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Verscharrt: Thriller (German Edition)

Verscharrt: Thriller (German Edition)

Titel: Verscharrt: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter de Jonge
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Zeitungskiosk geholt. «
    » Wo haben Sie ihn aufgenommen? «
    » Ninth Street Ecke Second Avenue, vor dem Starbucks. Er hat mir dreihundert Dollar in die Hand gedrückt und gesagt, das sei eine Anzahlung, dann hat er sich nach Hell’s Kitchen fahren lassen. Eine Kellerwohnung nicht weit von hier. Ein paar Minuten später hab ich Geschrei in einer fremden Sprache gehört. Hätte Rumänisch oder auch Armenisch sein können. «
    » Klang es ungefähr so? « , fragt Krekorian. » Tvek’ indz gumar, duk’khent’ bitches! «
    » Nicht wirklich. «
    » Dann war’s kein Armenisch. «
    » Wahrscheinlich nicht. Auf jeden Fall gab’s Gezeter und Geschrei und dann Totenstille. Bei jedem Halt dasselbe. Sechsmal insgesamt. «
    » Hatte er eine Pistole? «
    » Möglich, aber ich hab keine gesehen. Er ist immer mit einer Plastiktüte rein. «
    » Wo haben Sie ihn abgesetzt? «
    » Seventh Street Ecke Third, direkt um die Ecke von dort, wo ich ihn aufgelesen habe. Er hat mir gegeben, was auf der Uhr stand und dreihundert Dollar extra. «
    » Haben Sie gesehen, wo er hin ist? «
    » Richtung St. Mark’s. Ein so großer schwerer Typ kann nicht weit gegangen sein. Es gibt da etwas, das Sie wissen sollten. Er hat mich gebeten, ihn heute Abend wieder abzuholen. An derselben Stelle, an der ich ihn abgesetzt habe, um halb zwei. Als ich nicht gleich zugesagt hab, hat er mir tausend Dollar angeboten. In dem Moment wurde mir klar, dass er wahrscheinlich keine Miete eingetrieben hat, und ich hab’s abgelehnt. Gott weiß, das Geld hätte ich gebrauchen können, aber ich möchte nichts riskieren « , sagt sie und gestikuliert mit ihrem Kaffee und dem Gurkensandwich. Dann wendet sie sich an Krekorian. » Sagen Sie mal, der Fetzen Armenisch, was haben Sie da gesagt? «
    » ›Gebt mir mein Geld, ihr bescheuerten Schlampen.‹ Das ist mein Motto. «

KAPITEL 58
    O’Hara klappt ihren Computer auf dem Vordersitz zwischen sich und Krekorian auf, sucht das Video von Wawrinka und klickt auf Play. Wieder fährt der weiße Volvo vor der Notaufnahme des Mother of Mercy Hospitals vor. » Der kleine Mann am Steuer ist Popsicle « , sagt O’Hara. » Das große Arschloch auf dem Beifahrersitz Fudgesicle. Anscheinend pennt er. « Sie sehen zu, wie der kleinere Mann vorne aussteigt und schnell nach hinten geht. Weil sie weiß, was jetzt kommt, und nicht mehr unter dem Einfluss von Grippemitteln steht, sieht sie genau den Moment, in dem der Riese aufwacht, kapiert, wo er sich befindet und brutal auf seinen Partner einprügelt, der ihm mit dem Jungen auf den Armen schutzlos ausgeliefert ist. Und beim zweiten Mal findet sie den Anblick noch verstörender. Gleichzeitig rührt sie die Entschlossenheit des Kleinen umso mehr. Popsicle hält den Jungen fest, egal was passiert, und O’Hara schießt durch den Kopf, dass die beiden Männer, die sich gegen Fudgesicle zur Wehr gesetzt haben, jeweils kaum mehr als 50 Kilo gewogen haben.
    » Was, glaubst du, hebt Fudgesicle da auf? « , fragt O’Hara. » Popsicles Brieftasche? «
    » Nein « , sagt K, » sein Handy. « Die beiden sehen sich das Video noch ein zweites Mal an, dann klappt O’Hara den Computer zu. Sie und Krekorian parken in der Third Avenue im Norden von St. Mark’s, um die Stelle direkt einsehen zu können, an der Hadass Fudgesicle in der vorangegangenen Nacht abgesetzt hat, sie schauen Richtung Süden. Obwohl Hadass das Angebot abgelehnt hat, den Verdächtigen ein zweites Mal zu fahren, liegen O’Hara und K seit Mitternacht dort auf der Lauer in der Hoffnung, dass ihn ein anderer Taxifahrer fährt und wieder an derselben Stelle absetzt.
    » Ich kann mich noch an Zeiten erinnern, als hier ausschließlich Freaks rumspaziert sind « , sagt Krekorian angesichts der Fußgänger auf der St. Mark’s. » Jetzt sind es Collegeschüler in Flip-Flops. «
    » Hast du das Scheißpinkberry neben der Grassroots Tavern gesehen? « , fragt O’Hara. » Echte Kneipen sollten unter Denkmalschutz gestellt werden, und es müsste im Umkreis von dreißig Metern verboten sein, Frozen Yoghurt zu verkaufen. «
    Trotz ihres spontanen Gemeckers gefällt O’Hara der spätabendliche Trubel auf den Straßen der Innenstadt immer noch. Sie hat nach wie vor Spaß am Anblick der Club-Kids, die ihre Identitätskrisen in Hotpants und hohen Turnschuhen mit Plateausohlen ausleben. » So wie die Taxifahrerin den Mann beschrieben hat, so gelassen und als würde ihm das alles einen Schreißdreck ausmachen, bin ich sicher, dass er das

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