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Verschollen am Mount McKinley - Alaska Wilderness ; 1

Verschollen am Mount McKinley - Alaska Wilderness ; 1

Titel: Verschollen am Mount McKinley - Alaska Wilderness ; 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ueberreuter
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der Berg da ist, hat mal jemand in einem Fernsehfilm behauptet. Die Menschen wollten schon immer hoch hinaus, und am Mount Denali gibt es immer noch Rekorde zu brechen.«
    »Wer am schnellsten über die Wickersham Wall den Gipfel erreicht?«
    Seltsam, dachte sie, die gefährliche Nordwand hatte er schon in der Happy Loon Lodge erwähnt. »Zum Beispiel. Einer der gefährlichsten Aufstiege, die man sich vorstellen kann, wurde mir erzählt. Früher sind dort etliche Männer verunglückt. Inzwischen lassen wir nur erfahrene Bergsteiger in die Wand, die schon andere schwierige Touren hinter sich haben.« Sie blickte selbst nach Osten. »Seltsam, dass sich ausgerechnet jemand aus Chicago für unseren Berg interessiert. Und ich dachte, Sie halten es eher mit Wolkenkratzern.«
    Zum ersten Mal, seitdem sie ausgestiegen war, wandte er den Kopf und blickte sie an. Seine Lider flackerten. »Wie, sagten Sie, war noch Ihr Name?«
    »Ranger Wilson, Mister Jacobsen. Kommen Sie, die anderen warten bereits. Wir dürfen keine Zeit mehr verlieren. Mit dem Wagen ist alles okay?«
    »Natürlich. Wie kommen Sie darauf?«
    »Dann folgen Sie mir bitte.«
    Julie stieg in den Kleinbus und wendete vor dem Wagen von Jacobsen. Im Rückspiegel beobachtete sie, wie er ebenfalls einstieg und den Motor aufheulen ließ. Ein seltsamer Typ, dieser Scott Jacobsen. Er schien besessen vom Mount McKinley zu sein, als hätte er eine ganz besondere Bedeutung in seinem Leben. Ein Mann aus Chicago, wo es meilenweit keine Berge gab.
    Sie fuhr los und atmete erleichtert auf, als sie bemerkte, dass er ihr in geringem Abstand folgte. »Das kann ja heiter werden«, sagte sie vor sich hin.

6
    Knappe zwei Stunden waren sie im Kleinbus unterwegs. Julie saß hinter dem Steuer, neben sich Carol, die mit dem linken Arm auf der Lehne über den Nationalpark erzählte und anscheinend große Erfahrung darin besaß, eine Gruppe mit so unterschiedlichen Teilnehmern bei Laune zu halten. »Dieses Gebiet wurde vor allem wegen der vielen Tiere unter Naturschutz gestellt«, sagte sie, »es gibt Grizzlybären, Elche, Wölfe und kleine Mäuse, die sich im Winter unter dem Schnee verkriechen und dort in ihren Höhlen wohnen. Ich hoffe, keiner von Ihnen hat Angst vor Mäusen, denn manchmal graben sie sich auch nach oben und sehen nach, ob es die Welt noch gibt. Sie sind sehr neugierig.«
    Julie lauschte den Worten der Rangerin nur mit halbem Ohr. Ihre Aufmerksamkeit galt der Straße, die von Schneeverwehungen überzogen war. Selbst der Allradantrieb des Kleinbusses richtete dort nur wenig aus. Wie schon mit dem Hundeschlitten musste sie teilweise Slalom fahren und konnte froh sein, dass sie in den zwei Stunden nur einem einzigen Fahrzeug begegnete. Ranger Erhart, der Polizeichef der Rangertruppe, hielt direkt neben ihr, und sie ließen beide die Fenster herunter. »Morgen, Ranger.«
    »Morgen allerseits. Alles klar bei euch?«
    »Ich glaube schon. Haben Sie die beiden Jungen verhaftet?«
    Er lächelte. »Wir sind keine Unmenschen. Aber sie bekommen eine Anzeige und wahrscheinlich eine heftige Geldstrafe. Ihre Eltern waren nicht gerade erfreut, als sie kamen. Ich glaube nicht, dass die Jungs wiederkommen.«
    »Wie sieht das Wetter am Denali aus?«, fragte Carol.
    »Heute Mittag soll es aufklaren. Vielleicht habt ihr Glück.«
    Sie verabschiedeten sich und fuhren weiter. »Sieht so aus, als bekämen wir heute den Gipfel zu sehen«, gab sie die gute Nachricht weiter. »Das können nur die wenigsten Wanderer im Winter von sich sagen.«
    »Wie dicht kommen wir an den Berg ran?«, wollte Jacobsen wissen.
    »Ungefähr zwanzig Meilen«, antwortete Carol, »aber bei klarer Sicht reicht das. Sie werden staunen, wie mächtig und gewaltig der Mount Denali ist.«
    Josh sagte während der ganzen Fahrt kein Wort. Er saß auf der Rückbank und gab vor zu schlafen, hatte aber die Augen geöffnet, als Julie in den Innenspiegel blickte, und lächelte, als sich ihre Blicke begegneten. Er sieht wirklich gut aus, dachte sie, und wenn er sich nicht gerade damit brüstet, das nächste Iditarod zu gewinnen, könnte man ihn glatt sympathisch finden, sich vielleicht sogar auf ein Date mit ihm einlassen. Ich hätte ihn nicht so hart angehen sollen. Ich hatte ihm schließlich einen Korb gegeben, und es war sein gutes Recht, mit einer anderen auszugehen. Obwohl … wenn er seine Einladung zu einem Date wirklich ernst gemeint hätte, wäre er nicht in derselben Nacht mit dieser Frau ausgegangen. Ach was, ich mach

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