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Verschwörung der Sieben

Titel: Verschwörung der Sieben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jon Land
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anderen aus Beaver Falls zusammengesteckt hat. Wenn er sich aber schon früher angesteckt hat …«
    »Fahren Sie fort, Karen.«
    Karen schluckte schwer. »Wir hatten mit Denbo Kontakt. Wir alle könnten uns bei ihm angesteckt haben und nun Überträger sein. Die Anzahl der Träger könnte inzwischen auf mehrere hundert oder gar tausend angewachsen sein. Und morgen wären es dann schon Zehntausende …«
    Blaine blieb äußerlich so gelassen, daß Karen ihm am liebsten an die Gurgel gegangen wäre. Ruhig und sachlich bemerkte er jetzt: »Das hieße dann, daß der Tag des jüngsten Gerichts nicht mehr zu verhindern ist?«
    »Nur wenn wir keine Möglichkeit finden, die Apokalypse aufzuhalten«, entgegnete Karen. »Wir müssen auf einen Weg stoßen, wie wir den Prozeß umkehren können. Fryes falsche Medizin arbeitet auf dem genetischen Level und lehrt den Körper, HIV-Zellen zu erkennen und mit einer Schutzschicht zu versiegeln. Doch gleichzeitig ist diese Proteinschutzschicht darauf programmiert, nach einer gewissen Frist zu erodieren. Wenn man nun diese Programmierung ändert, bleiben die HIV-Zellen gefangen.«
    »Wollen Sie damit sagen, daß Sie dazu in der Lage sind?«
    »Wenn schon nicht ich, dann sicher jemand, der sich auf diesem Gebiet besser auskennt. Doch dazu benötigen wir die Gewebeprobe eines Infizierten.«
    »Und diejenigen, die mit Sicherheit infiziert sind, befinden sich in Fryes Königreich.«
    Karen nickte. »Uns würde schon eine Probe von dem Zeugs genügen, das er dem Wasser von San Antonio beimischen will.« Sie erinnerte sich an die Reagenzgläser, die sie im Labor der unterirdischen Stadt entdeckt hatte. »Und dazu setzt der Reverend selbstauflösende Reagenzgläser ein.«
    »Mit anderen Worten, der Indianer und ich haben mehr zu tun, als nur Frye daran zu hindern, sein Gift in das Klärwerk von Boerne zu kippen. Wir müssen auch noch ein Reagenzglas an uns bringen.«
    »Ich fürchte, uns bleibt keine andere Wahl.«
    McCrackens Miene verdüsterte sich nur unmerklich, und er gab Gas. »Das fürchte ich allerdings auch.«
    »Aber Sie haben uns doch versichert, daß McCracken tot sei!« wütete Jessie Will und sprach damit das aus, was die anderen Männer am Tisch dachten.
    Aus Gründen, die er niemandem mitgeteilt hatte, hatte der Reverend diese Besprechung in seinem Kino einberufen. Er stand vor der Leinwand, die McCracken bei seiner Flucht eingerissen und zerfetzt hatte.
    »Ich habe mich eben geirrt, und das gebe ich hier auch unumwunden zu«, erklärte Frye jetzt. »Die Videobänder von den Explosionen in der Oase ließen keinen anderen Schluß zu. Ich habe allein mit dem Verstand meine Folgerungen gezogen und dabei nicht auf mein Herz gehört. Mein Herz teilte mir nämlich mit, daß McCracken auf seine Art gesegnet ist. Andernfalls hätte er nämlich nicht so lange in seiner Welt überleben können. Nur jemand von ähnlicher göttlicher Erfüllung kann ihn besiegen.«
    »Sie meinen sicher töten«, warf Tommy Lee Curtisan ein.
    Der Reverend verzog bei diesem Ausdruck enttäuscht das Gesicht. »Seine früheren Gegner haben den Fehler begangen, genau das zu versuchen. Doch indem sie sich dazu hinabließen, haben sie sich auf die Ebene begeben, auf der er stets Sieger bleibt. Nein, McCracken zu besiegen, bedeutet, seine Gegenwart zu akzeptieren, aber gleichzeitig davon überzeugt zu sein, daß unsere Mission im Auge des Herrn heiliger als die seine ist.«
    »Nun, Gott scheint ebensowenig wie wir in der Lage gewesen zu sein, McCracken zu stoppen«, bemerkte Tommy Lee mit einem Anflug eines ironischen Lächelns. »Wir sind geschlagen, Reverend. Nein, ich gebe nicht Ihnen die Schuld dafür, und ich will hier auch gar nicht sagen, daß Sie sich als unwürdig erwiesen haben. Doch es kann nun keine Frage mehr sein, daß wir noch eine Weile warten müssen, ehe wir unseren Plan umsetzen dürfen.«
    »Und wie steht es mit dem Rest von Ihnen, meine Herren?« fragte Harlan. »Sind Sie etwa auch dieser Ansicht?« Er sah die drei Männer der Reihe nach an, und keiner von ihnen wagte es, ihm offen ins Gesicht zu blicken. »Ihre Vision erweist sich als zu schwach, meine Brüder. Sie lassen sich von etwas niederzwingen, das weit mehr Stärke besitzt als Blaine McCracken: nämlich den Verlust Ihres Glaubens. Begreifen Sie denn nicht, was hier vor sich geht? Der Herr würde niemals das Schicksal Seiner Welt jemandem anvertrauen, dessen Glaube nicht unerschütterlich ist. Wenn Sie nun im Glauben schwankend

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