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Verschwiegen: Thriller (German Edition)

Verschwiegen: Thriller (German Edition)

Titel: Verschwiegen: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William Landay
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zu gehen.«
    »Weil Sie Befangenheit befürchteten?«
    »Ich sah nur, dass es auch um die Schüler ging, und man kann nie wissen. Besser, man macht um Probleme gleich einen Bogen.«
    »Und was hat er darauf geantwortet?«
    »Er meinte, es gebe da kein Problem. Wenn sein Sohn vor einem Mörder in Gefahr sei, dann würde er den Fall umso dringender lösen wollen. Außerdem empfinde er Verantwortung gegenüber den Bewohnern der Stadt, in der er lebe. Hier gebe es nicht viele Morde, und die Leute seien sehr erschüttert, und er wolle ihnen helfen.«
    Nach diesem Satz legte Logiudice eine Pause ein und sah Duffy kurz wütend an.
    »Hat der Vater des Angeklagten, Mister Barber, Ihnen gegenüber jemals die Überlegung angestellt, dass einer von Ben Rifkins Mitschülern den Mord begangen haben könnte, und Sie angewiesen, dieser Möglichkeit nachzugehen?«
    »Nein, das hat er nicht, aber er hat es auch nicht ausgeschlossen.«
    »Er hat also die These, dass Ben vielleicht von einem Klassenkameraden ermordet wurde, nicht aktiv verfolgt?«
    »Nein, aber üblicherweise verfolgt man eine These nicht aktiv.«
    »Hat er die Ermittlungen stattdessen in eine andere Richtung gesteuert?«
    »Was meinen Sie mit ›gesteuert‹?«
    »Hatte er andere Verdächtige im Blick?«
    »Ja. Es gab eine Person namens Leonard Patz. Er lebte in der Nähe des Parks, und es gab weitläufige Hinweise darauf, dass er etwas mit dem Verbrechen zu tun haben könnte. Andy wollte diese Spur verfolgen.«
    »War Andy Barber nicht der Einzige, der Patz für verdächtig hielt?«
    »Einspruch. Die Frage ist manipulativ.«
    »Stattgegeben. Das hier ist Ihr Zeuge, Mister Logiudice.«
    »Ich ziehe die Frage zurück. Sie haben am Ende Bens Mitschüler an der McCormick-Schule vernommen?«
    »Ja.«
    »Und was haben Sie erfahren?«
    »Es dauerte eine Weile, denn die Schüler waren nicht sehr auskunftswillig, aber wir haben erfahren, dass sich Ben und Jacob offenbar ständig gestritten haben und dass Ben Jacob mobbte. Damit kam Jacob als Täter für uns infrage.«
    »Sogar während sein Vater die Ermittlungen leitete?«
    »Bestimmte Ermittlungen wurden ohne sein Wissen durchgeführt.«
    Das war für mich ein Schlag ins Gesicht. Davon hatte ich nichts gewusst. Ich hatte etwas in dieser Art angenommen, aber nicht, dass Duffy daran beteiligt war. Er musste meine Enttäuschung bemerkt haben, denn ein Schatten von Hilflosigkeit huschte über sein Gesicht.
    »Und wie ist es dazu gekommen? War ohne Mister Barbers Wissen ein anderer Staatsanwalt mit den Ermittlungen beauftragt worden?«
    »Ja, Sie.«
    »Und wer genehmigte das?«
    »Die Bezirksstaatsanwältin Lynn Canavan.«
    »Und was kam bei den Ermittlungen heraus?«
    »Es gab Hinweise darauf, dass der Angeklagte ein Messer besessen hatte, das zum Profil der Wunden passte, dass er über ein Tatmotiv verfügte, und vor allem, dass er die Absicht kundgetan hatte, sich mithilfe seines Messers zu verteidigen, falls die Mobberei kein Ende nahm. Der Angeklagte war an jenem Morgen überdies mit Blutspuren an seiner rechten Hand in der Schule erschienen. Das alles haben wir von seinem Freund Derek Yoo erfahren.«
    »Der Angeklagte hatte Blut an seiner rechten Hand?«
    »Nach Aussage seines Freunds Derek Yoo ja.«
    »Und er hatte die Absicht verkündet, das Messer gegen Ben Rifkin einzusetzen?«
    »Ja, das hat uns Derek Yoo so mitgeteilt.«
    »Sie erfuhren dann irgendwann von einer Webseite mit dem Namen Cutting Room?«
    »Ja. Auch das haben wir von Derek Yoo.«
    »Und haben Sie sich diese Webseite angesehen?«
    »Ja. Dort werden Fantasiegeschichten um Sex und Gewalt veröffentlicht, und es gibt einige sehr verstörende …«
    »Einspruch.«
    »Stattgegeben.«
    »Gab es auf dieser Webseite eine Geschichte, die mit dem Fall zu tun hatte?«
    »Ja. Wir fanden dort eine Geschichte, die den Mord aus Tätersicht beschrieb. Die Namen und einige unwesentliche Details waren geändert worden, aber die Situation war exakt die gleiche. Es handelte sich ganz offenkundig um den gleichen Fall.«
    »Wer hat die Geschichte verfasst?«
    »Der Angeklagte.«
    »Und woher wissen Sie das?«
    »Derek Yoo hat uns davon erzählt.«
    »Gab es andere Indizien, die das bestätigen?«
    »Nein. Es gelang uns, die ISP für den Computer zu finden, an dem die Geschichte auf die Webseite geladen worden war. Das ist so etwas wie ein digitaler Fingerabdruck, der einem mitteilt, wo sich ein Computer befindet. Und der stand in Peet’s Coffee Shop in Newton.«
    »Haben Sie

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