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Verschwörung der Sieben

Titel: Verschwörung der Sieben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jon Land
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Stadium?«
    »Verschmutztes Wasser wird in drei Stadien oder Stufen geklärt. Es fängt mit der Entschlammung an. Das Wasser wird herausgezogen, gefiltert und dann behandelt. Das Chloren ist ziemlich zum Schluß an der Reihe, bevor man das gereinigte Wasser wieder dem System zuführt.«
    »Aber Frye braucht diese selbstauflöslichen Reagenzgläser, weil Hitze und Licht seinen Virus angreifen würden, wenn er es einfach so in die Becken kippte.«
    »Richtig«, lächelte Karen. »Sie lernen schnell. Der Reverend muß sicherstellen, daß sein Mittel erst freigesetzt wird, wenn das Wasser sich bereits auf dem Weg in das Bassin, befindet.«
    Blaine grinste leise. »Ich glaube, Sie haben mich da gerade auf eine Idee gebracht, wie wir ihn doch noch aufhalten können.«
    »Sal ist schon auf dem Weg hierher«, verkündete McCracken. »Schien ihm große Freude zu bereiten, daß er endlich kommen durfte. Ich glaube, der Mann genießt es, gebraucht zu werden.« Er warf einen Blick auf Karen, »unser Problem ist nur, daß wir noch viel mehr Leute brauchen, um diese Sache durchzuziehen. Harlan Frye gehört nicht zu den Männern, die sich lange an der Nase herumführen lassen. Vielleicht bleibt uns nicht einmal mehr die Zeit, vom Parkplatz zu verschwinden.«
    »Dann benötigen wir wirklich noch mehr Unterstützung«, sagte Karen.
    »Der Haken an der Sache ist nur, daß man in diesen Zeiten nur schwer Hilfe findet.«
    Karen war schon auf dem Weg zum Telefon. »Das kann man nie so genau wissen …«
    »Himmeldonnerwetter, was ist denn das?«
    David Martinez richtete den Strahl seiner Taschenlampe auf mächtige Mörtelklumpen, die den Steinboden des Alamo-Denkmals bedeckten. Bei seinem letzten Rundgang vorzwanzig Minuten waren die noch nicht hiergewesen. Davids erster Gedanke war, daß der ungewöhnlich regenreiche Frühling die alten Gemäuer so sehr aufgeweicht hatte, daß eine Wand geborsten war. Martinez hatte mit eigenen Augen gesehen, welche Wunder die hier angestellten Männer bewirken konnten. Bis morgen mittag würden sie den Schaden behoben haben.
    Doch als er sein Licht über die Wälle wandern ließ, stellte er fest, daß sie alle intakt waren. Jetzt hörte er Tropfgeräusche und folgte ihnen bis zu einer Pfütze, die ständig Nachschub erhielt. Wo kam das Wasser bloß her?
    Er richtete die Taschenlampe nach oben.
    »Oha!«
    David Martinez war erst seit sechs Monaten bei den Alamo-Rangers. Als ›Neuer‹ wurde er sehr oft zur Nachtschicht eingesetzt. Dabei gefielen ihm die Tagschichten viel besser, wenn kleine Gruppen der drei Millionen Touristen, die jedes Jahr Alamo besuchten, eingelassen wurden. Er sah diesen Menschen gern dabei zu, wie sie an den Ausstellungsstücken vorbeiwanderten, sich um die verschiedenen Memorabilien drängten und ehrfurchtsvoll vor dem großen Gemälde stehenblieben, das Davy Crockett bei seinem letzten Gefecht zeigte.
    In dem ruhigen, mittlerweile mit einer Klimaanlage versehenen Gebäude, das ursprünglich eine spanische Missionsstation gewesen war, wurde für die vielen Besucher und auch für Martinez die Geschichte wieder lebendig. Die Kapelle war 1744 errichtet und schon 1762 wieder aufgegeben worden, nachdem das Dach eingestürzt war. Die Mission stand leer, bis spanische und dann mexikanische Truppen sie besetzten. Die gegen Mexiko rebellierenden Texaner nahmen sie 1835 in Besitz und mußten sich ein Jahr später gegen die feindliche Übermacht unter General Santa Ana verteidigen. Die Belagerung endete im Morgengrauen des dreizehnten Tages mit einer wilden, zwanzig Minuten währenden Schlacht, bei der so gut wie alle Verteidiger den Tod fanden.
    Nur wenige Touristen wußten, daß es sich bei dieser Kapelle, die die Ranger rund um die Uhr patrouillierten, um eines der beiden Originalgebäude handelte, die aus dieser Zeit erhalten geblieben waren. Die Hauptkämpfe, in denen einhundertneunundachtzig Texaner viertausend Mexikaner dreizehn Tage lang abgewehrt hatten, hatten in den längst verschwundenen Wällen rund um eine Plaza stattgefunden, auf der heute Pizza Hut, K-Mart und viele andere ihre Niederlassungen unterhielten. Das Kernstück auf dem Platz stellte heute das Hyatt Hotel dar.
    Die restaurierte Kapelle war allerdings so hervorragend wiederhergestellt worden, daß man sich hier leicht in die damalig Zeit vor gut hundertfünfzig Jahren zurückversetzt fühlen konnte. Martinez wurde es nie müde, den Führern zu lauschen, wenn sie ihre Heldenmär vom Mut und von der Tapferkeit der

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