Verschwunden in den Flammen (German Edition)
Schicht an jenem Tag. Er war für einen Kumpel eingesprungen, der einen Notfall in der Familie hatte.«
»Was ist passiert?«, fragte Rachel.
»Ein Brand in einem Möbelgeschäft. Breck war oben auf dem Dach, als es einbrach. Durch den Sturz hat er sich das Genick gebrochen. Sam und ihre Familie waren am Boden zerstört. Und jetzt, wo Sam vermisst wird, ist Nora außer sich vor Kummer.«
»Hat Sam eine Affäre mit Mack?«, fragte Rachel abrupt und beobachte seine Reaktion genau.
Die Frage überrumpelte Patrick völlig. Er starrte Rachel ein paar Sekunden an, bevor er antwortete. Dabei wedelte er abwinkend mit einer Hand, als wolle er die Frage wegwischen. »Alles nur Klatsch. Mack und Sam standen sich schon immer nahe.«
Patricks Essen kam, und er stocherte gedankenverloren mit der Gabel in dem Hackbraten mit Kartoffelbrei herum. Der Braten war mit Tomatensoße übergossen und der Kartoffelbrei mit geschmolzener Butter überzogen und Petersilie garniert. Es duftete vorzüglich, und Rachel bereute, dass sie sich keine Portion davon bestellt hatte, obwohl sie gerade erst mit Stacy zu Mittag gegessen hatte.
»Wie verstand sich Sam mit Ken, seit er im Gefängnis ist? Ich habe gehört, dass sie vorhatte, ihr Haus zu verkaufen.«
»Ich weiß, dass sie sich am Monatsende extrem strecken musste. Sie hatten eine zweite Hypothek auf ihrem Besitz. So, wie der Immobilienmarkt gerade aussieht, glaube ich nicht, dass sie den Preis bekommen hätte, den es eigentlich wert ist.«
»Haben Sie irgendeine Idee, wohin Sam hätte gehen können, wenn sie tatsächlich vorhatte abzuhauen?«
Patrick dachte eine Minute lang nach. Dabei kaute er bedächtig sein Essen. »Das Gleiche habe ich mich auch schon gefragt. Ich weiß es nicht. Soweit ich weiß, hatte sie außerhalb von Santa Rosa Beach keine Freunde oder nahen Verwandten. Und offensichtlich hatte sie auch kein Geld.« Patrick griff nach einer Serviette und wischte sich den Mund ab. »Ich glaube nicht, dass sie abgehauen ist. Ich glaube, Pedro hat sie erwischt.«
KAPITEL 15
Santa Rosa Beach, Florida, Donnerstag, 14:40 Uhr
Patrick Hart besaß eine Hütte, die er zum Angeln und Jagen nutzte. Sie lag ungefähr eine Stunde nördlich von Santa Rosa Beach entfernt. Die Hütte gehörte seit Jahren seiner Familie. Als sein Vater vor zwei Jahren starb, hinterließ er das Grundstück seinem einzigen Sohn, Patrick. Seit Patrick vom Dienst bei der Feuerwehr suspendiert worden war, verbrachte er immer öfter seine Zeit draußen in der Hütte. Es gefiel ihm, dass er dort alles hinter sich lassen und entspannen konnte. Der Stress der bevorstehenden Verhandlung begann ihn allmählich aufzureiben. Er informierte seinen Anwalt, dass er in ein paar Tagen zurück sein würde.
Nach dem Mittagessen mit Rachel fuhr er nach Hause und begann zu packen. Seine Vorräte in der Hütte waren bald aufgebraucht, und er würde unterwegs Nachschub bei Walmart besorgen müssen. Er war gerade dabei, seinen Transporter zu beladen, als er Reifen auf dem Kies knirschen hörte. Er drehte sich um und sah, wie sich Macks schwarzer Geländewagen um die Kurve auf sein Haus zubewegte.
»Hey Pat. Ich habe versucht, dich anzurufen«, sagte Mack, als er aus dem Wagen stieg.
»Ja, tut mir leid. Ich habe deine Nachrichten bekommen. Ich habe versucht, ein paar Dinge hier auf die Reihe zu kriegen.«
»Du warst bei der Suche nach Sam nicht dabei«, erwiderte Mack mit einem vorwurfsvollen Unterton in der Stimme.
Patrick schob seine Füße in dem Kies hin und her. »Ich habe erst ganz kurzfristig davon erfahren und war schon bis über beide Ohren mit Renovierungsarbeiten beschäftigt. Willst du sehen, was ich inzwischen alles geschafft habe?«
Mack folgte ihm ins Haus. Patrick hatte das Ziegelsteinhaus im Stil einer Ranch wenige Monate zuvor bei einer Zwangsversteigerung gekauft. Das heruntergekommene Haus musste umfassend renoviert werden, und Patrick verbrachte den größten Teil seiner Freizeit damit, an dem Haus zu arbeiten. Die Gerüchteküche verbreitete, dass Patrick nun das Geld aus der Marihuana-Operation einsetzte, um sein neues Zuhause auf Vordermann zu bringen.
Alle Fenster waren geöffnet, damit der giftige Farbgeruch abziehen konnte. Das Esszimmer, das früher mit dunklen Holzpaneelen getäfelt gewesen war, war in einem hellen Gelbton frisch gestrichen.
»Sieht gut aus«, meinte Mack, während er umherlief. Unter seinen Füßen raschelte Zeitungspapier.
»Mir ist klar, dass du nicht den ganzen Weg nach hier
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