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Verschwörung im Zeughaus

Verschwörung im Zeughaus

Titel: Verschwörung im Zeughaus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Petra Schier
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seiner Stimme und die leichte Blässe auf seinen Wangen hielten sie zurück. «Ich bleibe hier, bis Ludmilla wieder herunterkommt», erklärte sie.
    Sie sah, dass er die Zähne zusammenbiss, so fest, dass ein Muskel rechts an seinem Unterkiefer zuckte. Der Blick, den er ihr nun zuwarf, war alles andere als freundlich.
    «Legt Ihr es darauf an, dass ich meine Meinung über Euch wieder ändere?»
    «Es gibt kaum etwas, Hauptmann Greverode, was mir noch weniger wichtig ist als Eure Meinung über mich», schnappte sie und setzte sich wieder auf den Hocker. Sie hoffte bei Gott und allen Heiligen, er würde ihr nicht ansehen, dass sie log.

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    12. KAPITEL
    E s war bereits später Montagvormittag, als Christine van Dalen erneut in der Apotheke erschien. Sie trug einen Korb am Arm, den sie sorgsam mit einem weißen Tuch abgedeckt hatte. Adelina führte die Frau wieder in die Küche, da sie dort bequem sitzen konnten und es angenehm geheizt war. In der Nacht hatte es gefroren, noch immer war die Luft klar und kalt.
    Georg Reese hatte sie leider bisher nicht erreichen können. Zwar hatte sie Ludowig am gestrigen Sonntag zum Rathaus geschickt, der nach ihm fragen sollte, doch dieser hatte berichtet, dass der Gewaltrichter in Familienangelegenheiten unterwegs sei. Also hatte er ihm ausrichten lassen, dass Meisterin Burka ihn zu sprechen wünschte.
    «Habt Ihr die Schriftstücke Eures Gemahls mitgebracht?», fragte Adelina, kaum dass sich ihr Gast gesetzt hatte. Magda brachte beiden etwas zu trinken, dann zog sie sich zurück.
    «Natürlich.» Christine van Dalen schlug das Tuch über ihrem Korb zurück und entnahm ihm einen Stapel Pergamente sowie ein in dünnes Leder gebundenes Buch.
    Neugierig griff Adelina danach und schlug es auf. Sie runzelte die Stirn, als sie die Aufzeichnungen erkannte. Es schien sich um eine weitere Aufzählung der Kölner Waffen zu handeln. Soweit sie sehen konnte, enthielt das Buch dieselben Zahlen, die auch Tilmann aufgeschrieben hatte. Also hatten die beiden Männer sicherheitshalber Duplikate angefertigt, für den Fall, dass eines der Bücher verlorenging.
    Sie legte das Buch beiseite und griff nach den anderen Schriftstücken. Die meisten waren Briefe und Aufzeichnungen eher privater Natur. Eine Liste stach ihr jedoch ins Auge, da sie darauf einige der Namen zu erkennen glaubte, die sie auch auf Tilmanns Landkarte gesehen hatte. Dieses Schriftstück legte sie sorgsam beiseite, dann blätterte sie weiter.
    Christine hatte ihr schweigend zugesehen und beugte sich nun neugierig vor. «Ist etwas dabei, was Euch hilft? Was ist das für eine Liste, die Ihr so genau betrachtet habt?»
    Adelina nahm das einzelne Pergament erneut zur Hand und reichte es ihrer Besucherin. «Eine Liste mit Namen. Mira und ich waren kürzlich im Haus meines Bruders und haben dort eine Landkarte gefunden, auf der einige dieser Namen verzeichnet sind. Vielleicht hat das etwas zu bedeuten.»
    «Aber was? Namen auf einer Landkarte? Wozu soll das gut sein?»
    Adelina hob die Schultern. «Das weiß ich leider auch noch nicht.» Zwar hatte Mira ihr inzwischen erzählt, was Tilmann am vorherigen Abend über die Namen und Namenskürzel auf der Karte gesagt hatte, doch wollte sie dies noch nicht preisgeben. Denn dadurch würde sie ja zugeben, dass sie mit Tilmann in Kontakt stand. Sie wollte jedoch kein Risiko eingehen. Christine van Dalen hatte zwar angeboten, ihnen zu helfen, doch Adelina kannte die Frau nicht gut genug, um ihre Loyalität einschätzen zu können. Was, wenn sie doch zum Vogt ging und sie verriet – oder auch nur das Geheimnis aus Versehen ausplauderte?
    «Ich wünschte, ich könnte Euch mehr helfen.» Christine seufzte. «Aber ich fürchte, sonst vermag ich nicht viel zu tun. Bringen Euch denn diese Schriftstücke irgendwie weiter?»
    «Das meiste sind private Briefe», erklärte Adelina. «Im Augenblick sehe ich noch nicht, ob sie uns hilfreich sind. Aber es wäre nett, wenn wir sie dennoch für ein paar Tage hierbehalten dürften. Vielleicht irre ich mich ja, und es finden sich doch noch Hinweise darauf, was sich in letzter Zeit zugetragen hat. Sind das alle Urkunden und Schriftstücke, die Euer Gemahl in seiner Schreibkammer aufbewahrt hat?»
    «Alles, was ich finden konnte», bestätigte Christine.
    Adelina lächelte ihr verbindlich zu. «Ich danke Euch sehr für die Mühe, die Ihr Euch gemacht habt. Ist Euch sonst noch etwas eingefallen?»
    Christine schüttelte den Kopf. «Wie ich am

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