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Verschlüsselte Wahrheit - Inspektor Rebus 05

Verschlüsselte Wahrheit - Inspektor Rebus 05

Titel: Verschlüsselte Wahrheit - Inspektor Rebus 05 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Rankin
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versuche ich gerade herauszufinden.«
    »Jailhouse Roquefort«, riet Rebus. Ringan ließ wieder einen Freudenschrei hören und verlor leicht das Gleichgewicht, während er mit einem Fuß nach hinten wegrutschte.
    »Ihre Idee, Inspector Rabies.«
    »Ich fühle mich geschmeichelt, aber mein Name ist Rebus.«
    »Aye, Sie sollten sich auch geschmeichelt fühlen. Vielleicht erwähn ich Sie auf der Speisekarte, wie wär das?« Er betrachtete die goldbraunen Nuggets und drehte sie fachmännisch mit einer Gabel um. »Ich gab den Dingern sechs Minuten. Willie!«
    »Ich bin hier.«
    »Wie lange sind die jetzt drin?«
    Der Hilfskoch sah auf seine Uhr. »Dreieinhalb. Ich hab die Butter nach unten neben die Eier gestellt.«
    »Willie ist mein Assistent, Inspector.«
    Die Gereiztheit in Willies Stimme und die Unwilligkeit in seinem Gesichtsausdruck ließen Rebus daran zweifeln, dass er Ringan noch lange assistieren würde. Obwohl er jünger war als dieser, hatte Willie etwa die gleiche Statur. Man hätte ihn nicht gerade als schlank bezeichnen können. Rebus nahm an, dass Köche dazu neigten, zu viel am Essen herumzuprobieren. »Haben Sie eine Minute Zeit für mich?«
    »Zweieinhalb, wenn Sie möchten.«
    »Ich würde mit Ihnen gern über das Central Hotel reden.« Ringan schien plötzlich taub geworden zu sein; seine ganze Aufmerksamkeit war auf den Inhalt der Bratpfanne gerichtet; »Sie waren dort in der Nacht, als es abbrannte.«
    El war die Abkürzung für Elvis, und Elvis war der Codename für Eddie Ringan. Für den Fall, dass die falschen Leute das schwarze Buch in die Finger kriegten, hatte Holmes verhindern wollen, dass jemand in der Lage wäre, die Person zu identifizieren, die geredet hatte. Deshalb hatte er Ringans Identität doppelt verschlüsselt.
    Er hatte außerdem Rebus das Versprechen abgerungen, dass er dem Koch nicht sagen würde, dass Holmes ihr Geheimnis preisgegeben hatte. Denn es musste ein Geheimnis gewesen sein, eine kleine Geschichte, die in Bourbonlaune ausgeplaudert worden war. Doch Ringan hatte Holmes nicht genügend eingeweiht, er hatte ihm nur eine Kostprobe gegeben.
    »Haben Sie mich verstanden, Eddie?«
    »Noch eine Minute, Inspector.«
    »Sie standen nur deshalb nicht auf der Personalliste, weil Sie dort schwarzgearbeitet haben. Sie haben ab und zu abends ausgeholfen, ohne dass das andere Lokal, in dem Sie beschäftigt waren, davon wusste. Sie haben einen falschen Namen angegeben, deshalb hat man nie herausgefunden, dass Sie sich an jenem Abend dort aufhielten, an dem Abend, an dem das Pokerspiel stattfand.«
    »Gleich fertig.« Eddie Ringans Gesicht war jetzt noch verschwitzter, und sein Mund schien starr vor unterdrücktem Zorn.
    »Ich bin auch gleich fertig, Eddie. Wann haben Sie mit dem Trinken angefangen? Nach dieser Nacht, stimmt’s? Weil irgendwas in diesem Hotel passiert ist. Ich frag mich, was es gewesen sein könnte. Doch was auch immer es war, Sie haben es gesehen. Auch wenn Sie es mir nicht verraten, ich krieg es trotzdem raus. Und dann rücke ich Ihnen wieder auf die Pelle.« Um seine Worte zu unterstreichen, stieß Rebus dem Koch einen Finger in den Arm.
    Ringan schnappte sich die Bratpfanne und schlug damit nach Rebus, so dass die Jailhouse-Roquefort-Stücke in hohem Bogen durch die Küche flogen.
    »Fassen Sie mich nicht an, Sie Arschloch!«
    Rebus gelang es, der Bratpfanne auszuweichen, doch Ringan hielt sie immer noch angriffsbereit vor sich.
    »Verschwinden Sie endlich von hier! Wer hat Ihnen das überhaupt erzählt?«
    »Niemand, Eddie! Das hab ich mir selbst zusammengereimt.«
    Derweil war Willie mit einem Knie zu Boden gegangen. Ein heißer Käsewürfel hatte ihn voll ins Auge getroffen.
    »Ich sterbe!«, schrie er. »Holt einen Krankenwagen und einen Anwalt! Das ist ein Arbeitsunfall.«
    Eddie Ringan sah kurz zu dem Hilfskoch, dann wieder auf die Bratpfanne, dann zu Rebus und fing an zu lachen. Das Lachen wurde immer lauter, steigerte sich zur Hysterie. Doch zumindest stellte er die Pfanne ab. Er hob sogar einen der Käsewürfel auf und biss hinein.
    »Schmeckt wie Scheiße«, sagte er. Er lachte immer noch und bespuckte Rebus mit winzigen Bröckchen Panade.
    »Wollen Sie’s mir nicht erzählen, Eddie?«, fragte Rebus mit ruhiger Stimme.
    »Ich sag Ihnen nur eins: Verpissen Sie sich.«
    Rebus rührte sich nicht von der Stelle, obwohl Eddie ihm bereits den Rücken zugekehrt hatte. »Sagen Sie mir, wo ich die Bru-Head Brothers finden kann.«
    Das rief noch mehr Gelächter

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