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Verschlußsache Satan

Verschlußsache Satan

Titel: Verschlußsache Satan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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einer Weile konnte sie endlich den rechten Fuß bewegen. Das Zucken schaffte sie noch, mehr aber nicht. Die leicht gekrümmten Spitzen der Nägel hatten sich in die dünne Haut am Fuß gebohrt und würden ihn freiwillig nicht loslassen.
    Nur nicht die Nerven verlieren. Sie erinnerte sich daran, dass man sie ausgebildet hatte. Sie hatte gute Lehrmeister gehabt, und besonders Father Ignatius hatte ihr immer wieder gesagt, wie sie sich in extremen Situationen zu verhalten hatte. Da war es wichtig, die Ruhe zu bewahren. Die junge Agentin wunderte sich, wie sehr sie das übernommen hatte.
    Die eigene Angst hatte sie zurückdrängen können. Sie bückte sich und streckte zugleich sowohl ihre Arme als auch die Hände aus. Es würde ihr bestimmt keinen Spaß machen, die Knochen zu umklammern, aber was blieb ihr anderes übrig?
    Auch die Tatsache, dass dieses Wesen lebte und sich bewegte, war unglaublich.
    Ihre Hände streiften an der rechten Wade entlang tiefer, um das Ziel zu erreichen.
    Nein, ich schreie nicht! Ich werde nicht schreien, wenn ich die Knochen berühre!
    Diese Befehle hämmerte sich Christina ein. Sie war fest entschlossen, es durchzuziehen.
    Dann war es soweit!
    Plötzlich hatte sie Kontakt. Ihre Hände berührten die fremden Knochen, und sie hatte für einen Moment das Gefühl, etwas glühend Heißes angefasst zu haben.
    Nein, das war Einbildung. Es ging ihr schon gut. Es war nicht heiß, es war auch nicht kalt, es war neutral. Und die Hand zuckte nicht, obwohl sie damit gerechnet hatte. So starr wie die Finger sich um ihren Knöchel gelegt hatten, so starr war auch die gesamte Klaue, zu der auch ein Arm gehörte.
    Christina hatte ihre Gedanken abgeschaltet. Sie wollte nicht darüber nachdenken, was sie tat. Das war ihr jetzt alles egal. Sie zerrte an der Klaue, und das war genau falsch.
    Die Finger zuckten zwar, aber sie griffen noch härter zu. Ein ziehender Schmerz breitete sich in ihrem Knöchel aus, den Griff allerdings konnte sie nicht lockern.
    Ein Fluch verließ ihren Mund. Es war nicht normal, denn Christina war kein Mensch, der Flüche ausstieß. In diesem Fall konnte sie nicht anders.
    Trotzdem gab sie nicht auf und versuchte es ein zweites Mal. Auch dabei hatte sie Pech. Die verdammte Klaue hielt sie eisern fest und würde sie nie mehr loslassen. Sie wollte, dass sie hier unten einem elendigen Schicksal überlassen wurde.
    Der Kampf ging weiter. Christina war nicht bereit zu sterben. Sie vertraute auf das, was ihr Ignatius in den langen Stunden beigebracht hatte. Und letztendlich vertraute Christina auf den, der sie geschaffen und auch dafür gesorgt hatte, dass sie denken und dementsprechend handeln konnte.
    Sie richtete sich wieder auf, und jetzt war sie innerlich so weit hergestellt, dass sie auch das Feuerzeug wieder einschalten konnte. Sie erinnerte sich daran, etwas gesehen zu haben, als die Flamme noch gebrannt hatte.
    Ihre Umgebung war zwar einsam, aber nicht leer. Und wieder benutzte sie das Feuerzeug, ging dabei in die Knie, streckte den rechten Arm aus und bewegte die Hand im Kreis.
    Das Licht verlor sich nicht nur in der Höhe, es traf auch den Boden. Genau das hatte sie gewollt.
    Ihr Herz schlug wieder schneller, als sie genau den Gegenstand sah, den sie hatte sehen wollen. Es lagen mehrere Steine in einer für sie greifbaren Nähe. Zwar klebten sie auf dem Boden, doch sie glaubte nicht, dass sie darin festgebacken waren. Es konnte ihr durchaus gelingen, den einen oder anderen Stein anzuheben.
    Sie hatte auch einen Blick auf ihren rechten Fuß geworfen und mitbekommen, dass sich die Klaue regelrecht um ihren Knöchel verhakt hatte. Den Anblick vertrieb sie aus ihrem Gedächtnis, denn der Stein war jetzt wichtiger.
    Er war zum Glück nicht glatt. Mit seinen Ecken und Kanten kam er ihr in seiner Form entgegen. Sie konnte ihn sogar mit einer Hand umklammern.
    Und er war nicht festgebacken. Mit einer ruckartigen Bewegung hob Christina ihn an und lauschte dabei den zischenden Atemstößen, die ihren Mund verließen. Sie hielt den Stein fest, als hinge ihr Leben daran. Es kümmerte sie auch nicht, dass die Flamme mehrmals heiß über ihren Daumen strich, der andere Erfolg war wichtiger.
    Sie sah auch, dass sich das Skelett aus dem Boden hervorgeschoben hatte. Als hätte es von unten her einen Stoß bekommen, um sich zu recken. Über die Gründe dachte sie nicht nach, sie zielte kurz und schlug dann so kräftig wie möglich zu.
    Der harte Stein traf den Knochen in Höhe des Handgelenks. Es

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