz oben, und baut da sein eigenes Gemüse an. Christina behält er mit dem Fernglas im Blick. «
    O’Hara markiert Lars’ Namen.
    » Die Malmstömers « , fragt O’Hara. » Sind die alle blond? « Christina hatte die Haare zurückgebunden und unter einem großen Sonnenhut versteckt.
    » Lars war schon grau, als ich ihn kennengelernt habe. Marjetta und Inga waren blond. Christina hat eher braunes Haar. «
    » Sie kennen sich aber gut aus mit Lars und seiner Brut « , sagt Jandorek.
    » Nach dem Tod seiner Frau war ich ganz kurz mit ihm zusammen, als das alles passiert ist. Für alleinerziehende Väter hatte ich schon immer eine Schwäche. Und mir haben die Mädchen leidgetan, besonders Christina. Jetzt ist ihr Vater überfürsorglich, aber damals, als ihre Mutter krank war und sich das Drama um die Schwester abspielte, hat ihr Vater Tag und Nacht gearbeitet, um den Betrieb am Laufen zu halten– und sie ist auf der Strecke geblieben. Christina war früher so ein lebenslustiges Mädchen. Sie hat sich sehr verändert. «
    » Was ist passiert? « , fragt Jandorek. » Ich meine, was wurde aus Ihnen und dem großen Schweden? «
    » Er war mir dann doch zu nordisch. Ich halte mich für eine recht warmherzige Person, aber er ist nicht mal bei mir aufgetaut. «
    » Haben Sie seitdem noch was von ihm und seinem Leben mitbekommen? «
    » Er hat nie wieder geheiratet. Den Großteil seiner Zeit verbringt er in seiner Kellerwerkstatt. Eines Tages kam ich auf die Idee, ihn dort zu besuchen. Das war seltsam– als hätte ich ihn mit einer anderen Frau erwischt–, aber ich bin sicher, dass er mich insgeheim auch für irre hält. «
    » Gibt es sonst noch Leute, die Schlüssel haben, aber nicht auf der Liste stehen? « , fragt O’Hara. » Leute außerhalb der üblichen Versorgungsnetze? «
    » Wir haben mal einen Mann engagiert, der die Bäume stutzen sollte. Einen Zeitarbeiter. Man könnte wohl sagen, dass er abseits der Versorgungsnetze gelebt hat. Er hat auch an der Weide gearbeitet, hat sie abgestützt. «
    » Wann war das?

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