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Verschwörung im Zeughaus

Verschwörung im Zeughaus

Titel: Verschwörung im Zeughaus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Petra Schier
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des Gewaltrichters genau informiert, und dieser berichtete in einer der letzten Sitzungen, dass er mit Euch, Frau Adelina, gesprochen habe. Deshalb weiß ich auch, dass Ihr Euren Bruder ebenfalls für unschuldig haltet. Ich nehme an, zu dieser Meinung seid Ihr nicht nur gekommen, weil Ihr mit Tilmann Greverode blutsverwandt seid.»
    «Nein, da habt Ihr recht, Frau Beede. Ich vermute vielmehr, dass mein Bruder und Clais van Dalen beide Opfer eines Anschlags wurden, den man auf sie verübt hat, weil sie irgendwelchen unrechtmäßigen Vorgängen auf der Spur waren.»
    «Tatsächlich?» Beede wirkte erstaunt. «Welche Vorgänge meint Ihr?»
    «Wenn wir das wüssten, wären wir der Aufklärung des Mordes wohl schon wesentlich näher», erwiderte Adelina. Sie hielt für einen Moment inne, dann fragte sie: «Was habt Ihr eben mit Eurer Aussage über Christine van Dalen gemeint? Glaubt Ihr, sie weiß mehr, als sie sagt, und verstellt sich nur? Und falls ja – wie kommt ihr darauf?»
    Die Röte auf Beedes Wangen vertiefte sich noch ein wenig. «Verzeiht, wenn es so ausgesehen hat, als hätte ich gelauscht. Tatsächlich habe ich nur Eure letzten Worte mitbekommen. Ihr sagtet, dass Christine möglicherweise … na ja, nicht die Klügste sei. Mit dieser Annahme wäre ich vorsichtig. Christine van Dalen mag nicht über eine hohe Bildung verfügen, das tue ich im Übrigen ebenfalls nicht. Aber sie ist schlau. Und gerissen, sie hat sich Clais van Dalen geangelt, weil er eine gute Partie für sie war. Daran ist grundsätzlich nichts auszusetzen – versteht mich nicht falsch. Wie ich schon sagte, Christine war immer eine Freundin für mich. Aber durch diesen Umstand kenne ich sie eben auch recht gut. Wenn sie etwas tut, dann immer mit Kalkül. Was hat sie Euch denn über Clais erzählt?»
    «Nicht viel.» Mira zuckte die Achseln, wollte schon fortfahren, doch Adelina warf ihr einen strengen Blick zu.
    «Sie war gestern hier, um uns ihre Hilfe anzubieten. Heute hat sie mir einige Schriftstücke ihres verstorbenen Gemahls gebracht, wie Ihr seht.» Adelina deutete auf die verstreuten Pergamente auf dem Tisch. «Leider sieht es so aus, als würden uns diese nicht sonderlich weiterhelfen. Auch sagte sie, dass sie nicht viel über die Tätigkeiten ihres Gemahls wisse, weil sie sich nicht dafür interessierte. Das ist zwar schade, aber ich denke, dass sie …»
    Beede lachte auf, schüttelte den Kopf. «Da seht Ihr, was ich meine. Christine soll sich für die Angelegenheiten ihres Mannes nicht interessiert haben? Das ist ja lachhaft! Sie hat sich ständig eingemischt. Vor allem in letzter Zeit, als sie herausfand, dass Clais einem Mitglied ihrer Familie hinterherspionierte.»
    «Einem Mitglied ihrer Familie?», echote Mira verblüfft.
    «O ja.» Beede nickte nachdrücklich. «Ich weiß zwar nicht, worum es genau ging, aber vor einer Weile erzählte sie mir voller Empörung, dass er irgendwelche Nachforschungen anstellte und dabei einem ihrer entfernten Vettern hinterherschnüffelte.» Sie zuckte lächelnd die Achseln. «Verzeiht diese Ausdrucksweise, aber genauso hat sie es mir erzählt.»
    Adelina und Mira sahen einander kurz an, dann fragte Adelina: «Wisst Ihr, wer dieser Verwandte war?»
    Beede nickte. «Aber ja, sein Name ist Ailff van Wesel. Ich weiß nicht genau, wie Christines verwandtschaftliche Beziehungen zu ihm sind, er ist immerhin ein Graf, aber sie war ziemlich außer sich. Als meine Magd einmal drüben bei ihr war – wir wohnen ja schräg gegenüber der van Dalens –, hat sie gehört, wie sich die beiden laut stritten. Christine muss Clais sogar gedroht haben, dass Ailff van Wesel sich an ihm rächen würde, wenn er es wagte, ihn zu verleumden.»
    Wieder warf Adelina Mira einen kurzen Blick zu, diesmal warnend, denn sie fürchtete, ihre Gesellin könne etwas Unbedachtes erwidern.
    Stattdessen antwortete sie selbst, und zwar so ruhig wie möglich. «Ihr behauptet also, Christine habe gewusst, dass Clais und Tilmann den Machenschaften des Grafen auf der Spur waren?»
    «Den Machenschaften?» Beedes Miene drückte erneut Überraschung aus. «Dann stimmt es also? Hat sich der Graf etwas zuschulden kommen lassen?»
    «Das wissen wir noch nicht genau», gab Adelina zu. «Aber es sieht fast so aus, denn wir haben mittlerweile Hinweise gesammelt, dass die beiden Hauptmänner den Grafen schon längere Zeit beobachteten. Er ist, wie Ihr vermutlich wisst, seit dem Frühjahr Edelbürger der Stadt Köln.»
    Beede nickte, nun mit

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