Verschwörung der Sieben
Daten.«
»Karen, nicht einmal ich habe Zugang zu allen Unterlagen.«
»Du bist doch bei Van Dyne der Leiter der Entwicklungsabteilung.«
»Versteh doch, Karen, ich mache mich strafbar, wenn ich das für dich tue. Bei diesem Projekt schaut uns die Regierung über die Schulter, und das nicht zu knapp, Himmeldonnerwetter noch mal!«
Sie sah ihm ernst ins Gesicht. »Besorg mir die jüngsten Ergebnisse der Reihentests, Freddy.«
»Und was genau willst du damit anfangen?«
»Sie als Nachweis dafür vorlegen, daß Van Dynes Impfstoff existiert. Ein handfester Beweis, um die Behörden von dem zu überzeugen, was hier vor sich geht. Ohne diese Unterlagen würden sie mir nie auch nur ein Wort glauben.«
Levingers Augen wurden groß, und sein Gesicht lief rot an. »Du hast gesagt, die Angelegenheit bliebe unter uns, und ich habe dir vertraut.«
Karen schüttelte den Kopf. »Nein, du hast darüber geredet, weil du Angst hast. Aber deine Angst ist bei weitem nicht so groß wie meine, und eins laß dir gesagt sein: Wenn man kurz davor ist, panisch zu werden, macht man vor nichts mehr halt!«
Freddy dachte kurz nach. »Dazu brauche ich natürlich etwas Zeit. Außerdem habe ich nicht zu allen Dateien Zugang, die du sehen willst.«
»Du hast bis heute abend Zeit.«
»Karen …«
»Und laß dir bloß nicht einfallen, dich damit an die Firmenleitung zu wenden, Freddy. Komm bloß nicht auf die Idee, den Helden spielen zu wollen.« Karen sah zu den bewaffneten Skulls hinüber und wartete, bis Levinger ihrem Blick folgte. »Du hast eine Frau und drei Kinder. Wenn mir heute abend irgend etwas zustoßen sollte …«
»Aber das ist doch krank! Wie kannst du nur … Das hast du doch nicht wirklich vor …«
»Ich drohe nur mit dem, was man mir beinahe angetan hat, Freddy. Wenn jemand deine Kinder bedroht, suchst du nicht sehr lange nach einem Ausweg.« Sie schwieg für einen Moment und atmete dann vernehmlich aus. »Ich glaube, das ist dir auch gerade klargeworden. Du wirst jetzt das erledigen, was du tun mußt.«
»Ich sehe zu, was sich machen läßt«, gab er gepreßt zurück.
»Bis heute abend, Freddy. Wenn du nur bis heute abend alles zusammen hast.«
Kapitel 20
McCracken flog am Mittwoch morgen, gleich nachdem Sal Belamo bei seinen Nachforschungen über Reverend Harlan Fryes Schlüsselgesellschaft ein gutes Stück weitergekommen war, mit dem ersten Flug von Chicago zum Atlanta Hartsfield International Airport. Blaine hatte nach dem Namen des größten Spenders dieser Gruppe gesucht.
»Kein Problem, Boß«, hatte Belamo ihm am Mittwoch in aller Frühe mitgeteilt. »An diese Information kann man wirklich ohne Mühe gelangen. Der größte Gönner heißt Jack Woodrow, auch oder besser bekannt unter dem Namen Jumpin' Jack Flash.«
»Ich kenne weder den einen noch den anderen Namen.«
»Wenn du im Süden leben würdest, hättest du beide schon mehr als einmal gehört. Jumpin' Jack Flash ist der erfolgreichste Autoverkäufer der ganzen USA. Er hat in fünf Bundesstaaten an die zwanzig Niederlassungen gegründet, und jede einzelne davon wirft einen Wahnsinnsprofit ab. Woodrow hat sich seinen Namen mit Lastern, Pick-ups, Geländewagen, Campern und dergleichen gemacht, und die schaffen ihm auch heute noch die Butter aufs Brot. Der Mann hat einen Laden außerhalb von Atlanta, da stehen die Kisten auf zwanzig Hektar Stoßstange an Stoßstange. Und täglich rollen neue Lieferungen an.«
»Und was hat dieser Woodrow unserem Freund Frye zukommen lassen?«
»So weit ich mir bis jetzt einen Überblick verschaffen konnte, mindestens hundert, Boß.«
»Du meinst doch nicht etwa hundert Millionen?«
»Doch, und ich erzähl' dir keinen Scheiß, Boß. Wenn du mich fragst, muß Jumpin' Jack wirklich sehr daran gelegen sein, etwas für sein Seelenheil zu tun.«
Blaine verarbeitete diese Neuigkeit rasch und erklärte dann: »Sobald ich in Atlanta bin, werde ich ihn persönlich danach fragen. Hast du inzwischen zufällig was von Johnny gehört?«
»Komisch, daß du gerade heute danach fragst. Er hat mich letzte Nacht angerufen. Ob du's glaubst oder nicht, aus Kalifornien. Unser Häuptling hat sich einige Zeit lang in den Wäldern herumgetrieben und ist dabei auf den Rest einer Kriminellen-Kommune gestoßen, in die es vor Zeiten unseren Earvin Early verschlagen hatte. Du errätst nie, wer diese Gemeinde gegründet hat.«
»Harlan Frye.«
»Ich werde dich nie wieder unterschätzen, Boß. Na ja, jedenfalls hat der Reverend vor
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