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Verschlüsselte Wahrheit - Inspektor Rebus 05

Verschlüsselte Wahrheit - Inspektor Rebus 05

Titel: Verschlüsselte Wahrheit - Inspektor Rebus 05 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Rankin
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Überwachung möglich, sich Essen und Trinken bringen zu lassen, aber nicht bei dieser hier. Angeblich stand das Gebäude ja leer, weshalb es etwas merkwürdig aussehen würde, wenn plötzlich jemand mit Plastikbechern voll Tee und einer Pizza vor der Tür stünde. Das Haus hatte noch nicht mal einen Hintereingang.
    »Wie läuft’s denn so?«
    »Lahm.« Das kam von Elsa-Beth Jardine, die wirkte, als fühlte sie sich äußerst unwohl. Auf ihrem Schoß lag eine aufgeschlagene Zeitschrift. »Gott sei Dank werde ich um ein Uhr abgelöst.«
    »Du Glückskind«, bemerkte DC Petrie.
    Wie gern sah Rebus doch ein zufriedenes Team! »Das hier ist ja auch nicht zum Vergnügen gedacht«, erklärte er ihnen, »das ist Arbeit. Doch sollten wir Dougary und Co. jemals erwischen, dann gibt’s ’ne richtig große Party.« Sie hatten dem nichts hinzuzufügen. Rebus ging ans Fenster und blickte hinaus. Es war so schmutzig, dass man sie bestimmt nicht sehen konnte, schon gar nicht von der anderen Straßenseite. Doch ein kleines Viereck war ein wenig gesäubert worden, damit man auf den Fotos etwas erkennen konnte.
    »Die Kamera funktioniert?«
    »Bisher schon«, antwortete Petrie. »Ich traue diesen Dingern mit Motor eigentlich nicht. Wenn der nämlich den Geist aufgibt, steht man dumm da. Man kann den Film nicht per Hand weiterdrehen.«
    »Haben Sie genügend Batterien?«
    »Zwei Ersatzsets. Das sollte kein Problem sein.«
    Rebus nickte. Er wusste, dass Petrie in dem Ruf stand, ein zuverlässiger Detective zu sein, der die Karriereleiter noch ein Stückchen weiter hinaufklettern wollte. »Was ist mit dem Telefon?«
    »Ist angeschlossen, Sir«, erwiderte Siobhan Clarke.
    Normalerweise verständigten sich Überwachungsteams per Funk mit der Zentrale, doch das ging bei der »Operation Geldsäcke« nicht. Das Problem war das Taxiunternehmen. Da sich die Minicars mit ihrer Zentrale ebenfalls per Funk verständigten, wäre es möglich, dass eine Nachricht von »Operation Geldsäcke« an das Polizeipräsidium im Büro auf der anderen Straßenseite aufgeschnappt wurde. Erschwerend kam noch hinzu, dass die Geräte der Taxis den Funkverkehr der Operation stören könnten.
    Um derartige Pannen zu vermeiden, war ganz früh am Sonntagmorgen ein Telefonanschluss gelegt worden. Das Telefon stand neben der Tür auf dem Fußboden. Bisher war es zweimal benutzt worden: einmal von Jardine, um sich beim Friseur anzumelden, und einmal von Petrie, um eine Pferdewette durchzugeben, nachdem er die Renntipps des Tages in seinem Boulevardblatt studiert hatte. Siobhan hatte vor, sich seiner am Nachmittag zu bedienen, um sich nach Brians Zustand zu erkundigen. Doch nun telefonierte Rebus gerade mit St. Leonard’s.
    »Irgendwelche Nachrichten für mich?« Er wartete. »Oh? Das ist ja interessant. Sonst noch was? Was? Warum zum Teufel haben Sie mir das denn nicht gleich gesagt?« Er knallte den Hörer auf. »Brian ist wach«, sagte er. »Er sitzt im Bett, isst Hühnersuppe und guckt Fernsehen.«
    »Von beidem könnte er leicht einen Rückfall kriegen«, merkte Siobhan an. Sie fragte sich, was wohl die andere Nachricht gewesen sein mochte.
    »Hallo, Brian.«
    »Hallo, Sir.« Holmes hatte mit einem Walkman Musik gehört. Er schaltete ihn aus und schob sich den Kopfhörer in den Nacken. »Patsy Cline«, sagte er. »Die hör ich viel, seit Nell mich rausgeschmissen hat.«
    »Wo kommt denn das Band her?«
    »Das hat meine Tante freundlicherweise vorbeigebracht. Sie weiß, was ich mag. Es lag hier für mich, als ich aufwachte.«
    Rebus kam ein Gedanke. Man spielte doch Komaopfern Musik vor, oder? Vielleicht hatten sie Holmes Patsy Cline vorgespielt. Kein Wunder, dass es so lange gedauert hatte, bis er wach wurde.
    »Ich hab allerdings echt Probleme, das zu verdauen«, fuhr Holmes fort. »Ich meine, ganze Tage meines Lebens, einfach weg. Ich fände es ja noch akzeptabel, wenn ich gut geschlafen und schön geträumt hätte. Nur, ich kann mich an nichts, an rein gar nichts von einem Traum erinnern.«
    Rebus setzte sich auf den Stuhl, der bereits am Bett stand. »Schon Besuch gehabt?«
    »Einen. Nell hat reingeschaut.«
    »Das ist schön.«
    »Sie hat die ganze Zeit nur geheult. Mein Gesicht ist doch nicht etwa schlimm zugerichtet und keiner sagt mir was?«
    »Es ist genauso hässlich wie immer. Wie sieht’s mit Ihrem Gedächtnis aus?«
    Holmes lächelte. »Ganz gut, ich erinnere mich an alles. Aber ob’s was bringt.«
    Holmes sah wirklich ganz munter aus. Es schien so

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