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Verschwörung im Zeughaus

Verschwörung im Zeughaus

Titel: Verschwörung im Zeughaus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Petra Schier
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etwas mit dem Tod ihres Gemahls zu tun zu haben.»
    «Das ist ja …» Adelina wurde blass.
    «Unerhört, ganz meine Meinung, Meisterin Burka. Ihr könnt nicht einfach wild irgendwelche Leute beschuldigen. Ganz abgesehen davon, dass Ihr eigentlich vor Eurer eigenen Tür zu kehren habt. Wo ist Hauptmann Greverode? Wenn Ihr es mir nicht sagt, werde ich dafür sorgen, dass man Euch dazu zwingt.» Die Stimme des Vogtes war unvermittelt scharf geworden. Er warf einen bezeichnenden Blick auf Katharina. «Ihr wisst wohl, dass wir über Mittel und Wege verfügen, Euch zum Reden zu bringen.»
    Mittlerweise hatte sich ringsum eine regelrechte Menschentraube gebildet. Rufe und Gemurmel waren zu vernehmen, die Drohung des Vogtes löste deutlich hörbaren Unmut aus.
    Adelinas Herz verkrampfte sich, und sie drückte ihre Tochter noch fester an sich. Gleichzeitig spürte sie Griets Hand auf ihrem Arm. Ein kurzer Seitenblick auf das Mädchen zeigte ihr, dass Griet nicht etwa Schutz bei ihr suchte, sondern sie offenbar ermutigen wollte.
    Sie holte tief Luft. «Sagt, Herr Vogt, haltet Ihr es für rechtens, eine angesehene Meisterin der Gaffel Himmelreich öffentlich der Lüge und – Gott bewahre – einer Verschwörung zu bezichtigen?» Sie funkelte ihn abermals an und hoffte, er möge ihr die Unsicherheit nicht anmerken. «Wollt Ihr mich vielleicht in Ketten legen lassen, weil ich versuche, der Wahrheit auf den Grund zu gehen und den Namen meines Bruders reinzuwaschen? Oder wollt Ihr Euch gar an meinen Kindern vergreifen? Werft lieber einen Blick auf das Geschacher, das im Stadtrat vor sich geht. Glaubt Ihr vielleicht, es ist ein Zufall, dass ausgerechnet der Rentmeister Georg Reeses Posten übernehmen soll? Ist er vielleicht unparteiisch?»
    Der Vogt runzelte irritiert die Stirn.» Was wollt Ihr damit sagen, Meisterin?»
    Adelina straffte die Schultern. «Nur, dass Ihr Euch einmal überlegen solltet, ob ein Mann, der einen Groll gegen meinen Bruder hegt, sorgfältiger ermitteln und gerechter gegen ihn urteilen wird als Georg Reese, der bislang immer im Sinne der Stadt Köln und ihrer Bürger gerichtet hat.» Sie wandte sich ab. «Kommt Griet und Franziska. Wir gehen heim.» Über die Schulter warf sie dem Vogt noch einen vernichtenden Blick zu. «Und wagt es nicht noch einmal, mein Gesinde zu bedrohen und damit meine Tochter in Gefahr zu bringen, Herr Haich. So grob, wie Euer Scherge mit Franziska umgegangen ist, hätte das Kind zu Boden fallen und sich schwer verletzen können. Ich bin sicher, dass Ihr diese Schuld nicht auf Euch laden möchtet.» Sie drehte sich endgültig um und marschierte davon.
    «Die Angelegenheit ist noch nicht beendet!», rief Haich ihr nach. «Ihr könnt Greverode nicht ewig verborgen halten. Wenn ich einen Beweis finde, dass Ihr mit ihm unter einer Decke steckt, wird es Euch noch leidtun!»
    Adelina schob trotzig das Kinn vor. «Das tut es jetzt schon», murmelte sie und beschleunigte ihren Schritt.

    «Du hättest ihn nicht so stehen lassen dürfen», befand Neklas später am Tag, als er von dem Zwischenfall auf dem Fischmarkt erfuhr. «Wenn wir uns den Vogt zum Feind machen, können wir nichts gewinnen.»
    «Neklas hat recht», pflichtete Tilmann seinem Schwager bei. «Das war nicht sehr geschickt.» Da es ihm stündlich besserging, hatte er sich auch heute von seinem Lager erhoben und war hinauf in die Küche gekommen. Zwar bewegte er sich nach wie vor äußerst vorsichtig, doch allmählich schienen seine Kräfte zurückzukehren. Er hatte sich am Morgen zum ersten Mal rasiert und von Magda einen großen Bottich mit heißem Wasser füllen lassen, um sich darin mit Unmengen von Seife zu waschen. Auch frische Kleider hatte er angelegt, allerdings trug er nach wie vor nur eine leichte Hose und ein Hemd lose über den Verbänden. Sein dunkles Haar glänzte noch vor Nässe, doch er hatte es inzwischen wieder mit einem Lederriemen im Nacken zusammengebunden.
    «Gerlach Haich ist ein ehrgeiziger Mann – und empfindlich. Ich weiß nicht, wie er reagiert, wenn man ihm zu heftig auf die Füße tritt.»
    «Hätte ich etwa ruhig hinnehmen sollen, dass er uns auf offener Straße droht?», empörte sich Adelina.
    «Nein, natürlich nicht», beruhigte Neklas sie und legte ihr eine Hand auf den Arm. «Aber wir können uns einen weiteren Feind einfach nicht leisten. Warten wir ab, wie sich die Angelegenheit entwickelt, jetzt, da Overstolz mit der Aufklärung betraut wurde.»
    «Mit etwas Glück hält sich Haich aus

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