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Verschollen

Verschollen

Titel: Verschollen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jörg Benne
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Spuren zu suchen, und er fand noch einige Waffen und Kadaver von zwei Ogern. Es deutet darauf hin, dass die Paladine in ein nahes Bergwerk gebracht wurden.«
    »Die Gnome?«, fragte Martin ungläubig. »Stecken die etwa dahinter?«
    Lord Noldan schüttelte den Kopf. »Nein. Die Bergwerke Nasgareths wurden von den Gnomen schon lange aufgegeben, es gibt lediglich noch eine bewohnte Siedlung unter der Erde, an der Nordküste. Sonst leben nur noch ein paar als fahrende Händler auf Nasgareth.«
    »Dann nutzt unser Feind also die Stollen der Gnome als Versteck. Das passt auch zu dem Angriff auf Nephara gestern. Ihr habt das Schlachtfeld ja gesehen.« Kurz berichtete Johann den drei Paladinen von den Ereignissen. »Wichtiger als unser Sieg gestern war aber, dass wir nun wissen, wer unser Feind ist und was er wollte. Offenbar waren die Berichte über den leibhaftigen Tod wahr.« Johann machte eine bedeutungsvolle Pause. »Untote waren unter den Angreifern. Sie befehligten Oger und verlangten, Tristan zu entführen. Offenbar lebend, denn sonst säße der Junge heute nicht mehr bei uns. Lord Noldan, Martin und einigen tapferen Paladjur gelang es, den Plan zu vereiteln. Doch das gibt mir Hoffnung, dass unsere Brüder und Schwestern noch leben und man auch sie nur entführt hat. Wir werden sie befreien und dazu werden wir eine Armee brauchen, eine große Armee. Daher bitte ich euch, Lord Noldan, Hochlord Malron aufzusuchen. Fürst Sildar hat nach den Ereignissen gestern ohnehin schon eine Mobilmachung befohlen, aber wir brauchen auch die Vanamiri.«
    Lord Noldan nickte und verließ zusammen mit Barlon den Ratssaal.
    »Ihr glaubt also, dass mein Vater noch lebt?«, fragte Tristan hoffnungsvoll.
    Johann nickte. »Ja, das glaube ich, gleichwohl ich mich frage, was die Nekromanten mit ihnen vorhaben könnten.«
    »Nekromanten«, echote Brenda ungläubig. »Aber wir haben sie doch schon vor Jahrhunderten vernichtet.«
    »Nicht alle«, widersprach Johann. »Und die dunkle Pforte wurde nie gefunden.«
    Tristan blickte verständnislos von einem zum anderen. Auch Martin und Jessica wussten, nach ihrem Gesichtsausdruck zu urteilen, nicht, wovon die Rede war, einzig Pierre schaute grimmig, als sei ihm klar, worum es ging.
    »Ich fürchte,« begann Johann, »dieses dunkle Kapitel ist nur wenigen bekannt und ich muss euch einiges erklären. Es ist lange her, mehr als vierhundert Jahre hiesiger Zeitrechnung. Brenda war damals eine Knappin und ich ein junger Paladin. Damals gab es noch viel Zwist zwischen den Völkern Nuareths, aber es waren nur wenige Paladine hier, denn in unserer Welt tobte zu der Zeit der Zweite Weltkrieg und es gab auch Zwietracht zwischen uns Paladinen, die ja überwiegend aus Deutschland, Frankreich und England stammen. Deshalb blieben viele Paladine fern und kämpften statt dessen auf den Schlachtfeldern unserer Welt. Nur einige Frauen sowie ein paar ganz junge Paladine, die wie ich fast schon ihr ganzes Leben hier gewesen waren, blieben. Dazu ein paar Alte, doch wir waren insgesamt vielleicht ein Dutzend. Weit mehr als heute normalerweise hier sind, gewiss, aber mit den vielen kleinen Konflikten auf Nasgareth hatten wir damals eine Menge zu tun und reisten permanent umher.
    So waren wir recht froh, als drei Neuankömmlinge eintrafen, Markus, Robert und … Alfred, ja, so hießen sie. Doch sie kamen nicht durch unser Portal und trugen seltsame, uns unbekannte, pechschwarze Male auf der Haut. Sie berichteten von einer dunklen Pforte, einem Portal wie unserem, jedoch irgendwo tief in einem Gnomen-Bergwerk auf dem Kontinent verborgen. Sie seien auf der Flucht vor dem Weltkrieg hergekommen, das Portlet hatten sie in einem Museum gefunden, das sie als Soldaten besetzt hatten. Sie irrten zuerst in den Tunneln des Bergwerks und dann noch eine Weile auf dem Kontinent umher, wussten mit den Malen nichts anzufangen. Im Gegenteil, sie fürchteten, irgendeine Krankheit zu haben. Da sie sich auf der Suche nach Hilfe rasch von der dunklen Pforte entfernten, bemerkten sie auch die Kräfte nicht, die diese ihnen verliehen hatte. Das vermuten wir zumindest.
    Sie müssen eine Mondjagd lang ziellos umhergeirrt sein, arm wie Bettler, Tagelöhner, die für ein Nachtlager oder eine Mahlzeit Feldarbeit verrichteten, doch dann erkannte im Süden jemand die Male auf ihren Armen und erzählte ihnen von den Paladinen auf Nasgareth. In der Hoffnung, mehr Menschen von der Erde zu finden, kamen sie her.
    Wir nahmen sie mit offenen Armen auf und

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