Verschwunden in den Flammen (German Edition)
es wusste.«
»Keine Ahnung, wann Flores das herausbekommen hat, aber ich bin mir sicher, dass das ziemlich einfach war. Er hat seine Quellen«, sagte Mike.
»Wenn Flores wirklich etwas mit Sams Verschwinden zu tun hat – was hätte er dann wohl getan? Sie irgendwo festhalten?«
»Wenn Flores Sam in seiner Gewalt hat, dann ist das ziemlich schlimm. Er ist nicht der Typ, der um Lösegeld bittet. Er braucht kein Geld. Eine Entführung wäre bloße Rache.«
Rachel schüttelte sich. Genau davor hatte sie Angst. »Dann lass uns hoffen, dass sie weggelaufen ist.«
»Wie kann ich dir helfen?«, fragte Mike.
Rachel lächelte. Sie wusste, dass Mike sofort auf den Fall aufspringen und alle Hebel in Bewegung setzen würde, um den Job zu Ende zu bringen.
»Hör dich bei deinen Kontakten um und versuche herauszufinden, ob Flores etwas über Sams Verschwinden weiß.«
»Klar. Weil das so einfach ist …«
»Dann würde ich auch gerne noch wissen, ob Flores hier in der Gegend Grundstücke besitzt. Die sollten wir dann mal durchsuchen.«
»Okay. Lass mich kurz telefonieren.« Mike holte sein Handy aus seiner Tasche. Rachel musste nur ein paar Minuten warten, bis Mike die Info hatte, die er brauchte.
»Flores besaß mehrere Mietgrundstücke in der Region und hat durch sie viel Geld fließen lassen. Man wird mir eine Liste an meine E-Mail-Adresse schicken. Da können wir anfangen«, sagte Mike. »Aber mach dir keine allzu großen Hoffnungen. Wenn Flores etwas mit Sams Verschwinden zu tun hat, wird er ihre Leiche kaum auf einem seiner Grundstücke entsorgt haben.«
»Flores ist nur ein Verdächtiger, den ich mir anschaue. Der andere ist Mack Dixon, von dem Ken behauptet, er habe eine Affäre mit Sam gehabt.«
»Ken wäre ganz oben auf meine Liste.«
»Warum?«
»Weil Ehepartner immer die ersten Verdächtigen sind. Seine Frau verschwindet genau in der Woche, in der sie in seiner Verhandlung aussagen soll? Das gefällt mir gar nicht.«
»Man kann nicht einfach so ohne Weiteres ein Feuer legen und seine Frau entführen, wenn man im Knast sitzt«, wandte Rachel ein.
»Nur weil er im Knast sitzt, heißt das ja noch lange nicht, dass er das nicht arrangieren kann. Er ist ein Exbulle. Ein Drogendealer. Ich bin sicher, dass er viele Kontakte hat.«
»Ich weiß nicht. Mir kam es nicht so vor, als ich mit ihm gesprochen habe. Er schien ehrlich um seine Frau und Kinder besorgt. Er hat ständig wiederholt, dass Sam nie die Kinder verlassen würde.«
»Kriminelle lügen. Schau dir mal seine Vergangenheit an. Bei der Polizei haben sie ihm vertraut, und er hat direkt unter ihrer Nase Dope verkauft.«
Mike hatte viel Erfahrung darin, unehrliche Polizisten zu verhaften, die in Drogengeschäfte und andere illegale Aktivitäten verwickelt waren. Rachel wusste, dass er Ken verdächtigen würde.
»Nora, Samanthas Mutter, gibt morgen um zehn Uhr eine Pressekonferenz am Lagerhaus.«
»Klingt gut. Irgendetwas kommt sicher bald hoch«, versicherte ihr Mike. »Ich telefoniere noch ein bisschen rum und sehe dich dann bei der Konferenz morgen, o. k.?«
»Weißt du schon, wo du unterkommst? Wir haben noch ein Zimmer frei.« Rachel hoffte, dass sie einfach nur freundlich und nicht zu aufdringlich klang.
»Danke für das Angebot, aber ich habe schon etwas gefunden, ein bisschen weiter die Straße herunter.« Mike erhob sich von seinem Stuhl.
»Dann komm wenigstens zum Abendessen heute. Stacy und ich gehen zum Fischmarkt und holen frische Schrimps für unsere Pasta.«
Ich hoffe, ich klinge nicht so, als hätte ich es nötig,
dachte sieund bereute die Einladung in demselben Moment, als sie ihr von den Lippen kam.
Mike hielt an der Schiebetür inne. »Okay. Gerne.« Er lächelte. »Mit der Pasta hast du mich gekriegt.«
Sie spürte ungeheure Erleichterung. Rachel kam sich vor, als sei sie wieder sechzehn und verknallt wie ein Schulmädchen. »Toll. Wir sehen uns dann so gegen sieben.«
Rachel beobachtete ihn beim Gehen. Sie war sich über ihre Gefühle für Mike nicht ganz im Klaren. Als sie gemeinsam auf den Bahamas gearbeitet hatten, hatte es heftig geknistert. Heute schien er ihr etwas reserviert zu sein. Sie wusste nicht, was sie sich von ihm erhoffen durfte, aber sie war froh, dass er hier war und ihr half.
Bevor sie nach oben ging, um zu duschen, blickte sie auf ihr Handy. Sie hatte einen verpassten Anruf und eine Nachricht auf der Mailbox. Sie hörte die Nachrichten ab. Tammie fragte, ob sie sie am Morgen vor der Pressekonferenz
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