Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Verschwörung der Sieben

Titel: Verschwörung der Sieben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jon Land
Vom Netzwerk:
uns abzuholen.«
    Die Lichter in Harlan Fryes Privatbüro waren gerade wieder angegangen, als Major Osborne Vandal zurückkehrte. Er hatte wieder an Vietnam denken müssen, und diesmal hatten ihn nur die unangenehmen Erinnerungen befallen. Die Frustration, die Einsamkeit und die Gefangenschaft waren ihm in den Sinn gekommen. Die Finsternis, die sich vorhin im Königreich ausgebreitet hatte, ähnelte verteufelt der in dem Gefangenenlager, in dem er sieben Jahre seines Lebens verbracht hatte. Eigentümlicherweise war in der Dunkelheit seine Hand wieder steif geworden, und das unangenehme Pochen in ihr hatte sich eingestellt.
    »Sir, der Reparatur-Trupp am Kraftwerk meldet Kämpfe im Versorgungsdepot.«
    »Kämpfe … Kampfhandlungen, oder was?«
    Bevor Vandal antworten konnte, fing sein Walkie-Talkie an zu quäken, und er hielt es an sein Ohr. Während er zuhörte, wurden seine Augen immer größer.
    »Was gibt's denn, Major? MAJOR!«
    »Alle Suchtrupps sofort vom Gelände zurückziehen!« bellte Vandal jetzt in das Gerät. »Alle Einheiten um die Zentrale gruppieren … Haben Sie mich verstanden? Unverzüglich, verstanden? Die Einheiten Eins und Drei kommen auf direktem Wege zum Büro des Reverend!«
    »Major!« blaffte Frye ihn an. »Was ist da draußen vorgefallen?«
    Osborne atmete tief durch, bevor er antwortete: »Man hat Earvin Early gefunden, Sir.«
    McCracken und Karen befanden sich noch ein Stockwerk unter dem Treffpunkt mit Wareagle, als die Lampen wieder aufflammten.
    »Bleiben Sie dicht hinter mir«, befahl Blaine, als sie die letzte Treppe erreichten.
    McCracken lief hinauf und hielt die Sterling schußbereit. Sein letztes Magazin war nur noch halbvoll. Karen folgte ihm mit einigen Metern Abstand.
    »Runter!« brüllte Blaine, als sich ihnen Schritte näherten.
    McCracken bewegte sich weiter und verfeuerte im Laufen den Rest seines Magazins. Ein halbes Dutzend Männer wurde dabei niedergemäht, doch jetzt blieb ihm nur noch die Handgranate.
    »Auf!« rief er Karen zu und schleuderte die nutzlose Maschinenpistole fort.
    Karen zögerte nicht eine Sekunde. Sie schien volles Vertrauen zu Blaine zu haben und stieg tapfer über die Leichen hinweg. Die beiden erreichten das Parterre und wurden gleich von einer wahren Salve empfangen. Am Eingang zum Korridor waren etliche Schützen in Stellung gegangen. McCracken schob Karen hinter sich und warf die Handgranate in den Flur. Sie rannte zu der Ausgangstür, und die gewaltige Explosion preßte sie gegen den Stahl. Blaine war sich bewußt, daß er ihnen mit der Handgranate lediglich eine Verschnaufpause verschafft hatte. Wenn die Gegner sich wieder sammelten, besaß er nur noch seine Hände, um sich zu verteidigen. Und es hatte auch keinen Sinn, sich von hier zu entfernen.
    »Blaine«, flüsterte Karen. »Ich fürchte, ich höre da etwas …«
    Jetzt vernahm auch McCracken ein Geräusch. Er spähte durch die Reste der Glasplatte, die bei der Explosion zerborsten war, nach draußen.
    Ein gewaltiger Bulldozer rumpelte auf das Gebäude zu, und seine riesige Schaufel mit den großen Zähnen schien große Stücke aus dem Mauerwerk reißen zu wollen.
    Wareagle rammte die Schaufel rechts neben der Tür durch die Fassade. Die Zähne zerrissen die Mauer wie Papier. Die Servogangschaltung des Gefährts erlaubte es dem Indianer, ohne Mühe vom zweiten in den Rückwärtsgang zu schalten und so ein mächtiges Stück Mauer herauszureißen. Blaine kannte seinen Freund lange genug, um zu wissen, was er beabsichtigte. Und so stieß er Karen fort von der Tür, ehe sie unter den Trümmern begraben werden konnte. Die Schaufel fraß weiter Stück um Stück aus der Zentrale des Königreichs, und so brachte Wareagle das Fahrerhaus immer näher an die Stelle heran, an der er McCracken vermutete. Endlich stand der riesige Bulldozer halb in und halb vor dem Gebäude. Die Schaufel klärte weiterhin den Weg, und die mächtigen Räder überrollten alle Hindernisse. Schließlich kam das Ungetüm zum Stehen, und Johnny beugte sich zur Seite, um die Beifahrertür aufzustoßen.
    Blaine warf Karen buchstäblich die Leiter hinauf und sprang so rasch wie möglich hinterher. Er war noch nicht im Führerhaus angekommen, als schon Dutzende von Kugeln um ihn pfiffen. Sie schlugen gegen das Metallchassis und kamen McCracken immer näher. Karen drückte sich hinter den Fahrersitz. Die Windschutzscheibe des Bulldozers explodierte, und Johnny mußte den Kopf einziehen, als Blaine die Beifahrertür hinter

Weitere Kostenlose Bücher