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Verschwörung der Sieben

Titel: Verschwörung der Sieben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jon Land
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erkannte die Wahrheit. »Sie haben ihn umgebracht, nicht wahr?«
    »Er wußte zuviel … wohin Sie wollten, und wohin wir gehen würden.«
    »Aber er hätte Sie oder mich niemals verraten. Verdammt, eher hätte er sich die Zunge abgebissen. Denn dann hätte die andere Seite ihn umgelegt.«
    »Wir durften kein Risiko eingehen«, entgegnete Jacob ohne das geringste Bedauern. »Davon abgesehen gehörte er doch auch zur Gegenseite. Ich habe nicht mehr getan, als unserem Plan zu entsprechen. Wir hätten ihn auch erledigt, wenn Ratansky Erfolg gehabt und unserem Vater die Liste übergeben hätte.«
    »Da Ratansky aber nicht mehr dazu gekommen ist, wie sind Sie dann auf Atlanta und den Flash Pot gestoßen?«
    »Woodrow war dafür bekannt, Frye großzügig mit Spenden bedacht zu haben. Als wir dann erfuhren, daß Sie auf dem Weg zu ihm sind, mußten wir nur noch eins und eins zusammenzählen. Uns wurde klar, daß Sie im Besitz der Liste waren und beschlossen hatten, sie von oben nach unten durchzugehen.«
    »Aber Sie hätten doch ohnehin alle umgebracht, die auf der Liste standen. Warum haben Sie den Autohändler dann nicht schon viel früher erledigt?«
    »Wir befürchteten, das könnte die anderen aufschrecken, bevor wir im Besitz all ihrer Namen wären«, antwortete die junge Frau.
    »Wir befinden uns mitten in einem Krieg«, fügte ihr Bruder hinzu. »Das müssen Sie doch einsehen, gerade ein Mann wie Sie!«
    McCracken wandte für einen Moment den Blick von den Kontrollen ab, und schon fing der Chinook an zu schaukeln. »Was ich sehe, ist ein Junge, der glaubt, er würde die Arbeit eines Mannes erledigen. Lassen Sie mich Ihnen einmal etwas sagen, Junge, Menschen zu töten hat nichts damit zu tun, ein Mann zu sein.«
    »Aber Sie hatten nichts dagegen, als wir heute nacht Menschen umgebracht haben, um sie zu retten, oder?«
    »Das war etwas ganz anderes.«
    »Und wieso?«
    »Weil Fryes Schützen versucht haben, uns und Sie zu töten. Sie waren bewaffnet, Jack Woodrow aber nicht.«
    »Aber das Geld des Autohändlers hat mitgeholfen, das zu erschaffen, dem wir uns heute gegenübersehen. Ohne Woodrows Millionen könnte der Reverend sich seinen Traum vom Jüngsten Gericht niemals erfüllen. Macht das Jumpin' Jack Flash denn nicht zumindest mitschuldig?«
    »Ja, wenn der Mann davon gewußt hätte und dabei hatte mitmachen wollen.«
    »Woher sollten wir denn wissen, ob er eingeweiht war oder nicht?«
    »So etwas kann man herausfinden. Und das sollten Sie sich hinter die Ohren schreiben, bevor Sie noch einmal einen Mann umbringen.« McCracken senkte die Stimme. »Hören Sie mir jetzt gut zu, Junge, ich kann mir ziemlich gut vorstellen, als wen oder was Sie sich in Ihrer Phantasie gern sehen, deswegen werde ich Ihnen jetzt einen guten Rat geben. Sagen Sie meinetwegen, daß ich damit meine Schuld dafür abtrage, daß Sie mir das Leben gerettet haben: Jeder glaubt, daß er recht handelt und das Richtige tut. Die Bösen sind davon ebenso überzeugt wie die Guten. Und das einzige, was sie voneinander unterscheidet, ist die Art, welchen Wert sie dem Leben anderer Menschen zumessen. Man bringt niemanden um, wenn man nicht muß, und man schießt auf niemanden, der nicht gewillt ist, einem nach dem Leben zu trachten.«
    Jacob ließ die Schultern hängen. Wie er so zwischen Blaine und seiner Schwester dastand, wirkte er wie ein ängstlicher, einsamer Teenager.
    »Andernfalls beeinflußt einen das Töten mehr, als gut für einen ist«, fuhr McCracken fort. »Man wird so wie die, gegen die man kämpft, und sobald man sich nicht mehr von ihnen unterscheidet, ist auch die Sache, für die man steht, nicht mehr wichtig. Haben Sie das verstanden?«
    Rachel antwortete anstelle ihres Bruders. »Wir werden niemals so wie die, gegen die wir kämpfen.«
    Blaine sah sie für einen langen Moment an, ehe er entgegnete: »Keiner glaubt, daß ihm das jemals widerfahren könnte, junge Dame.«
    Rachel errötete, senkte den Kopf und nickte. »Wir brauchen Sie«, erklärte sie schließlich leise. »Wir sind ganz dringend auf Ihre Hilfe und Ihre Erfahrung angewiesen.«
    »Und wir benötigen Ihre Kontakte«, fügte ihr Bruder hinzu.
    »Mit Kontakten meinen Sie wohl die in Washington«, sagte McCracken. »Tja, in diesem Fall können wir die samt und sonders vergessen. Ich war für diese Herrschaften gestern nachmittag in Washington ein unartiger Junge, und dann abends in San Diego bei Van Dyne Chemicals noch einmal. Jetzt sind sie natürlich böse auf

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