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Verschwörung im Zeughaus

Verschwörung im Zeughaus

Titel: Verschwörung im Zeughaus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Petra Schier
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gefragt habe?»
    Miras Herz pochte so heftig in ihrer Brust, dass sie fürchtete, man könne es hören. Wenn er sie noch länger festhielte und anstarrte, würde er zumindest den rasenden Puls an ihrer Halsschlagader erkennen. «Lasst mich gefälligst los, Hauptmann Greverode. Ihr habt kein Recht, mich anzufassen.»
    Er lockerte seinen Griff so rasch, dass sie beinahe gestrauchelt wäre. Hastig trat sie einen Schritt zurück. «Ihr wollt wissen, was mich gegen Euch aufgebracht hat?» Sie verschränkte ihre Hände ineinander, da sie plötzlich nicht wusste, wohin damit.
    «Ihr meint, abgesehen von den beiden Punkten, die ich eben schon angeführt habe?» Aus seiner Stimme troff Spott.
    Mira ging nicht darauf ein, sondern lief aufgebracht in dem kleinen Verlies auf und ab. «Seit ich Euch zum ersten Mal sah, habe ich Euch gehasst.» In der Nähe des Regals blieb sie stehen, wandte sich ihm zu. «Ihr wart selbstgerecht und gemein, vor allem gegenüber Frau Adelina. Dabei hat sie Euch nie etwas getan. Im Gegenteil – sie hat immer versucht, es allen recht zu machen.»
    «Interessant, dass Ihr es so seht, Jungfer Mira. Ich für meinen Teil habe den Eindruck, das Adelina schon immer darauf aus war, ihren Dickschädel durchzusetzen.»
    «Seht Ihr, das ist es, was ich meine! Selbst jetzt noch, da bekannt ist, dass Ihr ihr Bruder seid, redet Ihr unfreundlich gegen sie. Was muss eine Frau eigentlich tun, um Eure Achtung zu erlangen? Wisst Ihr, wie schwer Frau Adelina es hatte? Mag sein, dass sie jetzt glücklich ist und ein gutes Leben führt, aber nicht zuletzt Ihr hättet dies mehr als einmal fast verhindert. Ihr habt sie nicht nur mit Häme, sondern auch mit Verachtung behandelt, sie in Ketten gelegt. Schon allein dieses Verhalten rechtfertigt meine Abneigung gegen Euch.»
    Mehrere Atemzüge lang antwortete Greverode nicht darauf. Mira konnte an seinem Hals eine Ader erkennen, die allmählich anschwoll. Ein sicheres Zeichen, dass er aufgebracht war. «Was die Fakten angeht, so habt Ihr recht, Jungfer Mira. Ich habe Adelina schon mal in Ketten gelegt oder auch eingesperrt. Doch nicht etwa, weil ich Spaß daran gehabt hätte. Es war mir befohlen worden.»
    «Sonderlich schwergefallen ist es Euch aber nicht.»
    Er schwieg erneut für einen Moment, bevor er zugab: «Nein, da habt Ihr ebenfalls recht. Ich war damals so voller Zorn, so voller Abneigung, dass es mir nicht schwerfiel, sie so zu behandeln. Aber» – er suchte Miras Blick – «mittlerweile sollte Euch bekannt sein, dass ich meine Gründe hatte. Ich will mein Verhalten nicht entschuldigen. Mag sein, dass es manchmal nicht angebracht war. Aber auch ich bin nur ein Mensch und mit Fehlern behaftet. Letzterem werdet Ihr wohl ohne weiteres und mit Freude zustimmen.» Er schloss die Augen und atmete ein paar Mal tief ein und aus.
    Mira beobachtete ihn zuerst misstrauisch, dann besorgt. «Es geht Euch nicht gut», stellte sie fest. Vorsichtig trat sie wieder näher an ihn heran.
    Als er die Augen aufschlug, glitzerte wieder milder Spott darin. «Ich würde sagen, dafür darf ich mich bei Euch bedanken.»
    Obwohl er unwillig die Brauen zusammenzog und sicherlich, wenn er gekonnt hätte, zurückgewichen wäre, legte sie ihm prüfend eine Hand auf die Stirn.
    «Fieber habt Ihr nicht», stellte sie fest. Erneut zog sie ihn sanft an den Schultern hoch und verschob sein Kissen ein wenig, sodass er wieder etwas flacher liegen konnte. «Ihr müsst Euch ausruhen.»
    «Gebt acht, Jungfer Mira», knurrte er verärgert. «Wenn Ihr so weitermacht, könntet Ihr den Verdacht erwecken, dass Ihr Euch tatsächlich um mich sorgt.»
    Wütend erwiderte sie seinen Blick. «Natürlich tue ich das! Ihr seid Frau Adelinas Bruder, und ich betrachte sie und die Ihren als meine Familie, und für meine Familie würde ich alles tun.»
    Seinem stechenden Blick wich sie aus und wollte sich schon abwenden, als sie seine Stimme abermals vernahm, diesmal ohne eine Spur von Zynismus.
    «Das ist es.»
    Irritiert hob sie den Kopf. «Das ist was?»
    Für einen kurzen Moment meinte sie, ein Lächeln über seine Gesichtszüge huschen zu sehen. Sie konnte sich aber auch geirrt haben. Im nächsten Augenblick war seine Miene wieder kühl.
    «Ihr wolltet wissen, womit Ihr meine Achtung erwerben könnt – oder vielmehr erworben habt, Jungfer Mira.»
    Verblüfft und sprachlos sah sie ihn an.
    «Und nun macht, dass Ihr verschwindet.»
    Beinahe wäre sie seiner Aufforderung nachgekommen, doch der angestrengte Tonfall

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