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Verschlußsache Satan

Verschlußsache Satan

Titel: Verschlußsache Satan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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verstehen waren. Einiges aus dem Orient war dabei. Fratzenhafte Gesichter mit bösen Blicken.
    Die rechte Seite war besser zu erkennen.
    Von oben nach unten zeigten die Zeichnungen stets das gleiche Motiv. Vier knöcherne Reiter, die auf dunklen Pferden saßen und bewaffnet waren.
    Damit hatte Martha nicht gerechnet. Sie hatte sich eigentlich keine genauen Vorstellungen gemacht, doch diese Reiter zu sehen, stellte sie vor Probleme.
    Sie hatten etwas an sich, das für sie auch fremd war. Um es genauer sehen zu können, beugte sich die Frau tief über den Fund hinweg.
    Buchstaben!
    Es war kein Irrtum. Auf den Panzern, mit denen die Knochenkörper geschützt waren, malten sich Buchstaben ab.
    Ein A, ein E, ein B und wieder ein A!
    Martha schüttelte den Kopf. Die Bilder stellten sie vor ein Rätsel. Sie konnte nicht sagen, was sie bedeuteten, aber sie hörte auf ihr Gefühl.
    Die vier Buchstaben bildeten ein Wort. Sie hatte es gelesen, doch nicht ausgesprochen.
    Genau das tat sie jetzt.
    »AEBA...«
    Im nächsten Moment schrie sie auf, denn in der kleinen »Kapelle« brach die Hölle los...
    ***
    Ein Toter! Eine Verwester! Ein Skelett – das alles raste Christina durch den Kopf, und sie ließ die Hand so schnell los, als wäre sie kochend heiß geworden.
    Mit einem Sprung zurück verschaffte sie sich ein wenig Abstand, doch das Entsetzen blieb und zugleich auch der heftige Herzschlag.
    Bei allem, was Recht war, damit hatte sie nicht rechnen können. Oder doch. War dieser einsame Brunnen tief im Wald nicht angelegt worden, um unliebsame Menschen für alle Zeiten verschwinden zu lassen? Vorstellen konnte sie sich das, auch wenn sie so etwas nie hätte tun können.
    Jedenfalls lag vor ihr kein künstliches Skelett, sondern ein Mensch, der Haut und Knochen verloren hatte, wobei die Fingernägel noch so lang gewachsen waren, dass sie wie leicht gekrümmte Messerspitzen wirkten.
    Es dauerte schon seine Zeit, bis Christina den ersten Schreck überwunden hatte. Sie zwang sich dazu, ihre Gedanken zu ordnen. Sie durfte nicht in Panik verfallen und sich selbst um den Verstand bringen.
    Tief durchatmen, ruhig bleiben. Nachdenken. Und sie dachte nach. Obwohl es finster war, hatte sie den Kopf zur Seite gedreht, um nicht dort hinschauen zu müssen, wo die Knochenhand aus dem Boden hervorragte.
    Was kann ich tun?
    Die Frage beschäftigte sie, und jetzt fiel ihr ein, dass sie die einzige Verbindung zur Außenwelt an ihrem Körper trug.
    »Mein Gott, das Handy!«
    Christina erwachte zu fieberhafter Aktivität. Sie riss den unteren Teil der Kutte hoch. Die Finger huschten an der Innenseite des linken Beins entlang, bis sie die Unterhose erreichten, die aus einem dicken und auch warmen Stoff befand. Wo sie endete, hatte Christina das Handy befestigt.
    Mit dem Pflaster zusammen riss sie es ab. Ja, es war noch geladen, das sah sie, als sie es eingeschaltet hatte. Die Nummer des Fathers hatte sie sich eingeprägt. Sie hoffte darauf, dass sie auch aus dieser Tiefe eine Verbindung bekam. Es musste klappen, denn es hatten sich schon Menschen unter einer Lawine liegend gemeldet.
    Es war Wahnsinn. Zusammenreißen. Nur nicht die falsche Nummer wählen. Nein, es war die richtige. Und plötzlich stand die Verbindung. Sie hätte schreien können vor Glück, aber sie riss sich zusammen und zitterte nur.
    »Geh dran!«, flüsterte Christina. »Bitte, du musst es doch hören. Du hast es mir ver...«
    Ja, sie hörte die Stimme.
    »Father Ignatius?«
    »Ja, wer...«
    »Ich bin es. Ich, Christina. Sie haben mich. Ich bin gefangen. Ich stecke in einem...«
    In diesem Augenblick war es vorbei. Etwas fegte plötzlich durch den Schacht wie ein Windstoß aus der Hölle und tötete die Funktion des Handys. Die Dunkelheit verschwand. Ein blaues Licht zirkulierte von oben herab, das Christina wie ein harter Angriff traf. Sie drehte sich weg, duckte sich. Sie entging dem Sturmstoß, hörte noch ein Heulen, und dann war es still.
    Kein Geräusch mehr – nichts.
    Sie starrte das Handy an. Es war wieder dunkel geworden, und der Umriss malte sich nur schwach in ihrer Hand ab. Das Handy war eingeschaltet, und trotzdem funktionierte es nicht mehr, denn es gab keine Beleuchtung. Die hellen Umrandungen an den Zahlen waren verschwunden.
    »Das kann nicht wahr sein!«, flüsterte Christina. »Mein Gott, das glaube ich nicht...«
    Sie ging mit kleinen Schritten nach vorn, ohne sich dessen richtig bewusst zu sein – und spürte plötzlich den Griff der Klaue an ihrem

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