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Verschwörung beim Heurigen

Titel: Verschwörung beim Heurigen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: dtv
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bestellt.« Er hob die Hand. »Wir sind diskret. Ihre Frau hat ein Alibi, aber Sie
     gehören zum Kreis der Verdächtigen, den bestimme nicht ich allein. Also gehen Sie davon aus, dass   ... «
    »   ... ich überwacht werde?«, vollendete Carl den Satz.
    Statt einer Antwort nickte der Inspektor, als wäre es ihm peinlich.
    »Die Frauen, die Sieben, mit denen Maria   ... «
    »Ich weiß«, unterbrach ihn der Inspektor, »sie verdächtigen Richard, den Neffen von Bruno Sandhofer, weil er das Gut übernehmen
     will.«
    »Wo war der eigentlich zur Zeit des Mordes?«, fragte Carl.
    »Schauen ’S, Herr Breitenbach«, der Inspektor wand sich |186| gequält, »ich treffe mich mit Ihnen, damit Sie wissen, dass wir auch in anderen Richtungen ermitteln. Interpretieren Sie das,
     wie Sie wollen. Halten Sie die Augen offen, im eigenen Interesse. Sie kommen viel rum, gestern in Mörbisch, heute sind Sie
     in Purbach bei Rita Hecht   ... Hatte Maria Sandhofer eigentlich einen Freund, einen Geliebten?«
    »Mir hat sie nichts dergleichen gesagt.«
    »Das muss nichts heißen. Hätte sie es Ihnen gesagt?«
    »So wie wir miteinander standen – ja. Ich habe ihr auch gesagt, dass ich verheiratet bin.«
    »Wie soll ich das verstehen? Demnach hatten Sie doch was mit ihr?«
    »Wir haben über vieles geredet, so in Andeutungen, wissen Sie? Gerade so viel, wie soll ich sagen, dass man nicht zu viel
     preisgibt, und wenn der andere nicht einwilligt, kann man sich immer noch unbeschadet zurückziehen.«
    »Vorhin sagten Sie, dass Sie nichts weiter als Sympathie für sie empfunden hätten, jetzt stellen Sie es anders dar.«
    »Das war vorhin.«
    »Eben so und jetzt anders?«
    »Kapieren Sie denn nicht, Mann?!« Das Gespräch war bislang im Flüsterton geführt worden, doch jetzt wurde Carl laut. »Vorhin
     – das war kein Verhör, das waren Anschuldigungen, haltlos, aus der Luft gegriffen. Mit Ihnen kann man reden, aber nicht mit
     diesem Idioten von   ... «
    »Beleidigen sollten Sie niemanden, das hilft keinem!«, sagte der Inspektor scharf. »Ich glaube Ihnen, deshalb bin ich hier.
     Aber sollten Sie mich in die Irre führen, bin ich härter als dieser, äh, Kollege. Das verspreche ich Ihnen.« Der Inspektor
     wirkte jetzt gar nicht mehr einfältig. Er senkte die Stimme, da die Bedienung herüberschaute, und auch der Fernfahrer am anderen
     Ende der Bar machte große Ohren.
    »Sie haben meine Frage nach dem Freund nicht beantwortet.«
    |187| »Doch, habe ich«, sagte Carl unwillig. »Nein, sie hatte keinen, ich weiß von keinem. Auch ihr Vater hat nichts davon erwähnt.«
     Der Ton zwischen den beiden Männern war rauer geworden, Carl fragte sich, was tatsächlich zwischen den Kriminalbeamten ablief,
     ob er nicht doch lediglich das Korn zwischen zwei Mühlsteinen war.
    »Hat Maria Sandhofer irgendwann Ihnen oder anderen gegenüber von finanziellen Schwierigkeiten gesprochen?«
    Carl schüttelte den Kopf. »So gut kannten wir uns nicht. Nur dass man mit Wein nicht reich wird; man könne davon leben, aber
     sonst sei es nur Arbeit und Roulette   ... «
    Fechter runzelte unwillig die Stirn.
    »   ... wegen des Wetters«, schob Carl nach, und der Inspektor entspannte sich.
    »Hat sie mal von irgendeiner Bedrohung gesprochen?«
    Carl meinte sich dunkel daran zu erinnern, Ärger wegen einer öffentlichen Sache, das hatte mit Rechten an Weinbergen zu tun,
     und dass man nie klein beigeben dürfe. Das sagte er dem Inspektor. Ihren Nachsatzjedoch, »wenn man einmal richtig damit angefangen
     hat, hört man nie mehr auf«, den hatte er noch im Ohr, aber er behielt ihn für sich. Ob ihre Aversion gegen die Landeshauptfrau
     irgendetwas mit diesen Weinbergrechten zu tun hatte?
    Ihn interessierte im Moment jedoch etwas ganz anderes. »Suchen sich Mörder die Orte für ihre Taten eigentlich genau aus?«
    »Ja und nein, es kommt darauf an, was sie vorhaben. Es gibt den lange geplanten Mord, oder es ergibt sich plötzlich eine Gelegenheit
     dazu, es gibt den Affekt. Ein Mörder will, dass die Leiche gefunden wird, um andere zu belasten, falsche Spuren zu legen oder
     abzuschrecken, das ist mehr Stil der Russen-Mafia. Andere lassen das Opfer verschwinden oder verstecken es weit weg vom Tatort.«
    »Und in diesem Fall? Haben Sie eine Theorie?«
    Fechter rümpfte widerwillig die Nase. »Ich versteife mich |188| nie auf etwas, es vernebelt mir die Sinne für anderes und legt mich frühzeitig fest. Ich mache mir lieber ein umfassendes
     Bild, ich lasse

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