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Verschwörung beim Heurigen

Titel: Verschwörung beim Heurigen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: dtv
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schützen, und Schmerzmittel wegen der Schulter und
     der Rippen. Als er die Eingangshalle betrat, klingelte das Handy erneut. Es war Johanna.
    »Hier ist was im Gange«, flüsterte sie, »hier in Mörbisch. Ich habe diesen Mann gesehen, einen Glatzkopf mit Sonnenbrille,
     der passt auf deine Beschreibung. Der war schon mal hier, in den ersten Tagen, hat mit Hansi geredet, sie waren zu zweit.
     Eben ist er mit ihm zum Parkplatz gegangen. Hansi kam allein zurück und hat ein Boot geholt, so ein Elektroding – warte –
     sie kommen wieder – jetzt gehen sie zu dem Boot – sie haben – sie sind zu viert – da ist eine Frau dabei – was hat deine Winzerin
     aus Illmitz für Haare?«
    »Schwarz, ganz glatt, schulterlang   ... «
    »Und wie alt?«
    »Um die Vierzig   ... «
    »Das kann sie sein, du! – sie helfen   ..., nein sie ziehen sie mit aufs Boot. Sieht nicht aus, als ginge sie freiwillig – sie wird gestoßen   ... « Johannas Stimme zitterte.
    »Wo wollen sie hin?«
    »Warte – ja, das ist die Frau, jetzt fahren sie los   ... durch den kleinen Kanal in die Bucht   ... ich fahre hinterher, mein Board liegt noch im Wasser, ich melde mich   ... «
    Bevor Carl protestieren konnte, hatte sie die Verbindung unterbrochen. War Johanna verrückt? Das waren Verbrecher, Mörder.
     Wieso mischte sie sich ein? Woher der Gesinnungswandel? Sie hatte doch mitbekommen, was sie mit ihm gemacht hatten. Das sah
     nicht gut aus, das konnte nicht gut gehen, drei Männer gegen zwei Frauen. Dann war dieser Hansi also auch dabei; so ein Dreck.
     Und er saß hier hilflos herum   ... Carl starrte auf seine Hände.
    Er sollte Fechter verständigen. Und wenn sich das Ganze als falscher Alarm herausstellte? Was würde die Polizei machen? Großalarm?
     Herrndorff durfte auf keinen Fall davon wissen. |376| Er könnte die Männer warnen, wenn er dazugehörte – was hätte er sonst beim Heurigen zu suchen gehabt? Oder hing er mit Thomas
     Thurn zusammen?
    Unschlüssig rief er Karola in Mörbisch an, die Bio-Winzerin. Sie musste helfen, allein wollte er die Verantwortung für das,
     was weiter zu tun war, nicht übernehmen. Gott sei Dank war sie in der Kellerei, und er erklärte ihr kurz den Sachverhalt.
     Sie war einverstanden, dass man erst einmal beratschlagte, was zu tun sei, »   ... aber komm sofort!«
    Die Schwester in der Anmeldung bestellte Carl ein Taxi. Es war fünf Minuten später da, fast genauso lange dauerte es, bis
     er mit seinen schmerzenden Knochen eingestiegen war, und zwanzig Minuten später erreichten sie Mörbisch.
    »Ich habe Hermine und Rita benachrichtigt, Rita müsste jeden Moment eintreffen. Sie haben Ellen auch nicht erreicht. Hermine
     fährt zur Bank und erkundigt sich, ob dort jemand was weiß. Für sie ist es von Frauenkirchen aus am kürzesten. Mein Gott,
     wie haben sie dich zugerichtet«, sagte Karola mit Blick auf Carls verschwollenes Gesicht und die bandagierten Hände.
    »Das waren nicht sie, das waren die Gelsen und das Schilf. Johanna ist mit dem Surfbrett hinter dem Boot her. Wir müssen wissen,
     wo sie die Frau hinbringen, sie hat eine Vermutung. Dieser Hansi hat einen Pfahlbau, und Johanna weiß wo. Als Surferin fällt
     sie nicht auf.«
    »Aber im Segel steht eine Nummer, die wird dieser Surflehrer kennen   ... «
    »Egal, Johanna weiß, was sie tut.«
    »Meinst du wirklich?« Karolas Blick ließ ihn an seinen Worten zweifeln.
    »Trotz dem, wir sollten abwarten, wir fahren zum Hafen, dann sind wir in der Nähe. Wenn sie Ellen tatsächlich haben, rufe
     ich den Inspektor an. Soll der entscheiden, was wir machen!«
    »Ruf ihn sofort an, wir treffen ihn im Hafen.« Karola pfiff |377| nach ihren Hunden. »Die kommen mit! Zumindest machen sie Eindruck.«
    Unterwegs informierte Carl den Inspektor, auch auf die Gefahr hin, dass Herrndorff davon erfuhr, und jetzt war es auch egal,
     welches Mobiltelefon er benutzte. Fechter war wie immer skeptisch, besonders in Bezug auf Thomas Thurn.
    »Er ist ein Blender, ein reiner Blender«, beschwor Carl den Inspektor erregt. »Das ist sein Beruf, nicht Winzer. Blenden ist
     das, was er kann, beim Wein, in seiner Kellerei, mit seinem Marketing. Und er blendet auch Sie, in Bezug auf sein Alibi.«
    Fechter sah das Ganze nicht so dramatisch, versprach aber, so bald wie möglich vorbeizukommen. »Klären Sie erst, wer da in
     dem Boot war. Wir werden nicht gleich alle Sondereinheiten in Bewegung setzen   ... «
    Die Schmerztabletten, die Carl jetzt

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