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Verschwörung im Zeughaus

Verschwörung im Zeughaus

Titel: Verschwörung im Zeughaus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Petra Schier
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an meine Unschuld glaubt, Jungfer Mira. Es gab einmal eine Zeit, da hättet Ihr mir diesen Mord ohne weiteres zugetraut. Wenn ich mich recht entsinne, hieltet Ihr mich für einen ungehobelten, gemeinen Kerl, der nichts anderes im Sinn hat, als durch Eure Stellung und die Eurer Familie in der Welt voranzukommen. Und das waren noch die freundlicheren Dinge, die mir von Euren Äußerungen im Sinn geblieben sind. Ihr werdet doch wohl Eure Meinung nicht geändert haben?»
    «Ganz sicher nicht!» Mira funkelte ihn verärgert an. «Ich wüsste auch nicht, womit Ihr das verdient hättet, Hauptmann Greverode. So, wie Ihr Euch mir gegenüber immer benehmt, könnt Ihr froh sein, dass ich mich überhaupt herablasse, mit Euch zu sprechen.»
    Auf Greverodes Stirn bildete sich erneut die steile Falte. «Was glaubt Ihr eigentlich, wer Ihr seid, Jungfer Mira? Ihr tragt Eure Nase ganz schön hoch, dafür, dass Ihr die jüngste Tochter einer jüngeren Linie der von Raderbergs seid. Wenn ich Euch daran erinnern darf – Ihr hättet eigentlich hinter Klostermauern verschwinden sollen. Nicht, dass ich diese Lösung für besonders sinnvoll erachtet hätte. Ich fürchte, dass selbst die strenge Zucht in einem Kloster Euch nicht wirklich bändigen würde. Somit habt Ihr es hier bei meiner Schwester sicherlich um einiges besser getroffen. Pocht Ihr ihr gegenüber auch ständig darauf, dass Ihr von adeliger Geburt seid? Ich glaube nicht, dass sich Adelina so etwas lange gefallen lassen würde. Wie kommt Ihr also darauf, dass ich es mit Gleichmut hinnehme?»
    Erbost starrte Mira ihn an. «Ich habe niemals verlangt, dass Ihr irgendetwas hinnehmt, noch dass Ihr Euch in irgendeiner Weise mit mir befasst. Ich verlange lediglich den Respekt, der mir von Geburt her zusteht.» Sie ballte ihre Hände zu Fäusten, ohne es recht zu bemerken, und zerknitterte dabei den Stoff ihres Rocks. «Frau Adelina respektiert mich ebenso, wie ich sie respektiere. Sie ist meine Meisterin, und sie hat mich niemals geringschätzig oder gar abfällig behandelt.»
    «Und ich habe das getan?»
    «Mit jedem Atemzug, den Ihr in meiner Anwesenheit tut.»
    «Wenn Ihr Euch da mal nicht täuscht, Jungfer Mira.» Greverode hielt seinen Blick fest auf ihr Gesicht gerichtet. «Es lag nie in meiner Absicht, Euch zu beleidigen oder respektlos zu behandeln. Wenn ich meine Missbilligung geäußert habe, dann nur, weil Ihr es herausgefordert habt.»
    «Ich habe Euch herausgefordert?» Mira fuhr von ihrem Hocker auf und entfernte sich aufgebracht vom Krankenlager. Sie spürte deutlich Greverodes stechenden Blick in ihrem Rücken. Abrupt drehte sich wieder zu ihm um, war jedoch froh, eine größere räumliche Distanz geschaffen zu haben.
    «Ihr wart es doch, der mich kaufen wollte, und das auch noch hinter meinem Rücken! Habt Ihr geglaubt, ich würde bei dieser Erkenntnis einen Freudentanz aufführen?»
    «Nicht kaufen, Jungfer Mira. Heiraten.» Greverode rutschte ein wenig auf seinem Lager hin und her, offenbar lag er unbequem. Auch wenn er es zu unterdrücken versuchte, das Zucken seiner Gesichtsmuskeln verriet Mira, dass er Schmerzen litt, wenn er sich zu hastig bewegte.
    Einen Moment lang rang sie mit sich, dann trat sie auf ihn zu und fasste ihn bei den Schultern, half ihm, sich ein Stück aufzurichten, damit sie das Kissen unter ihm hervorziehen konnte. Sorgsam schüttelte sie es auf und stopfte es ihm wieder in den Rücken.
    «Das ist in diesem Fall dasselbe», fauchte sie, sobald sie ihn wieder losgelassen hatte. Sorgsam zupfte sie die Decke über ihm zurecht, die ihm bis zum Bauchnabel hinabgerutscht war.
    Er umfasste ihr rechtes Handgelenk mit einer flinken Bewegung, die sie nicht erwartet hatte. Sie erstarrte. Sein Griff war fest, aber nicht grob. Ihr Versuch, sich loszumachen, scheiterte jedoch.
    Mit undurchdringlicher Miene sah er ihr in die Augen. «Mag sein, dass Ihr es so seht. Eine Eheschließung ist immer auch ein Geschäft. In diesem Fall, so füge ich hinzu, hätte ich vermutlich den Handel schon bereut, bevor die Tinte unter dem Ehevertrag trocken gewesen wäre. Was mich ein wenig wundert, ist, dass Ihr dem Gedanken an eine Eheschließung nicht pragmatischer gegenübersteht. Ich hatte vermutet, Ihr wäret von klein auf dahingehend erzogen worden.» Er hielt einen Moment lang inne. Mira hatte den Eindruck, als verdunkele sich sein Blick. «Was hat Euch eigentlich mehr gegen mich aufgebracht? Dass ich nicht von adeliger Geburt bin oder dass ich nicht zuerst Euch

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