Verschwunden in den Flammen (German Edition)

Exbulle, der den Großteil der Mistkerle hier drin weggesperrt hat. Die sind nicht gerade gut auf mich zu sprechen.«
    Er winkte mit der Hand durch den Raum. »Sie behalten mich in einer getrennten Zelle, in sicherer Entfernung von den anderen. Ich esse allein, trainiere allein und dusche allein.«
    »Könnte irgendjemand von diesen Leuten Sam etwas antun wollen?«, fragte Rachel.
    »Klar, um sich an mir zu rächen. Ich habe ihr gesagt, dass sie vorsichtig sein und nirgends allein hingehen soll.«
    »Kannte irgendjemand ihren Tagesablauf? Ihre Arbeitszeiten? Wo Sie wohnen?«
    »Natürlich, wir leben in einer kleinen Stadt. Hier kennt jeder jeden. Es würde nicht schwerfallen herauszufinden, wo Sam arbeitete.«
    »Stehen sich Mack und Sam nahe?«
    Ken schaute sie einen irritierenden Moment lang an, bevor er antwortete. Rachel konnte die Spannung in seinem Gesicht erkennen. »Sie sind seit langer Zeit befreundet.«
    »Mack schien zu glauben, dass das Feuer absichtlich gelegt wurde.«
    »Mack war mit ihr zusammen an diesem Abend. Er hätte Sam niemals aus den Augen lassen dürfen und er hätte
niemals
zulassen dürfen, dass sie zurück in das Gebäude ging. Wenn ihr etwas passiert ist, werde ich ihn dafür verantwortlich machen«, sagte Ken.
    »Zu seiner Verteidigung muss ich sagen, dass ich nicht glaube, dass er das mitbekommen hat. Es ging darum, das Opfer aus dem Gebäude zu schaffen und ärztlich zu versorgen. Er sagte, dass er dachte, Sam sei die ganze Zeit hinter ihm.«
    »Nun, das war sie ja wohl nicht, oder?«
    »Schauen Sie, Ken, ich werde alles tun, was in meiner Macht steht, um Sam zu finden. Ich melde mich wieder bei Ihnen.«
    Rachel stand auf, um zu gehen, und glättete die Falten ihres weißen Leinenrocks. Kens letzter Kommentar ließ sie in ihren Bewegungen verharren.
    »An Ihrer Stelle würde ich noch einmal mit Mack sprechen, da Sam und er eine Affäre hatten.« Ken stand auf, dabei schliffen die Stuhlbeine geräuschvoll über das Linoleum. »Wärter! Ich bin bereit zum Gehen.«

KAPITEL 13
    Santa Rosa Beach, Florida, Donnerstag, 10:00 Uhr
    Rachel holte Stacy am Flughafen ab. Das war das Mindeste, was sie tun konnte, nachdem sie ihre Freundin gebeten hatte, ihre Ferien abzubrechen.
    Stacy wartete vor dem Gepäckterminal auf sie. Sie warf ihre einzige Tasche auf den Rücksitz und kletterte in Rachels Geländewagen.
    »Du reist mit leichtem Gepäck, hm?«, fragte Rachel.
    »Man braucht nicht viel zum Anziehen in einem Spa. Ein Bikini und zwei Paar Sportoutfits reichen aus.«
    »Hast du Guido auch in deine Reisetasche gepackt?«
    Stacy lachte. »Nein. Es gibt viele Frauen, die ihm auf der Ranch Gesellschaft leisten. Ich bin nur eine Nummer in seiner langen Liste von Eroberungen.«
    »Bist du sicher, dass du auf der Canyon Ranch warst und nicht in irgendeiner FKK-Kolonie? Ich kann mich an keinen Guido dort erinnern. Nur Helga. Eine riesige Schwedin mit Händen so groß wie Hinterschinken.«
    »Helga ist noch immer dort. Die beste Massage aller Zeiten«, seufzte Stacy und rollte ihre Schultern.
    »Vielen Dank nochmals, dass du zurückgekommen bist. Du siehst gut erholt aus.« Rachel bewunderte Stacys gesunde Ausstrahlung. Stacy trug ihr honigblondes Haar zu einem Pferdeschwanz gebunden und sah zehn Jahre jünger aus als ihre fünfunddreißig Jahre. Sie war zierlich, maß gerade einmal 1,55 Meter und wog ungefähr 52 Kilo. Sie hatte wissbegierige, grüne Augen und tiefe Grübchen in beiden Wangen. Allein mit ihrer Anwesenheit konnte Stacy einen ganzen Raum zum Leuchten bringen.
    »Oh, du wirst mir das schon noch zurückzahlen.«
    Rachel musste lachen. »Dachte ich es mir doch.«
    »Gestern Abend habe ich begonnen, mich über Ken Collins schlauzumachen«, sagte Stacy, während sie ihren Sitz verstellte.
    Rachel hatte nichts anderes erwartet. Wenn Stacy einmal Wind von einer guten Geschichte bekommen hatte, verwandelte sie sich in eine Bulldogge. Hartnäckigkeit und Zielstrebigkeit waren ihre weiteren Vornamen. Sie mochte klein sein, aber sie war temperamentvoll.
    »Was hast du über die Marihuana-Operation herausbekommen?«
    »Nun ja, wie du weißt, hat Ken damit angefangen, nachdem er Jason Blum und Pedro Gonzalez verhaftet hatte. Er und Patrick Hart führten die Anbau-Operation von Kens Scheune aus durch. Was du vermutlich nicht weißt, ist, dass sie eine spezielle Sorte von Marihuana produzierten: Cush.«
    »Was denn … es gibt verschiedene Sorten von Marihuana?«, unterbrach Rachel sie.
    »Du