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Verscharrt: Thriller (German Edition)

Verscharrt: Thriller (German Edition)

Titel: Verscharrt: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter de Jonge
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Telefon. » Dar « , sagt Krekorian, » ich bin gerade aus der Auffahrt raus. Was machst du gerade? «
    O’Hara sieht Licht durchs Fenster strömen und dreht den kleinen Radiowecker auf dem Wohnzimmertischchen um: 10:43 Uhr. Sie hat dreizehn Stunden geschlafen. » Weiß nicht. «
    » Ich dachte, ich komme vorbei und nehme dich mit in die Stadt. Ich hab was mit dir zu besprechen. «
    » Okay. « Es ist vier Tage her, dass O’Hara ihren alten Partner im Lakeside gesehen hat, aber es kommt ihr vor wie eine Ewigkeit. » Schön deine Stimme zu hören, K « , sagt O’Hara, bevor sie sich bremsen kann.
    New City ist von ihrer Seite der Brücke aus vierzig Minuten entfernt. Das reicht, um mit dem Hund Gassi zu gehen und zu duschen, für mehr ist die Zeit zu knapp.
    » Verdammt noch mal, Dar, wird in Riverdale Maker’s Mark umsonst ausgeschenkt? «
    » Nicht, dass ich wüsste. Ich hab nur eine Überdosis NyQuil und Theraflu. «
    » Zusammen? «
    » Glaubst du, ich bin wahnsinnig? Nacheinander. «
    Krekorian schiebt sich durch den Verkehr über den Suyten Duyvil nach Manhattan.
    » Wie gesagt, ich will was mit dir besprechen. «
    » Okay. Aber ich brauch einen Kaffee. «
    K greift hinter den Rücksitz und gibt ihr eine Dose Red Bull.
    » Es geht um deinen Mordfall « , sagt Krekorian. » Gestern bin ich die Liste der in der vorangegangenen Nacht gemeldeten Einbrüche durchgegangen. Dabei hab ich gesehen, dass um 4:15 Uhr morgens ein Einbruch bei einer Wahrsagerin in der Eleventh Street zwischen Avenue A und B gemeldet wurde. Das Erste, was ich denke, ist: Wer zum Teufel steigt bei einer Wahrsagerin ein? Als Nächstes denke ich an dich. «
    » Aber da habe ich niemanden festgenommen « , sagt O’Hara, der plötzlich klar wird, dass ihr Schnupfen weg ist.
    » Ich weiß, aber da du mit Wahrsagerinnen zu tun hast, ist es mir aufgefallen. Ich hab mit dem zuständigen Beamten gesprochen, und der hat mir gesagt, die Sache habe sich als falscher Alarm entpuppt, oder zumindest wurde ihm das von der Dame versichert, die an die Tür kam. ›Die Katze hat den Alarm ausgelöst‹, hat sie gesagt. Der Polizist meinte, der Anrufer habe aber mehr gehört als nur einen Alarm. Er habe Schreie und Rufe und einen schnell anfahrenden Wagen gehört, aber die Dame schwört, dass sich der Anrufer geirrt haben muss. Es sei nur eine verrückte alte Katze gewesen, die nicht mehr so gut sieht. «
    Krekorian fährt an der Eighteenth Street vom West Side Highway ab und unter den verrosteten alten Pfeilern der alten Hochbahn durch. » War nicht viel los in der Nacht, also sehe ich nach, ob da noch irgendwas in Zusammenhang mit Wahrsagerinnen auftaucht. Fehlanzeige, aber es gab drei weitere Notrufe ungefähr um dieselbe Zeit– gemeldet wurden ein Raubüberfall, verdächtiges Verhalten und dann ging noch mal ein Alarm los. Der erste Anruf kam um 2:45 Uhr aus der Thirty-Eighth Street Ecke Ninth Avenue, der Nächste um 3.05 Uhr aus der Sixteenth Street Ecke Seventh Avenue. Und dann kam der Erste, den ich gesehen hatte, der in der Eleventh Street, zwanzig Minuten später. Angesichts der Abfolge und Zeitabstände sah es aus, als hätte sich da jemand downtown vorgearbeitet, als hätte er seine Tour mit Mapquest geplant. «
    K fährt in östlicher Richtung an den letzten normalen Wohnungen in Chelsea vorbei und biegt auf der Ninth Street nach Süden und in der Fourteenth Street nach Osten ab. » Ich rufe unter den angegebenen Nummern an. Jedes Mal hat sich das Drama im Erdgeschoss oder im Keller abgespielt. Also fahre ich ein bisschen rum– wie gesagt, es war nicht viel los–, und tatsächlich hängt an jedem der Gebäude ein Schild im Fenster– ›Hellseher‹, ›Tarotkarten‹ oder ›Blick in die Zukunft‹–, und wenn ich überhaupt jemanden dazu bringe, mir aufzumachen, bekomme ich dasselbe zu hören wie die Beamten von der alten Dame. Es war nichts, Beziehungsknatsch, Streit beim Poker. «
    » Aber ich war bei keiner dieser Adressen « , sagt O’Hara.
    » Ich weiß, aber überleg mal. Ich bin jetzt seit einem Jahr beim Raubdezernat, und ich hab noch kein einziges Mal gehört, dass eine Wahrsagerin ausgeraubt wurde. Du fühlst den Roma auf den Zahn, nimmst eine Wahrsagerin vorübergehend fest, zerschlägst ihr die Kristallkugeln, und wenige Tage später zieht einer los und bricht gleich bei vier anderen ein. Hältst du das für Zufall? «
    » Eher nicht. « Krekorians Großzügigkeit beeindruckt O’Hara mindestens ebenso wie seine Überlegungen.

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