Verschwunden in den Flammen (German Edition)
gewesen, ungefähr 60 Kilometer westlichvon Santa Rosa Beach. Er war einer der ersten Personen, die Rachel kontaktiert hatte, als ihre Tochter verschwunden war.
Chris Cumbie und Darcy Black, ein weiteres Forensik-Expertenduo, gehörten ebenfalls zu ihrer Gruppe. Sie begannen ihre Suche auf der Rückseite des Lagerhauses, dort, wo man Sams Helm gefunden hatte. Die anderen Teams schwärmten aus, um das Gelände des Nationalparks zu durchsuchen. Rachel verteilte Flugzettel an die Freiwilligen und schickte sie los, um damit das Viertel zuzukleistern.
Nora hatte Rachel ein paar Kleidungsstücke gegeben, die Sam kürzlich getragen hatte. Sie gab sie weiter an Rankin Smartz, den Trainer des Spürhundes. Sein Hund Max war ein reizender und leistungsfähiger schwarzer Labrador, der Rachel an Maggie erinnerte. Rankin und Max begannen dort, wo Sam zum letzten Mal gesehen worden war: auf der Rückseite des Lagerhauses.
Ein Raster abzusuchen war mühsam, aber auch effektiv. Als eine Stunde vergangen war, hörte Rachel das Knistern eines Funkspruches. Ein Mitglied des Suchtrupps meldete den Fund eines Objekts und gab die genauen Koordinaten durch.
»Gruppe fünf: Bleibt wo ihr seid. Wir sind unterwegs«, wies Rachel an. »Nimm das Thermo-Equipment mit, Chris.«
Sie rückten gemeinsam mit Polizeichef Gladstone und seiner Mannschaft aus. Es war nur ein kurzer Weg bis zu der Stelle, wo die Gruppe sie erwartete. Sie war froh, dass sie sich der brütenden Hitze angemessen gekleidet und genug Sonnenschutz aufgetragen hatte. Es war schwül, und ihr T-Shirt klebte an ihrem schweißnassen Körper. Sie trug ihr übliches Bergungsoutfit. Die langen, khakifarbenen Hosen schützten ihre Beine gegen das dichte Unterholz. Viele der niedrigen Büsche waren stachlig, und an ihren Stiefeln und Socken blieben immer wieder Kletten hängen. Obwohl die Temperaturen an diesem Tag über dreißig Grad erreichen sollten, trug Rachel ein leichtes, langärmliges T-Shirt mit dem Logo von Florida Omni Search, um keinen Sonnenbrand oder Kratzer abzubekommen. Ihre Baseballkappe schützte sie gegen Zecken und anderes Ungeziefer.
Sie erreichten die Stelle, wo der Suchtrupp auf sie wartete. Der Führer der Gruppe, Casey Simmons, war einer ihrer besten Freiwilligen und schon seit circa drei Jahren im Team von Florida Omni Search mit dabei. Er stand immer zur Verfügung, und ihm entging nie etwas.
»Was habt ihr denn für uns?«, blaffte Polizeichef Gladstone die Gruppe an. Als sie ankamen, war sein Gesicht stark gerötet, und er atmete schwer. Rachel dachte, dass die ortsansässige Polizei eine derart aufregende Aktion wohl nicht gewöhnt war. Betrunkene Teenager während der Semesterferien und hier und da ein Spanner, das waren vermutlich die üblichen »Verbrechen«, die Gladstone bearbeitete.
»Zuerst ist uns etwas roter Stoff in den Büschen aufgefallen, genau an dieser Stelle. Als wir genauer nachgesehen haben, fanden wir das hier.« Casey zeigte auf den Busch. Er hatte eine Markierung gesetzt, genau so, wie er es gelernt hatte. Er hatte auch ein paar Fotos mit der Digitalkamera gemacht, die er immer bei sich trug.
Einer der Beamten aus Polizeichef Gladstones Mannschaft zog sich Handschuhe an und griff nach unten. Er zog ein Taschenmesser hervor und drehte es in seiner Handfläche um. Rachel bemerkte, dass sich an der Seite des Messers ein Malteserkreuz befand.
»Das ist doch ein Symbol der Feuerwehr, oder?«, fragte Rachel ihn.
Der Beamte packte es zusammen mit dem roten Stoff in eine Tüte. »Ja. Sieht ganz so aus.«
»Bring das zur Basisstation zurück und lass Mack Dixon einen Blick darauf werfen. Vielleicht kann er sagen, ob es Sam gehört«, sagte Polizeichef Gladstone, als der Beamte ihm die Tüte reichte.
Rachel holte ihr Funkgerät hervor. »Rankin, kannst du Max zu uns bringen? Wir wollen sehen, ob er hier eine Fährte aufnehmen kann.« Sie gab ihm nochmals ihre Position durch.
Nur wenige Minuten später erreichten Rankin und Max den Ort. Bevor sie losgingen, ließ er Max noch einmal an dem Geruch schnuppern, dann folgten Rachel und ihr Team dem schwarzen Labrador. Auf einem Trampelpfad folgten sie einen knappenKilometer lang Rankin und Max durch den Wald. Rachel konnte den Polizeichef hinter sich hören, der nach Luft japste und sich anstrengte, nicht zurückzufallen. Alle paar Minuten ermunterte Rankin Max. An einer nicht asphaltierten Straße hörte der Pfad plötzlich auf.
»Wohin führt diese Straße?«, fragte Rachel.
»In dieser
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