Verschwörung auf dem Weihnachtsmarkt - Ein Weihnachtskrimi in 24 Kapiteln
doch klar«, mischte sich da Milla ein. »Das Lied Oh Tannenbaum ist doch wieder ein Hinweis auf das, was passieren wird. Sogar die wilden Knirpse gestern haben ihr eigenes Kommen mit dem Lied Ihr Kinderlein kommet begleitet.«
Maxi stimmte ihr zu. »Richtig. Wir müssen uns überlegen, was er mit Weihnachtsbäumen anstellen könnte.«
Alle dachten schweigend nach. Die Freunde saßen nach dem Mittagessen bei Hannes zu Hause, der bisher ganz ruhig geblieben war. Er war einfach pappsatt und träge, nachdem es bei ihm zu Mittag sein Lieblingsessen gegeben hatte: Bratwurst mit Kartoffelbrei und Feldsalat. Und natürlich hatte er danach noch etliche Nüsse gegessen. Er rieb sich seinen Bauch. Aber immerhin, jetzt öffnete er den Mund: »Wir müssen überlegen, wie viele Weihnachtsbäume auf dem Markt stehen.«
Alle schauten ihn verwundert an.
»Na, da schau an«, sagte da Peter. »Hannes kann es! Wo er recht hat, hat er recht!«
Hannes stand auf und gab Peter ein Blatt Papier und einen Stift. »Da ist erst mal der große bei der Krippe«, sagte er.
»Dann der bei den Breiterles mit der Wachsfigurenhütte«, sagte Maxi.
»Und der beim Alten Joe , dem Western-Dampflok-Express«, kam es von Milla.
Peter schrieb eifrig mit. Auch die kleineren notierte er. Zum Beispiel hatte die Frau Krammel an ihrem Glühweinstand eine Minitanne stehen.
»Vergesst nicht den auf dem Kassenhäuschen vom Riesenrad«, sagte Julian. »Der ist zwar winzig, aber man weiß ja nie, was der Gauner vorhat.«
Wieder notierte Peter. »Ha, das ist der fünfte Baum. Mehr gibt’s wohl nicht, oder?« Er schaute in die Runde. Alle dachten nach.
»Doch«, sagte Kevin, »am Bratwurststand von Hannes’ Vater stehen noch zwei kleine, oder?« Er schaute Hannes an.
»Richtig«, sagte der. »Hätte ich eigentlich dran denken müssen.«
»Denkst du eben nicht, weil du immer nur auf die Bratwürste schaust«, sagte Peter und notierte die beiden Bäume auch noch.
»Also«, sagte Milla, »dann haben wir zusammen sieben.«
»Exakt«, stimmte Peter zu. »Ein Baumpärchen und fünf einzelne.« Er schaute auf seine Hilfssheriffs. »Damit ist alles klar. Wir sind sechs. Und es gibt sechs Standorte von Bäumen. Jeder übernimmt einen, ich gehe zu den beiden am Bratwurststand.«
»Kann ich da nicht hin?«, fragte Hannes. »Da kenn ich mich doch am besten aus.«
»Ne, ne, ne«, wehrte Peter ab, »da isst du dauernd Bratwürste und passt dann nicht auf.« Er grinste. »Die Wurst ist der Feind der Detektive, sagte schon Sherlock Holmes.«
Peter teilte seine Hilfssheriffs für die übrigen Bäume ein. Und los ging es. Er selbst wanderte zum Stand von Herrn Schoberle.
»Hallo Peter«, begrüßte der ihn, »hast du den Hannes gesehen? Ist der heute auch unterwegs?«
»Ja, aber woanders«, antwortete Peter. »Ihr Sohn hat heute zwei besondere Aufgaben: Erstens Überwachung und zweitens No-Bratwurst-Konsum!«
Herr Schoberle musste lachen: »Na, dann opfere du dich und nimm dir eine. Hier!« Während des ganzen Gespräches hatte Peter aufmerksam den Weihnachtsbaum beobachtet. Immer wenn sich ein Besucher dem Baum näher als sonst näherte, war er auf der Hut. Aber niemand benahm sich auffallend.
Na, vielleicht passiert heute doch nix mehr, dachte er und schaute zur Kirchturmuhr. Kurz nach fünf, noch eine gute Dreiviertelstunde. Da sah Peter, wie sich in dem kleinen Fenster des Kirchturms etwas bewegte. Er dachte zunächst, es sei eine Taube, erkannte dann aber, dass das Fenster aufging und sich ein länglicher Gegenstand hinausschob. Er schaute genauer hin. Nein, das war ja … das könnte ein … oder doch nicht?
Peter nahm sein Handy und rief Maxi an. »Du, Maxi, du stehst doch in der Nähe der Kirche. Schau mal auf das kleine Fenster nach vorne raus. Was siehst du da? … Ja, ein länglicher Gegenstand, das seh ich … was? Ein Pfeil? Wieso ein Pfeil … Genau, jetzt sehe ich es auch. Tatsächlich ein Pfeil! Schnell, wir müssen hin. Milla soll den anderen Bescheid sagen!«
Peter lief los, so schnell er konnte. Ein Pfeil im Kirchturmfenster! Was konnte das zu bedeuten haben? Aber er brauchte nicht lange zu laufen. Ziemlich schnell wusste er, wozu der Pfeil diente. Peter kam nämlich am Karussell vorbei, das fröhlich zur lauten Musik seine Runden drehte. Und oben auf dem Karussell stand seit dem ersten Tag ein dicker fetter Weihnachtsbaum. Einer aus Plastik zum Aufblasen. An den hatten sie nicht gedacht! Zu spät! Denn schon sauste etwas durch die Luft und
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