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Verschwiegen: Thriller (German Edition)

Verschwiegen: Thriller (German Edition)

Titel: Verschwiegen: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William Landay
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verantwortlich, und er war für die Staatsanwaltschaft zuständig.«
    »Wissen Sie, ob man die Bezirksstaatsanwältin Lynn Canavan sofort informierte?«
    »Keine Ahnung, ich nehme es an.«
    »Gut. Was haben Sie nach Ihrem Anruf bei Mister Barber als Nächstes unternommen?«
    »Ich begab mich an den Tatort.«
    »Um welche Uhrzeit kamen Sie dort an?«
    »Um neun Uhr fünfunddreißig.«
    »Wie sah bei Ihrer Ankunft die Umgebung des Tatorts aus?«
    »Der Eingang zum Cold Spring Park liegt an der Beacon Street. Vor dem Wald befindet sich ein Parkplatz, dann kommen einige Tennis- und Sportplätze. Dahinter fängt der Wald mit seinen vielen Pfaden an. Auf dem Parkplatz und an der Straße standen viele Polizeifahrzeuge, es war insgesamt ein großes Polizeiaufgebot.«
    »Was haben Sie gemacht?«
    »Ich parkte auf der Beacon Street und lief zu Fuß weiter zum Wald. Dort erwarteten mich Detective Peterson von der Polizeibehörde in Newton und Mister Barber.«
    »War die Anwesenheit von Mister Barber in der Nähe des Tatorts ungewöhnlich?«
    »Nein. Er wohnt um die Ecke und sah sich bei Mordfällen immer am Tatort um, selbst wenn er die Ermittlungen in der Folge abgab.«
    »Woher wussten Sie, dass Mister Barber in der Nähe vom Cold Spring Park wohnt?«
    »Weil ich ihn seit Jahren kenne.«
    »Sie sind befreundet, nicht wahr?«
    »Ja.«
    »Eng?«
    »Ja. Wir waren eng befreundet.«
    »Und jetzt?«
    Er zögerte einen Augenblick, bevor er antwortete. »Ich kann nur für mich sprechen: Für mich ist er immer noch ein Freund.«
    »Haben Sie immer noch Kontakt?«
    »Nein, seit Jacobs Anklage nicht mehr.«
    »Wann haben Sie das letzte Mal mit Mister Barber gesprochen?«
    »Vor der Anklage.«
    Das war eine Lüge, aber sie war banal. Die Wahrheit hätte die Geschworenen nur verwirrt und sie zu Unrecht an Duffys Glaubwürdigkeit zweifeln lassen. Duffy war zwar etwas befangen, aber was wichtige Informationen anging, war auf seine Ehrlichkeit Verlass. Er machte seine Falschaussage, ohne mit der Wimper zu zucken, und auch ich ließ mir nichts anmerken. Bei einer Verhandlung geht es um das Ergebnis, und das erfordert permanente Korrekturen, so wie das Steuern eines Bootes, das gegen den Wind segelt.
    »Gut, Sie gehen also in Richtung Wald und treffen dort auf Mister Barber und Detective Peterson. Und dann?«
    »Sie erklärten mir kurz das Wesentliche, zum Beispiel, dass es sich bei dem Mordopfer um Ben Rifkin handelte. Und dann begleiteten sie mich zum Tatort.«
    »Wie sah es dort aus?«
    »Man hatte bereits alles abgeriegelt. Der Gerichtsmediziner und die Spezialisten von der Forensik waren noch nicht da, aber der Fotograf von der lokalen Polizeibehörde war dabei, Aufnahmen zu machen. Das Opfer lag noch am Boden, an der unmittelbaren Umgebung hatte man aus Gründen der Spurensicherung nichts verändert.«
    »Konnten Sie das Opfer direkt sehen?«
    »Ja.«
    »Wie lag das Opfer am Boden?«
    »Es lag mit dem Kopf nach unten an einem Abhang, Beine und Füße lagen hangaufwärts. Der Körper war leicht verdreht – der Kopf lag gerade da, mit dem Blick zum Himmel, während die untere Körperhälfte zur Seite gedreht war.«
    »Wie ging es dann weiter?«
    »Ich ging mit Detective Peterson und Mister Barber auf den Leichnam zu. Detective Peterson machte mich auf einige Einzelheiten aufmerksam.«
    »Welche?«
    »Oben am Hang war in der Nähe des Weges ziemlich viel Blut zu sehen. Ich bemerkte einige kleinere Tropfen, aber im Laub auch einige größere, die nach Schmierspuren aussahen.«
    »Was heißt das?«
    »Wenn eine blutbenetzte Oberfläche mit einer anderen in Berührung kommt, bleibt ein Fleck zurück.«
    »Wie sahen sie aus?«
    »Sie befanden sich weiter unten am Abhang. Es waren mehrere Flecken, und je weiter es nach unten ging, desto großflächiger und intensiver wurden sie.«
    »Sie sind kein Kriminologe, aber hatten Sie damals eine Theorie, wie es zu diesen Spuren gekommen war?«
    »Ja, es sah so aus, als hätte der Mord in unmittelbarer Nähe des Weges stattgefunden. Dort war Blut auf den Boden getropft. Dann fiel der Körper den Abhang hinunter oder wurde gestoßen und glitt auf dem Bauch hangabwärts. Das erklärte die langen Blutspuren im Laub.«
    »Wie sind Sie dann weiter vorgegangen?«
    »Ich stieg den Hang hinunter und inspizierte den Leichnam.«
    »Wie sah er aus?«
    »Auf der Brust waren drei Wunden. Sie waren nicht sehr gut zu erkennen, denn das T-Shirt des Opfers war blutdurchtränkt. Auch um den Körper herum war viel Blut,

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