Verschwunden in den Flammen (German Edition)
undblickte selbstzufrieden drein. »Willst du etwas hören, das nicht in den Zeitungen stand?«
»Klar.«
»Gary hat mir gesagt, dass einige Leute denken, dass Mack den anonymen Hinweis gegeben hat.«
»Wirklich? Warum Mack?«
»Weil Mack in Sam verliebt ist. Schon immer in sie verliebt war, laut meiner Quellen.«
»Deine Quellen bei der Zeitung verfügen tatsächlich über eine Menge Insiderinfos. Wirst du mir sagen, wer es ist?«, fragte Rachel eher scherzhaft. Sie wusste genau, dass Stacy ihre Quellen niemals preisgeben würde.
»Ja, haben sie, und nein, werde ich nicht.«
»Ken hat erwähnt, dass Mack und Sam eine Affäre hatten.« Rachel erzählte Stacy die Details ihres Treffens mit Ken im Gefängnis.
»Manchmal ist der Ehemann der Letzte, der es erfährt. Dachte Ken, dass das etwas mit Sams Verschwinden zu tun hat?«
»Wenn, dann hat er es nicht gesagt.« Rachel kam es so vor, dass Ken Mack gegenüber bittere Gefühle hegte.
»Hast du dich gefragt, ob Mack an Sams Verschwinden beteiligt ist?«
Rachel schüttelte den Kopf. »Er steht nicht oben auf meiner Liste von Verdächtigen. Er kommt mir ehrlich so vor, dass er mit der Situation total überfordert ist. Das Drogenkartell – oder vielmehr das, was die Einheimischen hier die mexikanische Mafia nennen – steht obenan.«
»Das würde ich auch annehmen.« Stacy tätschelte ihr das Bein. »Sei vorsichtig. Diese sogenannte mexikanische Mafia ist gefährlich.«
»Ich habe alles über Pedro gehört.«
»Pedro Gonzalez ist nur ein kleiner Fisch im großen Teich. Richard Flores, der Kopf der Gang, ist derjenige, vor dem du dich in Acht nehmen solltest. Er ist dafür bekannt, Leuten, die sich in seine Geschäfte einmischen, die Ohrläppchen abzuschneiden. Die sind bekannte Größen im Drogenhandel von Südflorida.«
»Also glaubst du, dass diese Typen etwas mit Sam zu tun haben?«
»Ich weiß nicht. Ich sage nur, pass auf, mit wem du sprichst und was du tust.«
»Danke. Wann fährst du zurück?«
»Ich dachte, ich bleibe noch ein bisschen hier. Ich habe noch etwas Urlaubszeit übrig, und außerdem könnte das eine große Geschichte für mich sein.« Stacy lächelte und rieb sich die Hände.
»Dann wollen wir dich mal einquartieren. Die Aussicht von deinem Zimmer aufs Meer ist atemberaubend. Wir können uns anschließend etwas zum Mittagessen holen und unsere nächsten Schritte festlegen.«
»Ich bin dabei«, sagte Stacy und griff nach ihrer Reisetasche. »Hier ist der erste Artikel, der über Kens Verhaftung geschrieben wurde. Du kannst ihn lesen, während ich mich frisch mache.«
Sie gingen in das Strandhaus und stellten ihre Sachen ab. Während Stacy nach oben ging, nahm Rachel den Artikel mit nach draußen auf das Terrassendeck, um ihn dort zu lesen. Der Strand war mit leuchtend bunten Sonnenschirmen und Menschen, die den wunderschönen Tag genossen, gesprenkelt. Teenager spielten Volleyball und sonnten sich, Kinder bauten Sandburgen und Surfer glitten über die kleinen Wellen, die zum Ufer hinrollten.
Der Artikel trug ein Datum, das mehrere Monate zurücklag. Es war der Tag, als Ken verhaftet worden war:
Polizeibeamter wegen groß angelegten Marihuana-Anbaus angeklagt
Ein Beamter der Polizeibehörde von Santa Rosa Beach wurde angeklagt, weil er Marihuana im Stil einer »Multimillionen-Operation« angebaut haben soll, wie es offiziell verlautete.
Kenneth Jay Collins, 35, wurde angeklagt, Marihuana in Umlauf gebracht, Drogen zum Weiterverkauf besessen und ein Halluzinogen hergestellt zu haben. Dies ging aus den Verhaftungsunterlagen hervor. Er wurde in das Walton Bezirksgefängnis überwiesen.
Seine Anwältin, Suzette Breland, sagte: »Ich hatte noch keine Möglichkeit, mit meinem Mandanten über die Beschuldigungen zu sprechen.«
Er soll am Dienstag dem Richter vorgeführt werden.
Collins besitzt ein Haus auf einem rund sechs Hektar großen Grundstück in einem ruhigen Stadtteil von Santa Rosa Beach. Dort haben verdeckte Ermittler mehr als 600 Marihuanapflanzen, 40 Pfund Marihuana und mehrere Gewächszellen mit Hightech-Bewässerungs- und Beleuchtungssystemen entdeckt, betrieben von einem 30.000 $ teuren Generator, gab Polizeisprecher John Paulsen zur Auskunft.
Paulsen sagte weiterhin, dass ein Komplize in den nächsten Tagen ebenfalls angeklagt werden würde.
Rachel fand, dass es an der Zeit war, Patrick zu treffen. Wenn Ken bedroht wurde, traf das vielleicht auch auf Patrick zu. Sie griff nach dem Telefonbuch, um zu überprüfen, ob
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