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Verschlüsselte Wahrheit - Inspektor Rebus 05

Verschlüsselte Wahrheit - Inspektor Rebus 05

Titel: Verschlüsselte Wahrheit - Inspektor Rebus 05 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Rankin
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was für Sie«, sagte er. »Es gibt Hilfsprogramme für ehemalige Straftäter. Sie könnten an so was teilnehmen, nicht gerade in Edinburgh, aber woanders. Sie könnten Sozialhilfe beantragen und sich um einen Job bemühen.« McPhail sah aus, als wollte er etwas sagen. »Ich weiß, es kostet zunächst mal ein bisschen Knete, Sie wieder auf die Beine zu bringen. Aber da könnte ich Ihnen auch unter die Arme greifen.«
    McPhail blinzelte. Ein Auge blieb halb geschlossen. »Warum?«
    »Weil ich es möchte. Und danach würde man Sie in Ruhe lassen, das verspreche ich Ihnen. Ich werde niemandem sagen, wo Sie sind oder was aus Ihnen geworden ist. Abgemacht?«
    McPhail dachte kurz darüber nach. »Abgemacht«, erwiderte er.
    »Also gut.« Rebus legte seine Hand wieder auf McPhails Schulter und zog ihn ein bisschen näher zu sich heran. »Da ist nur noch eine Kleinigkeit, die Sie vorher für mich erledigen müssten …«
    In der Kneipe war nichts los, und Chick Muir wollte schon nach Hause gehen, als der junge Hüpfer an der Bar ihn fragte, ob er ihm einen Drink spendieren dürfe. Dagegen hatte Chick nichts einzuwenden.
    »Ich trinke nicht gern allein«, erklärte der junge Mann.
    »Kann ich gut verstehn«, meinte Chick erfreut und reichte sein leeres Glas dem Barmann. »Bist wohl nicht von hier?«
    »Aus Aberdeen«, antwortete der junge Mann.
    »Biste ja ganz schön weit weg von zu Hause. Ist es da oben immer noch wie bei Dallas?«
    Chick spielte auf den Ölboom an, der fast genauso schnell wieder aufgehört, wie er begonnen hatte, außer in der Phantasie der Leute, die nicht in Aberdeen lebten.
    »Kann schon sein«, sagte der junge Mann, »aber das hat die nicht daran gehindert, mich rauszuschmeißen.«
    »Tut mir Leid.« Das tat es Chick wirklich. Er hatte gehofft, der junge Mann käme von den Bohrinseln und hätte die Taschen voller Geld. Er hatte ihn um einen Zehner anschnorren wollen, verwarf diesen Gedanken jetzt jedoch wieder.
    »Ich heiße übrigens Andy Steele.«
    »Chick Muir.« Chick steckte seine Zigarette in den Mund, damit er Andy Steele die Hand schütteln konnte. Der junge Mann hatte einen Griff wie ein Schraubstock.
    »Weißt du, das Geld hat Aberdeen nicht viel Glück gebracht«, sinnierte Steele. »Bloß jede Menge Kredithaie und Gangster.«
    »Das glaub ich dir gern.« Muir hatte sein Glas bereits zur Hälfte geleert. Er wünschte, er hätte gerade Whisky getrunken statt eines halben Pints Bier, als er zu diesem Drink eingeladen wurde. Es machte keinen guten Eindruck, von einem Pint zu einem Schnaps zu wechseln, also saß er nun mit einem Bier da.
    »Das ist auch der Hauptgrund, weshalb ich hier bin«, sagte Steele.
    »Was? Gangster?« Muir klang amüsiert.
    »In gewisser Weise schon. Eigentlich besuche ich einen Freund, aber ich dachte, wo ich schon mal hier bin, könnte ich mir gleich noch ein paar Kröten verdienen.«
    »Wie das?« Chick fühlte sich langsam ein wenig unbehaglich, allerdings war er auch äußerst neugierig.
    Steele senkte die Stimme, obwohl sie allein in der Bar waren. »In Aberdeen geht das Gerücht um, dass jemand es auf eine gewisse Person in Edinburgh abgesehen hat.«
    Der Barmann hatte das Tonbandgerät hinter der Theke angestellt. Sofort war der niedrige Raum von den Klängen eines Folk-Duos erfüllt. Dieses Duo hatte letzte Woche in dem Klub gespielt, und der Barmann hatte die Musik auf Band aufgenommen. Es hörte sich noch schlimmer an, als es in Wirklichkeit gewesen war.
    »Mach das verdammt noch mal leiser!« Chick hatte zwar keine laute Stimme, aber niemand hätte behaupten können, dass es ihm an Autorität fehlte. Der Barmann stellte die Musik leiser, und als Chick ihn weiter wütend anstarrte, drehte er sie noch ein wenig herunter. »Was hast du grad gesagt?«, fragte er Andy Steele. Andy Steele, der gerade einen Schluck getrunken hatte, stellte sein Glas ab und wiederholte es. Kurz darauf, nach erfüllter Mission, spendierte er Chick einen letzten Drink.
    Chick Muir rührte sein frisches Bier nicht an. Er starrte an dem Glas vorbei auf sein Bild im Spiegel hinter den Flaschen mit Messröhrchen. Dann führte er einige Telefongespräche. Zuvor brüllte er den Barmann erneut an, er solle diesen Scheiß abstellen. Der dritte Anruf galt St. Leonard’s, wo man ihn ein bisschen zu fröhlich, wie er fand, darüber informierte, dass Inspector Rebus bis auf weiteres vom Dienst suspendiert sei. Er versuchte, Rebus zu Hause zu erreichen, hatte dort aber auch kein Glück. Ach egal,

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