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Verschwörung der Sieben

Titel: Verschwörung der Sieben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jon Land
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Verfügung gestanden hatte, verging endgültig, als die Nacht hereinbrach. Anderthalb Stunden verbrachten sie in völliger Dunkelheit, dann hörten sie Schritte, die sich dem Keller näherten. Karen spürte, wie Blaine und Johnny sich in der Finsternis ansahen, und war davon überzeugt, daß die beiden nun die Positionen einnahmen, die sie vorher untereinander abgesprochen hatten.
    Karen spannte alle Muskeln an, als die Tür aufging. Sie rechnete fest damit, daß McCracken und Wareagle sofort losspringen würden, doch die beiden blieben stehen, und Karen erkannte bald den Grund dafür. Die Kellertür öffnete sich zur Straße hinaus, und im Licht der Taschenlampen, die jetzt in den Raum strahlten, machte sie Gestalten aus, die hin und her liefen.
    Auf der Straße selbst hielten sich etliche Schützen auf, die alle ihre Waffen im Anschlag hielten. Drei Männer kamen zu ihnen und gaben den Gefangenen mit einem knappen Kopfrucken zu verstehen, ihnen nach draußen zu folgen. Einer von ihnen bückte sich und hob Wayne hoch. Karen sah, daß die drei unbewaffnet waren, und sie spürte McCrackens Enttäuschung. Es schien so, als wollten die Männer nicht das geringste Risiko eingehen und Blaine keinerlei Gelegenheit geben, an eine Waffe zu kommen.
    Auf der Straße angekommen, wurde ihr rasch bewußt, welche gewaltigen Vorkehrungen man getroffen hatte. In weitem Kreis schirmten Gewehrträger die Szene ab, und jeder von ihnen machte Miene, mit dem Abdrücken nicht lange zu zögern. Die drei Unbewaffneten führten die Gefangenen ins Zentrum des Halbkreises und sahen dann hoch zum Nachthimmel. Karen fiel jetzt auch auf, daß im ganzen Ort nur wenige Laternen brannten – auch dies eine Vorsichtsmaßnahme.
    Die Gegenseite besaß eindeutig alle Trümpfe, und dennoch spürte Karen, wie angespannt die Männer waren. Man hatte sie offensichtlich eindringlich vor den Tricks gewarnt, die McCracken auf Lager hatte. Sie sah ihn von der Seite an. Seine Miene war ausdruckslos und zeigte nicht das geringste von dem, was sich in seinem Innern tat. Das Gesicht des Indianers wirkte wie ein Spiegelbild von Blaine. Fast hatte man den Eindruck gewinnen können, die beiden beträfe das hier alles nicht. Dennoch entging ihren Blicken nichts, und sie schienen nur auf eine Gelegenheit zu warten, das Blatt zu wenden. Karen wußte, daß niemand sie vorwarnen würde, wenn der Moment gekommen war, und so machte sie sich bereit, sofort auf einen Kampf reagieren zu können.
    Plötzlich kam ein strahlendes Licht vom Himmel, gefolgt von einem mächtigen Schwirren. Ein Hubschrauber flog aus Richtung der Hügel ein. Er hielt über der Hauptstraße in der Luft an und sank nach einem Moment herab. Die Rotorblätter wirbelten Staub, Abfall und Papier auf und zwangen die Schützen, die Hände hochzureißen, um ihre Gesichter zu schützen. Doch McCrackens Hände blieben unten. Karen hatte fest damit gerechnet, daß Blaine diesen Moment der allgemeinen Ablenkung nutzen würde. Statt dessen faßte er sie unmerklich am Arm.
    »Noch nicht«, flüsterte er, ohne die Lippen zu bewegen.
    McCracken erkannte in dem Hubschrauber einen Chinook-Truppentransporter. Der militärische Tarnanstrich war übermalt. Da es hier in der Nähe nirgendwo einen Flugplatz gab, hatte er schon damit gerechnet, daß man einen Helikopter schicken würde, um sie fortzubringen. Er fürchtete nicht um sein Leben, denn die Gegner würden sie erst töten, wenn sie in Erfahrung gebracht hatten, wie viele Verbündete sie hatten, oder anders ausgedrückt, wen McCracken und Karen in den letzten Tagen ins Vertrauen gezogen hatten.
    Johnny und er hatten sich bislang zurückgehalten, weil sie wußten, daß der Hubschrauber ihnen am ehesten Gelegenheit zu einem Befreiungsschlag bieten würde. Sobald sie sich in der Luft befanden, konnten sie den beengten Raum und die begrenzte Anzahl von mit fliegenden Bewaffneten zu ihrem Vorteil nutzen. Natürlich würde man ihn und den Indianer fesseln, aber Blaine war zuversichtlich, im Helikopter einen Weg zu finden, dieses Hindernis zu überwinden.
    Der Chinook setzte schließlich auf der Straße auf, und die Rotorblätter verspritzten ringsum Abfall und Staub. Zwei Männer traten zu dem Kopter, öffneten die hintere Luke und zogen die lange, breite Rampe heraus. Die drei Unbewaffneten stießen McCracken und Wareagle an. Karen und Wayne befanden sich schon auf dem Weg zu dem Fluggefährt.
    Sie hatten gerade erst ein paar Schritte hinein in das blendende Licht getan,

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