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Verschwörung der Sieben

Titel: Verschwörung der Sieben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jon Land
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sich zuzog und neben den Indianer kroch. Im Fahrerhaus stank es durchdringend nach feuchtem Zement. Als McCracken den Kopf hob, entdeckte er, daß sein Kampfgefährte von einer grauen Schicht überzogen war und wie eine Statue aussah, die ihr Podest verlassen hatte.
    Jetzt zerplatzten auch die Seitenscheiben in einem Scherbenregen, und weitere Feuerstöße fuhren in den Leib des stählernen Ungetüms. Johnny steuerte den Bulldozer instinktiv nach links und riß damit ein weiteres großes Stück aus der Außenmauer. Immer mehr Kugeln knallten gegen die Verkleidung und die Reifen, ohne ihnen jedoch etwas anhaben zu können. Der Bulldozer löste sich aus dem Gebäude und rumpelte über die ungepflasterte Straße davon.
    »Was nun, Indianer?« fragte Blaine. Er hockte immer noch unter dem durchschossenen Seitenfenster.
    »Wir setzten unsere Flucht fort.«
    Damit schaltete Wareagle den Power Boost ein, und augenblicklich erwachten zweihundertfünfzig Pferdestärken zum Leben. Johnny schaltete in den zweiten und wenig später in den dritten Gang und trat das Gaspedal bis auf den Boden durch.
    »Was ist mit den Zwillingen?« wollte McCracken wissen und richtete sich auf.
    Der Indianer schüttelte düster den Kopf und antwortete lediglich mit: »Earvin Early.«
    Blaine verspürte großes Bedauern. »Ich darf wohl davon ausgehen, daß du ihm den Dank dafür nicht lange schuldig geblieben bist.«
    »Dieser Kreis hat sich geschlossen, Blainey.«
    »Wie steht es mit den Sprengsätzen?«
    »Earvin hat sie aufgespürt und unschädlich gemacht. Daran besteht kaum ein Zweifel.«
    »Und wie finden wir hier raus?«
    »Geduld, ich zeige es dir gleich.«
    McCracken entdeckte die dunkle Nische in der Minenwand, kurz bevor Wareagle den Bulldozer in die Reihe der Fahrzeuge steuerte, die davor abgestellt waren. Er hatte die Schaufel gesenkt, so daß sie nur noch ein kleines Stück über dem Boden schwebte. Sie schob die Wagen und Laster ineinander und schuf ihnen so freie Bahn. Die Fahrt endete, als der Indianer die Zähne der Schaufel tief in die Tunnelwand bohrte. Das Ungetüm stand nun quer vor dem geheimen Tunnelzugang und hinderte so alle gegnerischen Fahrzeuge daran, ihnen zu folgen. Dann riß Wareagle die Zündkabel heraus. Der Bulldozer war jetzt erst nach einer langwierigen Reparatur wieder zu starten.
    »Sieht mir ganz nach einem längeren Fußmarsch zur Oberfläche aus, Indianer«, bemerkte Blaine.
    »Ich habe mir erlaubt, für uns einen Laster zu beschlagnahmen. Vorhin stand er noch dort drüben in der Reihe, jetzt wartet er ein Stück den Tunnel hinein auf uns.«
    McCracken lächelte seinen Freund an und zeigte auch dieses Mal kein Anzeichen von Überraschung. »Worauf warten wir dann noch, Indianer?«

Kapitel 36
    Die Dunkelheit in dem Tunnel wurde nur von den Scheinwerfern des Transporters durchbrochen. Blaine hatte sich hinter das Steuer gesetzt. Wareagle blickte unentwegt nach hinten, um sofort feststellen zu können, wenn es Fryes Schergen gelungen sein sollte, das Hindernis zu beseitigen und ihnen durch den Tunnel zu folgen. Karen, die mittlerweile wieder etwas ruhiger atmete, hockte zwischen den beiden breiten Männern, fühlte sich hier aber bei weitem nicht so eingequetscht wie vorhin im Führerhaus des Bulldozers.
    Der Tunnel stieg stetig an und erreichte seine steilste Stelle, als Blaine vor ihnen das Ende ausmachte, das sich ihnen wie ein riesiges Maul präsentierte. Ein elektronisches Auge mußte den automatischen Öffnungsmechanismus in Gang gesetzt haben und ersparte ihnen so die Mühe, das Tor zu rammen und damit womöglich Alarm auszulösen.
    »Ich glaube, ich weiß jetzt, was in Beaver Falls vorgefallen ist«, bemerkte Karen, als derLaster auf die Oberfläche gelangte und über eine Straße rollte. Sie hofften, daß dieser Weg irgendwann die Route 287 erreichte und sie von dort aus durch die Hügel des texanischen Panhandles weiterfahren konnten. »Ich denke, mir ist nun alles klar.«
    Blaine drehte sich zu ihr um und sah sie an.
    »Im Grunde verhält sich alles noch schlimmer«, fuhr Karen fort, »als ich es mir vorgestellt habe. Selbst in meinen furchtbarsten Alpträumen habe ich nur so etwas nicht ausmalen können. Nicht nur Fryes Testpersonen haben sich in Beaver Falls an Aids infiziert. Nein, die gesamte Einwohnerschaft hat sich den HIV-Virus eingefangen.«
    McCracken starrte sie eindringlich an.
    »In der Isolierstation über den Labors des Königreichs stießen wir auf die letzten Bewohner des Orts. Sie

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