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Verschlüsselte Wahrheit - Inspektor Rebus 05

Verschlüsselte Wahrheit - Inspektor Rebus 05

Titel: Verschlüsselte Wahrheit - Inspektor Rebus 05 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Rankin
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dass sie da sei, und warum sie denn nicht endlich abnehmen würde.
    Deshalb stand das Telefon neben dem Sofa auf dem Boden, und als es schließlich klingelte, nahm er den Hörer auf und hielt ihn an sein Ohr.
    »Hallo?«
    »John?«
    Rebus richtete sich hastig auf. »Patience, Gott sei Dank, dass du …«
    »Hör zu, es ist wichtig.«
    »Ich weiß, dass es wichtig ist. Ich weiß, dass ich mich blöd benommen hab, aber du musst mir glauben …«
    »Jetzt hör mir doch endlich zu!« Rebus schwieg und hörte zu. Er würde alles tun, was sie von ihm verlangte, keine Frage. »Sie meinten, du wärst hier, deshalb hat gerade jemand von der Wache bei mir angerufen. Es handelt sich um Brian Holmes.«
    »Was wollte er?«
    »Nein, die haben wegen ihm angerufen.«
    »Was ist denn mit ihm?«
    »Er ist in irgendwas reingeraten … ich weiß auch nicht. Jedenfalls ist er verletzt.«
    Rebus stand mit dem Hörer in der Hand auf und riss den ganzen Apparat vom Boden hoch. »Wo ist er?«
    »Irgendwo am Haymarket, in irgendeiner Bar …«
    »Im Heartbreak Café?«
    »Genau. Und hör mal, John?«
    »Ja?«
    »Wir werden miteinander reden. Aber jetzt noch nicht. Gib mir etwas Zeit.«
    »Ganz wie du willst, Patience. Wiedersehn.« John Rebus legte auf und schnappte sich seine Jacke.
    Knapp sieben Minuten später parkte Rebus draußen vor dem Heartbreak Café. Das war das Schönste an Edinburgh, wenn man Ampeln umgehen konnte. Das Heartbreak Café war erst vor gut einem Jahr eröffnet worden, und zwar von einem Koch, der zufällig auch ein Elvis-Presley-Fan war. Er hatte das Lokal mit Stücken aus seiner umfangreichen Memorabiliensammlung dekoriert, und seine Kochkünste lohnten einen Besuch, auch wenn man, wie Rebus, Elvis nicht mochte. Holmes hatte seit seiner Eröffnung von dem Laden geschwärmt und konnte stundenlang von einem Dessert namens Blue Suede Choux schwärmen. Das Café war gleichzeitig eine Bar mit grellbunten Cocktails und Musik aus den fünfziger Jahren sowie amerikanischem Bier in Flaschen zu Preisen, die im Broadsword Pub schallendes Gelächter ausgelöst hätten. Rebus vermutete, dass Holmes mit dem Besitzer befreundet war. Zweifellos hatte er seit der Trennung von Nell eine Menge Zeit dort verbracht und infolgedessen einige Pfunde zugelegt.
    Von außen machte das Lokal nicht viel her, eine helle Betonfassade mit einem schmalen rechteckigen Fenster in der Mitte, das größtenteils mit Neonschildern ausgefüllt war, die für die diversen Biersorten warben. Darüber blinkte ein größerer Neonschriftzug mit dem Namen des Restaurants. Doch hier hatte sich der Zwischenfall nicht ereignet. Holmes war hinter dem Lokal überfallen worden. Eine schmale Gasse, durch die knapp ein Ford Cortina passte, führte zum Gästeparkplatz. Der war recht klein für ein Restaurant, außerdem standen dort auch noch die überquellenden Mülltonnen. Rebus nahm an, dass die meisten Gäste ihre Autos vorn an der Straße abstellten. Holmes parkte nur deshalb hier hinten, weil er so viel Zeit in der Bar verbrachte und sein Auto vorne mal verkratzt worden war.
    Auf dem Parkplatz befanden sich zwei Autos. Das eine war das von Holmes, das andere gehörte mit größter Wahrscheinlichkeit dem Inhaber des Heartbreak Cafés. Es war ein alter Ford Capri mit einem Bild von Elvis auf der Motorhaube. Brian Holmes lag zwischen den beiden Fahrzeugen. Bisher hatte ihn niemand von der Stelle bewegt. Das würde erst geschehen, wenn der Arzt seine Untersuchung beendet hatte. Einer der anwesenden Beamten erkannte Rebus und ging zu ihm.
    »Übler Schlag auf den Hinterkopf. Er ist seit mindestens zwanzig Minuten bewusstlos. Da wurde er nämlich vom Inhaber des Lokals gefunden. Er hat ihn erkannt und angerufen. Könnte ein Schädelbruch sein.«
    Rebus nickte schweigend, den Blick auf die am Boden liegende Gestalt seines Kollegen geheftet. Der andere Detective redete immer noch, ließ sich darüber aus, dass Holmes’ Atem regelmäßig sei, die üblichen beruhigenden Worte. Rebus stellte sich hinter den neben Holmes knienden Arzt, der nicht mal aufblickte. Stattdessen bat er einen uniformierten Constable, der eine Taschenlampe über Brian Holmes hielt, diese etwas weiter nach links zu bewegen. Dann begann er diesen Teil von Holmes’ Schädel zu untersuchen.
    Rebus konnte kein Blut entdecken, aber das hieß nicht viel. Ständig starben Menschen, ohne dabei auch nur einen Tropfen Blut zu verlieren. Mein Gott, Brian sah so friedlich aus. Es war fast, als würde man in einen

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