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Verschlußsache Satan

Verschlußsache Satan

Titel: Verschlußsache Satan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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hörte sich an, als hätte sie auf einen anderen Stein geschlagen. Irgendwie klackend und hohl.
    Kein Bruch!
    Das verdammte Ding hielt.
    Christina gab nicht auf und unternahm einen erneuten Anlauf. Wieder hämmerte sie wuchtig zu.
    Diesmal schlug sie mehrmals auf die gleiche Stelle. Sie wollte einfach, dass der verdammte Knochen zerbrach. Er war zu hart, trotzdem machte sie weiter und berührte bei den Schlägen sogar ihr rechtes Bein.
    Und sie hatte Erfolg!
    Plötzlich – sie wusste selbst nicht wie – löste sich die Klaue von ihrem Fußgelenk. Sie rutschte einfach nach unten und hinterließ noch Spuren in der dünnen Haut. Blutige Schrammen zeichneten sich ab, doch das war Christina völlig gleichgültig. So schnell wie möglich zerrte sie den rechten Fuß zur Seite.
    Endlich wieder frei!
    Sie konnte sich wieder bewegen. Noch vor wenigen Minuten hatte sie nicht damit gerechnet. In ihrem Innern trafen sich die Echos der Jubelschreie. Humpelnd ging sie zurück. Die Flamme war erloschen, aber in diesen Momenten machte ihr auch die Dunkelheit nichts aus.
    Christina atmete zum ersten Mal nach langer Zeit wieder auf. Sie konnte fast lächeln, aber sie begann jetzt auch über das Geschehen nachzudenken.
    Sie hatte das alte Skelett entdeckt. Es hatte in der Erde gelegen und sich nicht bewegt. Dann war plötzlich dieses seltsame Licht und der Windstoß über sie gekommen. Er hatte sie mit einer fürchterlichen Gewalt gepackt, und ihr war so gewesen, als hätte sie für einige Augenblicke die Zeit völlig vergessen.
    Genau in dieser Spanne musste etwas passiert sein. Ein schrecklicher Vorgang, nicht zu begreifen, und sie fühlte sich wie vor den Kopf geschlagen.
    Durch die Veränderung hatte sich hier etwas ereignet, das mit den normalen Naturgesetzen nicht zu erklären war. Es stand für sie fest, und Christina erschrak auch nicht darüber, denn durch die langen Gespräche mit Father Ignatius hatte sie erfahren, dass es Dinge auf der Welt gab, die man durch Logik nicht erklären konnte.
    So war es auch hier. Ein lebendes Skelett widersprach allen Gesetzen, die sie kannte. Ein Toter war tot, und ein Skelett erst recht. Doch nun...?
    Christina überkam so etwas wie ein Schock. Sie begann zu zittern. Sie fürchtete sich, doch sie lebte, und das wiederum gab ihr Hoffnung. Sie wollte sich auch keine Gedanken mehr darüber machen, weshalb sie noch lebte. Sie nahm es als eine Tatsache hin. Mehr konnte sie nicht tun und nur ihrem Schöpfer danken.
    Es war warm geworden in der Tiefe. Vielleicht kam es ihr auch nur so vor. Jedenfalls schwitzte sie und wischte mit dem Handrücken Schweiß von der Stirn.
    Wenig später traute sie sich, nachzuschauen, was sie getan hatte. Wieder musste das Feuerzeug herhalten. In seinem Flackerschein erlebte sie das gesamte Ausmaß.
    Die Wucht der Treffer hatten die Knochenfinger tatsächlich zertrümmert. Den Knochen hatte sie nicht geschafft, das war nicht weiter tragisch.
    Und plötzlich musste sie lachen. Sie konnte nicht anders. Sie lachte, und sie war nicht in der Lage, auf der Stelle stehen zu bleiben. Es sah so aus, als würde das Gelächter sie wie ein Motor nach hinten treiben. Die Flamme erlosch, und Christina spürte einen Widerstand im Rücken. Zugleich hörte sie einen ungewöhnlichen Laut. Er hinterließ einen hohlen Klang. Schon vergleichbar mit einem Echo, über das sie sich erst Sekunden später wunderte.
    Warum hatte das so hohl geklungen?
    Christina blieb stehen. Noch berührte sie die Wand nicht, aber sie wollte mehr wissen, winkelte deshalb die Arme an und stieß ihre Ellenbogen ziemlich hart zurück.
    Wieder hörte sie die hohlen Laute, die nicht darauf hinwiesen, dass sich hinter ihr eine Felswand befand.
    Kein Material aus Stein, sondern aus Holz!
    Dieses Wissen ließ sie erzittern. Plötzlich war sie aufgeregt. Der Schweiß floss aus ihren Poren. Sie hatte das Gefühl, die gesamte Welt hier unten würde sich drehen, und allmählich drang der Gedanke in ihr Bewusstsein, dass es in dieser Tiefe eine Tür geben musste, die möglicherweise den Beginn eines Stollens bildete. In der Dunkelheit war ihr dies entgangen. Außerdem hatte die Flamme erst gar nicht so weit gereicht.
    Christina drehte sich auf der Stelle um. Jetzt nahm sie wieder das Feuerzeug zu Hilfe.
    Ja, da malte sich etwas ab. Eine schmale Tür aus Holz, die so aussah wie der graubraune Stein. Sie sah keinen Riegel und auch kein Schloss. Dafür völlig verrostete Angeln, doch das durfte kein Problem mehr

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