Verschwörung der Sieben
die Reihe entlang.
Wenn er die beiden Schurken nicht bald abschütteln konnte, verlor er wertvolle Zeit. Da die anderen ihm an Bewaffnung eindeutig überlegen waren, durfte er es nicht zulassen, daß sie ihn umzingelten und in aller Seelenruhe niedermachten. Allerdings steckte er hier fest … Es sei denn, er könnte das nützen, was ihm hier zur Verfügung stand. Wenn er die hiesigen Ressourcen in Waffen umwandeln würde …
Die Benzintanks …
Der Platz war etwas abschüssig. Das Benzin, das aus den Tanks strömte, würde unter den Wagen hindurch dorthin fließen, wo sich der Flash Pot und der Highway trafen. Blaine holte das Riggin-Messer aus der Tasche, das er immer bei sich trug und zog den Dorn heraus. Normalerweise nutzten Seeleute dieses Werkzeug, um Seilenden aufzuspleißen. McCracken wußte aber, daß dieser Dorn durch Stahl wie durch Butter fuhr. Er kroch unter den ersten Truck und begann mit seiner Arbeit.
»Wo steckt er? Wohin ist er, verdammt noch mal!«
»Unter den Trucks«, antwortete der zweite Schütze, der am weitesten zwischen den Pick-ups vorangekommen war. »Er ist bestimmt unter die Wagen gekrochen!«
Der erste ging sofort in die Hocke und schob sich unter einen flammend roten Kleinlaster. Er konnte bis ans Ende der Reihen blicken.
»Hier ist nichts von ihm zu sehen!« rief er seinem Kumpanen zu. »Nicht das geringste Anzeichen.«
»Dann muß er in einen der Wagen gestiegen sein.«
Der Schütze unter dem Pick-up grunzte etwas und kroch wieder hervor. Seine Hose war ölverschmiert. Sich gegenseitig Deckung gebend bewegten die beiden sich dann an der langen Reihe entlang. Während der eine ins Führerhaus sah, hielt der andere die Maschinenpistole bereit. Am anderen Ende der Reihe gingen mittlerweile vier weitere Männer in ähnlicher Weise vor. Der Rest der Truppe war noch draußen vor den Wagen und näherte sich den Reihen von allen Seiten. Die beiden ersten Männer hatten gerade die Mitte ihrer Reihe hinter sich gebracht, als einem von ihnen ein Rinnsal auffiel, das von seinen Schuhen aufgestaut wurde. Schließlich lief es um die Sohlen herum und floß dann weiter auf den Salon zu.
»Was um alles in der Welt …«, murmelte der Schütze. »Gott …«
Blaine tauchte unvermittelt acht Fahrzeuge weiter auf der Ladefläche eines Pick-ups auf – genau zwischen den beiden Gruppen. Seine SIG spuckte sofort Kugeln auf die Schützen, die sich von der anderen Seite näherten, und blies zweien das Licht aus. Kaum waren sie zusammengebrochen, eröffneten die Hintermänner das Feuer auf ihn.
»Nein!« schrie der Schütze, der vorhin auf das Rinnsal gestoßen war, denn mittlerweile erfüllte scharfer Benzingeruch seine Nase.
Aber seine Warnung kam zu spät. Die Kugeln seiner Kumpane auf der anderen Seite setzten das Rinnsal, das unter den Pick-ups hindurch floß, in Brand. In der Folge davon explodierten die Wagen einer nach dem anderen und gingen in Flammen auf.
Blaine war in dem Moment, in dem die Gegner blindlings sein Feuer erwidert hatten, von der Ladefläche gesprungen. Er landete auf dem Asphalt und rollte sich zur Seite. Die Explosionen bildeten eine hervorragende Deckung und verbargen ihn vor den Blicken der Schützen – die im Moment sowieso anderes zu tun hatten, als nach ihm Ausschau zu halten. McCracken rannte auf die Feuersbrunst zu und kam den Flammen gefährlich nahe, als er zur Hinterseite des Flash Pot lief, wo die vollausgestatteten Camper in endlosen Reihen aufgestellt waren. Dort brachte er die Maschinenpistolen der beiden Männer an sich, die er vorhin niedergestreckt hatte.
Er konnte nicht feststellen, wie viele seiner Gegner bei den Explosionen ihr Ende gefunden hatten. Als das Feuer ausgebrochen war, hatten sich mindestens vier von ihnen in dessen unmittelbarer Nähe befunden. Hier draußen hatte er zwei erledigt, und vier weitere im Salon. Damit waren noch mindestens fünfzehn Schützen übrig.
Das war doch nicht schlecht für den Anfang.
Die Männer, die McCracken den Hinterhalt gelegt hatten, wußten nicht, wie ihnen geschah. Ihre Anführer liefen wie aufgescheuchte Hühner vor der Flammenwand hin und her und versuchten, die Truppe zusammenzuhalten und sie dazu zu bewegen, ihren Auftrag auszuführen. Einige bluteten, andere taumelten vor Schmerzen schreiend umher. Wieder andere sahen aus wie lebendige Fackeln. Ihr Gesichtsausdruck verriet, daß sie noch gar nicht begriffen hatten, was ihnen zugestoßen war.
Diejenigen mit den schlimmsten Verletzungen
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